"Don't kill Google Reader"

Update von Google Reader verärgert Nutzer

Uhr | Aktualisiert

"Cleaner, faster, and nicer to look at" - so bewirbt Google ein Update für seinen RSS-Aggregator Reader. Dieses ist umstritten: Im Netz hat sich eine Protestbewegung gegen die Umstellung formiert.

Quelle: googlereader.blogspot.com
Quelle: googlereader.blogspot.com

Die Petition "Don't kill Google Reader" vom US-Studenten Brett Keller ruft zur "Rettung" des RSS-Aggregators von Google auf. Mit beachtlichem Erfolg: Der Protestbrief wurde laut dem Portal Mashable.com bereits von über 10'000 Nutzern unterzeichnet.

Was ist passiert? Google Reader wurde eine neue Optik verpasst, die reduzierter und schicker ist als die des Vorgängers. So weit so gut. Doch Google entfernte auch soziale Funktionen, die vom harten Kern der Reader-User intensiv genutzt wurden. Dies sorgt nun für Irritation.

Ein "-1" für Google

Weggefallen ist unter anderem die Möglichkeit, Artikel mit anderen Reader-Nutzern zu teilen sowie die Option, diese zu abonnieren. Als Ersatz dafür soll laut Google die +1-Schaltfläche dienen, die es erlaubt, Beiträge an Google+-Kreise weiterzuleiten. Der Hintergedanke von Google ist klar: Der Suchgigant will sein soziales Netzwerk Google+ pushen und in all seinen Diensten omnipräsent platzieren.

Martin Weigert von Netzwertig.com kritisiert die Änderung: "Der entscheidende Vorteil der Sharing-Funktionen war nicht das Teilen an sich sondern die Fähigkeit, die von anderen auf diese Weise hervorgehobenen Beiträge in einem separaten Stream innerhalb des Google Reader oder der an diesen angeschlossenen RSS-Apps wie Reeder zu konsumieren. Dies ist nun nicht mehr möglich."

#OccupyGoogleReader

Einige Nutzer sind vom Update besonders hart betroffen: Im Iran zum Beispiel ist Google Reader laut TechCrunch.com einer der meistbenutzten Internet-Dienste überhaupt. "Dort gibt es Super-User wie VahidOnline, die über 7500 Followers haben", so der IT-Blog.

Auch auf Twitter sind die Proteste angekommen: Unter dem Hashtag #OccupyGoogleReader schreien hunderte von entzürnten Nutzern ihre Wut über die Änderungen ins Web hinaus. Ob dies reichen wird, um Google umzustimmen, muss jedoch bezweifelt werden.