Neustart nach Misserfolg

Verint Systems neuer Partner für Überwachungssystem ISS des Bundes

Uhr | Aktualisiert

Im September 2013 war das ISS-System in den Schlagzeilen, weil der Bund die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Hersteller abbrach. Nun ist bekannt, wer der neue Partner ist: die amerikanisch-israelische Firma Verint Systems.

Das ISS-Überwachungssystem war Ende September 2013 ein erstes Mal in die Schlagzeilen geraten, weil der Bund die Kooperation mit dem bisherigen Hersteller abgebrochen hatte. 18 Millionen Schweizer Franken seien "in den Sand gesetzt" worden, sagte damals Matthias Ramsauer, der Generalsekretär des Justiz- und Polizeidepartements gegenüber der nationalen Nachrichtenagentur sda.

Kurz vor Weihnachten wurde dann bekannt, dass der Bund einen neuen Partner für das Projekt gefunden habe. Wie Le Temps gestern schrieb handelt es sich dabei anscheinend um die amerikanisch-israelische Firma Verint Systems, die bereits den amerikanischen Geheimdienst NSA beliefert. Der Anbieterwechsel wird den Bund erneut 13 Millionen Millionen Franken kosten.

Verint bekannt für "Hintertüren"

Wie Le Temps schreibt, ist die teilweise von der israelischen Regierung finanzierte Verint Systems für das Installieren so genannter "Hintertüren" in seinen Systemen bekannt. Beim Justiz- und Polizeidepartement ist man deswegen jedoch nicht beunruhigt: "Die Firma liefert uns die Logistik und die Hardware. Das System wird jedoch von uns in unseren eigenen Rechenzentren gesteuert werden. Wir werden daher in der Lage sein, die Sicherheit der Schweiz zu garantieren", erklärt Matthias Ramsauer gegenüber Le Temps. Bis zur Einsatzfähigkeit des neuen Systems dürfte ein weiteres Jahr vergehen.