Von der SuisseID zum elektronischen Wirtschaftsraum – das EVD gibt Gas

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Das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement (EVD) unter Bundesrätin Leuthard treibt die Entwicklung des elektronischen Wirtschaftsraums Schweiz voran. Im Herbst wird E-Economy in die Wachstumspolitik des Bundesrats aufgenommen und so erstmals verankert. Eine Voraussetzung für die Entwicklung des elektronischen Wirtschaftsraums ist die digitale Identität SuisseID, deren Einführung sich im Rahmen des dritten Stabilisierungspakets konkretisiert. Nach der Botschaft des Bundesrates zum dritten Stabilisierungspaket am 10. August haben die vorberatenden Kommissionen des National- und Ständerates darüber diskutiert. Dabei ist die Kommission des Nationalrates nur knapp auf das Paket eingetreten. Allerdings wurde um die E-Government-Projekte und die dafür budgetierten 25 Millionen Franken nicht gestritten. Auch das Gesetz über die geplanten Subventionen der SuisseID von 17 Millionen Franken wurde diskussionslos durchgewunken. Die Kommission des Ständerates ist mit 10 gegen 2 auf das Paket eingetreten. Nun wird es in der Herbstsession in Dringlichkeit von beiden Kammern gleichzeitig behandelt werden. Bei Annahme soll das Budget in der Wintersession genehmigt werden. Über die nächsten Schritte zur Einführung der SuisseID hat Christan Weber, Leiter E-Government für KMU beim Staatssekratariat für Wirtschaft Seco, der Netzwoche Auskunft gegeben. Laut Weber wurde mit den vier Anbietern in der Schweiz - der Post, Swisscom, Quo Vadis und dem BIT (Bundesamt für Informatik und Telekommunikation) - bereits eine erste Spezifizierungssitzung durchgeführt. „Nebst der elektronischen Signatur muss auch die Authentisierung standardisiert und zu einem sicheren elektronischen Identitätsnachweis ausgebaut werden. Die Aufgabe des Seco ist es, dafür zu sorgen, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Deshalb auch die Subventionen", erklärt Weber. Als nächstes werde man sich um den Funktionsnachweis kümmern, sagt Weber. Dazu muss das Seco mit den Registerstellen der verschiedenen Berufsgruppen (Notare, Ärzte, usw.) Kontakt aufnehmen. „Die Register der verschiedenen Berufsgruppen, in denen die Befähigungen und Berechtigungen geführt werden, müssen mit der SuisseID in Beziehung gesetzt werden. Die wenigen bereits existierenden elektronischen Register können wir als Pilotanwendungen verwenden und an ihnen die technischen Prozesse testen. Zudem wollen wir potenzielle Anwenderfirmen, etwa Banken und Online-Shops, ansprechen und über die SuisseID informieren. Wir sorgen dann für die Entwicklung einer einheitlichen Verbindung zwischen der SuisseID und den elektronischen Registern sowie der Software der Anwenderfirmen. Letztlich ist es unser Ziel, dass man sich mit der SuisseID überall identifizieren kann“, erläutert Weber. Laut Weber soll die Spezifizierung der SuisseID bis im November dieses Jahres abgeschlossen sein. Im Mai 2010 sollen die Anbieter dann mit dem Verkauf beginnen. Weber rechnet damit, dass bis Ende Jahr 300'000 digitale Identitäten über den Ladentisch wandern, also rund 40'000 Stück pro Monat. Mitte Jahr soll dann das Konzept für die Verbindung zwischen Signatur und elektronischen Registern stehen.
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