Wir wollen Back-ups vereinfachen
Mit Neuerungen in ihrem Back-up-Portfolio will EMC die nächste Generation der Datensicherung einläuten. Hugues Meyrath, Vice President Product Management and Business Development, und Rob Emsley, Product Marketing, erläutern ihre Ziele.

Herr Meyrath, Herr Emsley, EMC hat im Juli eine Reihe von Produktneuheiten im Back-up- und Recovery-Bereich vorgestellt. Welche neuen Kundengruppen möchten Sie damit gewinnen?
Hugues Meyrath: Wir sind der weltgrösste Back-up-Anbieter und verfügen somit schon über einen beträchtlichen Kundenstamm. Unser Ziel ist deshalb vielmehr, mit den technischen Entwicklungen Schritt zu halten und dadurch unsere Systeme schneller, skalierbarer und preiswerter zu machen.
Wie lassen sich Ihre Kunden am besten charakterisieren?
Rob Emsley: Wir beobachten immer wieder, dass über unterschiedliche Branchen hinweg bei der Datensicherheit ähnliche Anforderungen bestehen. In der Regel interessieren sich neue Kunden zunächst für unsere Datensicherheitslösungen, die sie dann in ihre Infrastruktur integrieren. Mit der Zeit führen diese Unternehmen dann auch andere Produkte von EMC ein. Wir empfehlen Kunden, zuerst ihr dringendstes Problem zu lösen. Erst danach raten wir ihnen, umfassende Szenarien zur Datensicherheit in Betracht zu ziehen.
Sie haben Ihre Produktneuheiten unter dem Slogan "The Future is now" vorgestellt. Was sind Ihre tatsächlichen Ziele für die Zukunft?
Meyrath: Im Wesentlichen versuchen wir, der Back-up-Thematik die Komplexität zu nehmen. Die meisten unserer Konkurrenten setzen auf die Erweiterung bestehender Back-up-Prozesse, die aus der Infrastrukturperspektive gesehen sehr komplex aufgebaut sind. Es sind viele verschiedene Softwarekomponenten und Back-up-Server im Einsatz, und es müssen zahlreiche Back-up-Agenten konfiguriert werden. Eine solche Umgebung ist komplex in der Handhabung. Mit unserem Ansatz einer Datensicherheits-Speicherarchitektur greifen wir vereinfacht gesagt direkt vom Application Server auf die Datensicherungsumgebung zu. Dabei werden die Daten bereits an der Quelle dedupliziert, was viel Speicherplatz spart. Nur die veränderten Blöcke werden übers Netzwerk übertragen. Unsere Lösung ist im Prinzip keine Back-up-Software mehr, sondern ein Informationskatalog, der einen besseren Einblick in die gesicherten Daten gewährt. Unser Ziel ist es also, die operative Komplexität des Back-ups loszuwerden und die Daten in ihrem ursprünglichen Format zu behalten. Darum sagen wir: Die beste Art, ein Back-up zu machen, ist, kein Back-up zu haben.
Einige Angebote von EMC überschneiden sich. Wie geht es mit der Multi-Brand-Strategie weiter?
Meyrath: Die Plattform, auf die wir für die Zukunft setzen, ist Data Domain. Wir werden jedoch die Avamar-Produktreihe noch etliche Jahre weiterführen. Aber Avamar-Kunden, die Data Domain einsetzen wollen, können beide Umgebungen kombinieren. Unsere Konvergenzstrategie zielt also darauf ab, jeweils die bestmögliche Lösung einzusetzen. Ab einem bestimmten Punkt teilen also all unsere Lösungen dieselben Technologien. Das vereinfacht auch die Migration von einem System aufs andere.
Was sind Ihrer Ansicht nach die grössten Errungenschaften von EMC seit der Gründung des Unternehmens 1979?
Emsley: Die Einführung des Speichersystems Symmetrix in den 80er-Jahren veränderte den Storage-Markt grundlegend. In den ersten zwanzig Jahren des Unternehmens waren wir vor allem damit beschäftigt, Symmetrix-Produkte an unsere Kunden auszuliefern. Die letzten zehn Jahre waren wiederum stark von der Erweiterung unseres Produktangebots geprägt. Mit den zahlreichen Übernahmen änderte sich auch das Wesen des Unternehmens. Viele Leute halten EMC noch immer für einen Speicheranbieter. Wir aber verstehen uns als Informationsunternehmen, und das ist wohl die grösste Veränderung in unserer Geschichte.
Meyrath: Übernahmen spielten in der Unternehmensgeschichte eine wichtige Rolle. Mir gefällt, dass EMC die Firmen nach ihrer Übernahme nicht einfach plattgemacht hat, sondern sie erhielt und weiterentwickelte. Manche sagen, dass in unserem Back-up-Portfolio Überschneidungen bestehen. Das ist okay, denn insgesamt wächst ja der Wert des Unternehmens für die Investoren, und unsere Kunden haben durch die Produktvielfalt eine grössere Auswahl.
Welche Bedeutung hat die Schweiz oder der europäische Markt für EMC?
Meyrath: Als Belgier kenne ich den europäischen Markt gut. Ich verbringe aber auch viel Zeit in Asien. Dabei habe ich festgestellt, dass die Kundenprofile je nach Region stark variieren. In Europa sehe ich noch ein grosses Potenzial darin, Tape- durch Disk-Back-up-Systeme zu ersetzen. Die Märkte unterscheiden sich also hauptsächlich durch ihren technischen Reifegrad. In den USA werden neue Technologien viel schneller adaptiert. In Europa gibt es viele Kunden, die alte Versionen von Networker benutzen und damit auf neue Funktionen verzichten. Auch ziehen viele europäische Kunden Versionen vor, die ein Jahr alt oder älter sind. Das gibt ihnen ein Gefühl von Sicherheit. US-Kunden funktionieren da völlig anders. Sie fragen stets nach dem neuesten Gadget und den neuesten Funktionen.

Update: Bald können europäische Kunden Microsoft 365 im eigenen Rechenzentrum ausführen

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