Qloudlab

Bluttests mit dem Smartphone durchführen

Uhr | Aktualisiert

Ein Westschweizer Start-up will Smartphones als medizinische Geräte zur Durchführung von Blutdiagnostik-Tests nutzen. Einen Industriepartner hat das Unternehmen bereits, weitere Bluttests sind geplant.

So funktioniert die Technologie von Qloudlab. (Quelle: qloudlab.com)
So funktioniert die Technologie von Qloudlab. (Quelle: qloudlab.com)

Wer heutzutage einen Bluttest machen will, muss dafür einen Arzt konsultieren. Arthur Queval, Gründer des Lausanner Start-ups Qloudlab, will dies ändern und zwar mit einem Touchscreen-basierten Biosensor, der Smartphones zu einem medizinischen Gerät zur Durchführung von Blutdiagnostik-Tests umwandeln soll.

Die von Queval patentierte Technologie basiert auf den Möglichkeiten der heutigen Oberflächen-kapazitiven Touchscreens und einer Art Einweg-Folie, die man auf den Touchscreen klebt. Sobald ein Bluttropfen auf diese Folie trifft, verteilt er sich mittels Kapillarwirkung und kommt so in Kontakt mit einem Molekül, das den Gerinnungsprozess des Blutes einleitet. Die Touchscreen-Sensoren, die normalerweise für das Fingertracking verantwortlich sind, messen daraufhin geringste Veränderungen der elektrischen Felder an der Oberfläche.

Weitere Bluttests geplant

Bisher hat das Qloudlab-Team eine App entwickelt, um die Blutgerinnung von Patienten zu messen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen. Der aktuelle Prototyp basiert auf dem Touchscreen des Samsung Galaxy S4. Ziel ist es laut Queval, bis im Herbst weitere Technologien zu entwickeln, um die mögliche Gruppe von Bluttests zu erweitern. Zudem sollen die Bluttests in Zukunft schneller durchgeführt werden können. Nächstes Jahr soll das Produkt auf den Markt kommen.

Die Idee von Qloudlab hatte Queval 2010, als das erste iPad auf den Markt kam. Damals beschloss er, dieses als Werkzeug für Bluttests zu nutzen. Zwei Jahre später gründete er Qloudlab und erhielt die Gelegenheit, im Microsystems Laboratory der ETH Lausanne seine Technologie zusammen mit Maxime Ettori, dem heutigen CTO des Start-ups, zu verfeinern.

Ausgezeichnete Technologie

Die bisher grössten Hindernisse waren laut Queval, das Projekt zu finanzieren, ein Team aufzubauen und die notwendigen Technologiepartner zu finden. Derzeit verfügt Qloudlab über einen Partner aus dem Industriesektor, der hochwertige Touchscreens produziert. Zudem steht das Unternehmen in Kontakt mit Unternehmen aus dem Schweizer Medtech- und Pharmageschäft sowie mit Unternehmen in den Vereinigten Staaten. Zudem wurde das Unternehmen unter anderem an der "Venture 2014" ausgezeichnet.

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