Banken erhöhen IT-Budgets, um High-Tech-Firmen zu kontern
Laut einer Umfrage des Genfer Unternehmens Temenos befürchten Banken, wegen der neuen Konkurrenz durch Technologiefirmen Kunden zu verlieren. Zwei von drei Finanzdienstleister reagieren darauf mit einer Erhöhung ihrer IT-Budgets.
Zwei von drei Banken planen, die Gelder, die sie in die Informatik stecken, in den nächsten zwölf Monaten zu erhöhen. Deutlicher, als dies in den letzten Jahren der Fall war. Herausgefunden hat das der Genfer Bankensoftware-Hersteller Temenos, der zum siebten Mal in Folge die Herausforderungen, Prioritäten und Trends im Finanzsektor unter die Lupe nahm. Befragt wurden 198 Entscheidungsträger aus dem Bankenwesen. Die Studie zeigt, dass Banken heute vor allem Investitionen in Produktinnovation und Informatik priorisieren.
Kundenbindung durch Innovation
Dass Finanzinstitute mehr Geld für Informatik und Innovation ausgeben wollen, sei nicht erstaunlich, sagt Ben Robinson, Chief Strategy & Marketing Officer bei Temenos. Nachdem Banken bei solchen Investitionen lange gezögert hätten, sei nun die Zeit dafür reif. Es gehe dabei vor allem um eine bessere Kundenbindung.
"Die neue Generation gibt sich nicht damit zufrieden, den gleichen Kontoauszug wie ihre Eltern zu bekommen. Die Banken müssen darauf mit Innovationen reagieren – zum Beispiel mit Apps, die Informationen in Echtzeit liefern", erklärt Robinson.
Die neue, agile Konkurrenz
Doch es gibt noch einen weiteren Grund, warum Banken ihre IT-Budgets erhöhen müssen. Sie sind dazu gezwungen, sich an neue rechtliche Rahmenbedingungen anzupassen und ihre Kernsoftware komplett zu modernisieren. Und dabei müssen sie verdammt aufpassen, dass sie in einem immer härteren Marktumfeld relevant bleiben. Die neue Konkurrenz kommt aus der Industrie – von Unternehmen, die eigentlich gar nicht dem Bankenwesen zuzuordnen sind. Oft sind es Start-ups, die auf dem Markt agiler auftreten können als etablierte Banken, oder die grossen IT-Giganten. Über 20 Prozent der Befragten gaben denn auch an, dass sie Apple und Google als ihre grösste Bedrohung ansehen.
Temenos bietet nun eine Software an, die Finanzinstitute von genau diesen Problemen befreien soll. Sie helfe Banken, der neuen Konkurrenz entgegenzutreten und gleichzeitig die Bedürfnisse ihrer Kunden zu befriedigen. Die Lösung T24 hat laut Temenos über 8000 Schnittstellen. Das zeige, dass APIs (Application Programming Interfaces) im Kampf um Marktanteile immer wichtiger werden. Das Unternehmen geht davon aus, dass Banken neue Einnahmequellen suchen und dafür bereit sind, sich gegen aussen zu öffnen. Mit innovativen Apps könnten sie neue Partner gewinnen, sagt Temenos.
Und die Cloud?
Neun von zehn Banken würden heute mindestens eine Applikation in der Cloud betreiben, steht in der Studie von Temenos. Das zeige, dass sich die Einstellung von Banken gegenüber Cloud Computing geändert habe. Banken würden aber noch zögern, sensible Kundendaten der IT-Wolke anzuvertrauen. Auch die Kernbankensysteme würden noch nicht in der Cloud laufen, so Temenos.
Finanzinstitute nutzen die Cloud vor allem für Kommunikationsdienste und Kollaborationstools. Die CIOs in Banken würden ihre Vorteile zwar genau kennen, sagt Pietro Di Gregorio, Head of Business Intelligence and Market Data der EFG Bank. Ein wichtiger Teil ihrer Kunden sei aber noch nicht bereit, private Finanzdaten einer ominösen IT-Wolke anzuvertrauen.

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