"Nutzer verlangen eine intuitiv bedienbare Website, egal auf welchem Device"
Das Immobilienportal Homegate hat seinen Internetauftritt für mobile Geräte optimiert. Gianfranco Gaio, Produktmanager bei Homegate, erklärt, welchen Beitrag Prototyping dabei leistete.

Herr Gaio, Sie haben Ihre Immobilienplattform kürzlich generalüberholt, was war der Grund dafür?
Seit der Einführung von Homegate.ch, Version 4.0, im Herbst 2010 hat sich die Internetwelt in verschiedenen Gebieten stark weiterentwickelt. Vor allem hat die Nutzung von mobilen Devices stark zugenommen. So hat sich auch das Nutzerverhalten verändert. Nutzer verlangen eine einfache, intuitiv bedienbare Website, egal auf welchem Device und von wo.
Was war das Hauptziel dieses Redesigns?
Dem steigenden Kundenbedürfnis gerecht zu werden, mit einem zeitgemässen und modernen Auftritt, sodass möglichst mit allen Endgeräten eine positive User Experience geschaffen wird. Eine gute Experience erreicht man auch durch eine performante und usability-freundliche Website.
Warum haben Sie sich für Responsive Design entschieden?
Wir sind überzeugt, dass mit einer Responsive-Design-Lösung die beste User Experience erreicht werden kann. Auch haben wir die frühere mobile Website, wo nur der Immobilien-Marktplatz vorhanden war, eingestellt. Jetzt hat man mit einem Smartphone auf das gesamte Angebot von Homegate.ch uneingeschränkten Zugriff.
Wo lagen die grossen Herausforderungen bei der Benutzerführung?
Die neue Suchmaske auf der Startseite ist eine der Neuerungen von Homegate.ch. Diese so zu entwickeln, dass es für Mobile, Tablet und Desktop benutzerfreundlich ist, war keine leichte Übung. Jedes Endgerät hat seine Stärken und Schwächen, die zu berücksichtigen waren. Auch hatten wir einen Fokus auf die Performance der Website gelegt. Sie sollte sowohl für Benutzer mobiler Geräte als auch für Desktop-User schnell laden. Dies mussten wir gerätegerecht berücksichtigen und einarbeiten. Neben der neuen Suchmaske auf der Startseite war die Integration der Werbung ebenfalls eine Herausforderung. Mit einer zentrierten Website, die zugleich breiter sein kann als übliche Websites, ist die Integration von Werbung nicht einfach. Ziel war hier natürlich, dass die Vermarktung von Werbung in Zukunft auf gleichem Niveau oder sogar noch besser als bisher getätigt werden kann.
Sie haben beim Redesign früh und intensiv mit Prototyping gearbeitet, warum das?
Unser Kernprodukt ist der Immobilien-Marktplatz sowie die dazugehörige Insertion für die Erstellung von Inseraten. Wir wollten relativ früh wissen, ob die neue Lösung, die für verschiedene Bildschirmgrössen tauglich sein sollte, auch die Usability-Tests besteht. Bevor wir es an verschiedenen Testpersonen zur Prüfung unterbreiteten, waren die Prototypen auch intern sehr wertvoll, um zu verstehen, wie sich das ganze Responsive Design verhält.
Wie muss man sich das Vorgehen konkret vorstellen?
Nach der Abnahme der Mock-ups ging es relativ schnell in die Designphase. Die Agentur erstellte dafür einen HTML-Prototypen. So konnte man die verschiedenen Bildschirmgrössen simulieren und erkennen, ob es generell in die richtige Richtung ging. Der HTML-Prototyp wurde dann auch als Basis für die Usability-Tests eingesetzt, die von unserem Partner "Die Ergonomen Usability" durchgeführt wurden. Die Erkenntnisse der Usability- Experten dienten als Basis für die Spezifikation bei der Umsetzung.
Im Nachhinein gesehen: Hat sich das Vorgehen insgesamt bewährt?
Ja sehr, da bei uns intern zuerst das Verständnis für das Responsive Design aufgebaut werden musste. Mit einem HTML-Prototypen hilft man dem Vorstellungsvermögen massiv. Die Erfahrung im Labor von "Die Ergonomen Usability" zeigte auf, dass pro Device eine unterschiedliche Benutzerführung verlangt wird. Diese Erkenntnisse flossen mit in die Spezifikation ein.
Was wären die Alternativen gewesen? Papierausdrucke?
Wenn ich ganz ehrlich sein muss, hatten wir diese in der Anfangsphase auch. Wenn man sich das aber vorstellt und erklärt, wird es schnell schwierig. Da das Papier nicht zu verändern ist, kann man das Ganze schlecht simulieren.
Was würden Sie nächstes Mal anders machen?
Das Tool für die Erstellung eines HTML-Prototyps soll möglichst früh festgelegt werden. Mit dem Verbreiten des Responsive Designs tauchen auch immer bessere Tools auf dem Markt auf. Das erspart Zeit und Ärger. Das muss natürlich mit der Usability-Agentur abgestimmt werden.
Haben Sie Tipps für Betreiber von ähnlich grossen Websites?
Wenn Mobile wichtig ist und im Fokus des Redesigns steht, dann soll wirklich das Ganze so eingerichtet und aufgegleist werden. Das heisst, zuerst Mock-ups für Smartphones entwerfen und dann für Desktops. In der Designphase soll Mobile die Basis sein. Ausbauen beziehungsweise grösser machen ist einfacher als umgekehrt. Neben den Usability-Tests im Labor kann man die Lösung auf dem Mobilgerät gut einem Unbekannten in die Hände drücken, sei es nun in einem Café oder auf dem Heimweg im Zug.

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