Internetzensur und -überwachung in der Türkei

Erdogan lässt Google DNS umleiten

Uhr | Aktualisiert

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan ist als Sieger aus den Regionalwahlen vom Wochenende hervorgegangen. Quasi zur Feier des Tages verschärft er die Überwachung des Internets.

Die Regierung von Recep Tayyip Erdogan hat dieses Wochenende die Regionalwahlen in der Türkei gewonnen und am meisten Stimmen erzielt. Es scheint, dass sich die Partei durch der Wahlerfolg in ihrer Politik der Internetzensur und -überwachung bestätigt fühlt.

Überwachung via Anfragen an Google DNS

Wie Google in einem Blogeintrag berichtete, haben türkische Provider nämlich damit begonnen, Anfragen an die Google DNS 8.8.8.8 und 8.8.4.4 auf eigene Server umzuleiten. Google geht davon aus, dass damit das Surfverhalten der Türken überwacht werden soll. Mittels dieser Massnahme lasse sich nämlich exakt mitlesen, welche Seiten die einzelnen Nutzer aufrufen. Türkische Oppositionelle sollten daher unbedingt auf die Verwendung der Google DNS verzichten, ansonsten droht ihnen ungemütlicher Besuch der Staatsmacht.

Im Vorfeld des Wahlkampfes hatte Erdogan bereits den Kurznachrichtendienst Twitter sperren lassen. Nach der Aufhebung der Sperre durch ein Gericht, hat der Ministerpräsident also anscheinend seine Internetkontrollstrategie von Zensur in Richtung Überwachung verschoben.   

Tags