Mehr betriebliche Agilität durch selektive Sourcing–Strategien
IT-Organisationen stehen in einem Spannungsfeld zwischen Standardisierung und der Forderung nach einem flexiblen Bezug von IT-Services. Darum sollten sie sich auf den Einsatz von intern und extern bezogenen IT-Services vorbereiten und ihre Betriebsmodelle anpassen.
Die Zeit der Sourcing-Megadeals ist vorbei
Sourcing-Transaktionen wurden in der Vergangenheit meist mit einem einzigen globalen Service-Provider im Rahmen eines Gesamt-Outsourcings (Totales Outsourcing) durchgeführt. Dabei wurden Grossteile der IT-Infrastruktur und des Betriebs ausgelagert.
Der organisatorische und finanzielle Aufwand war immens, die Risiken nur schwer abzuschätzen. Outsourcing-Service-Provider entwickelten für ihre Kunden massgeschneiderte Lösungen, bauten zu diesem Zweck Rechenzentren aus und verlagerten ihrerseits die IT-Produktion in Offshore-Regionen. Nicht selten wurden dabei langjährige, grossvolumige Verträge abgeschlossen, die eine stabile Geschäftsentwicklung bedingten. Dabei hat sich gezeigt, dass die Verträge den Gegebenheiten eines sich dynamisch verändernden Geschäftsumfelds nicht gerecht wurden. Sowohl auf Kunden- wie auch auf Providerseite waren die letzten Jahre geprägt durch Wellen von Kostensenkungsmassnahmen, Restrukturierungen und Konsolidierungen sowie globalen Kapazitätsverlagerungen.
Heute hat sich das Bild gedreht. Die Zeit der Sourcing-Megadeals scheint definitiv vorbei zu sein. Stattdessen sind immer häufiger Sourcing-Transaktionen mit einer eher kürzeren Laufzeit zu verzeichnen. Der Trend geht weg vom Gesamt-Outsourcing, hin zum selektiven Sourcing auf Basis eines flexiblen IT-Betriebsmodells. Dabei werden nur einzelne Bereiche der IT ausgelagert. Die Flexibilität bleibt - bis hin zur Fähigkeit den Provider jederzeit wieder auszutauschen - erhalten. Diesen Trend machen sich immer mehr auch kleinere und mittlere Betriebe zu Nutze. Eine Provider-seitige Standardisierung ist dabei eine Grundvoraussetzung.
Zwischen Individualisierung und Standardisierung
Der Reifegrad von internen IT-Organisationen hat in den vergangenen Jahren bedeutend zugenommen. Dadurch konnten die IT-Stückkosten (Hardware, Software, Betriebskosten) beachtlich gesenkt werden. Unter anderem durch Einführung von effizienteren Prozessen durch ITIL V3, durch die Konsolidierung von Rechenzentren oder durch den Einsatz von neuen Technologien wie zum Beispiel der Virtualisierung.
Trotzdem hält der Kostensenkungsdruck an. Vor allem geprägt durch vergangene und aktuelle Krisen sind IT-Organisationen gefordert, nach kosteneffizienten Lösungen zu suchen. Durch die Fokussierung auf ihre Kernkompetenzen (zum Beispiel Architektur oder Engineering) kann zusätzliches Sparpotenzial über die Auslagerung von Bereichen mit eher operativem Charakter (Commodity Services) generiert werden.
Auch die Outsourcing-Service-Provider sind dem stetigen Kostensenkungsdruck ausgesetzt. Die Margen im bisherigen Geschäft schwinden zunehmend, die Anzahl der Geschäftsabschlüsse nach altem Muster geht zurück. Durch die Ausnutzung von Skaleneffekten (Economies of Scale), einer Optimierung des Multishoring-Ansatzes, der Standardisierung ihres Service-Portfolios und dem Aufbau neuer, innovativer Service-Angebote versuchen sie diesem Trend entgegenzuwirken. Für mittlere und kleinere Kunden ist es in Folge der Standardisierung kaum noch möglich eine für Ihre Umgebung individuell angepasste, kosteneffiziente Lösung zu finden.
IT-Organisationen sind heute gefordert, den richtigen Mix aus internen und externen, individuellen und standardisierten IT-Service-Liefermodellen in ihre Betriebsmodelle zu integrieren.
Diesen Mix erreicht man am besten durch die Wahl einer selektiven Multi-Sourcing-Strategie und einer dedizierte Vorbereitung der Organisation auf wenige relevante Liefermodelle. Hierbei werden selektiv IT-Services ausgegliedert und an verschiedene, spezialisierte Service-Provider ausgelagert (Best-of-Breed Ansatz). Gerade durch das Aufkommen neuer, hochspezialisierter und konkurrenzfähiger Nischen-Player am Sourcing-Markt wird diese Lösung immer attraktiver.
Das Sourcing-Geschäft ist weniger riskant als zuvor
Betrachtet man das Resultat der Optimierungs- und Konsolidierungsaktivitäten der letzten Jahre, kommt man zum Schluss, dass sich der Sourcing-Markt unter Druck der globalen Finanzkrise sehr positiv entwickelt hat. Den Unternehmen bietet sich ein interessanter Markt an Sourcing-Optionen, die bei deutlich minimiertem Risiko für sie nutzbar sind. Allerdings ist zu beachten, dass der Sourcing-Markt heute deutlich höhere Anforderungen an die kundenseitigen Sourcing-Manager und die Sourcing-Readiness der Unternehmen stellt.

Gurken - der Feind der Katzen

Athena soll Bauprojekte aufs KI-Level bringen

So viel Strom verbrauchen KI-Plaudereien

Women4Cyber Switzerland gibt offizielle Lancierung bekannt

Das sind die umsatzstärksten Onlineshops der Schweiz

Schweizer Start-up-Branche bleibt 2025 stabil

Mit Daten wirksam steuern und Ziele sichtbar machen

Warum Behörden mit Standardsoftware besser fahren

"Kühlung rückt in den Fokus"
