Radikaler Stellenabbau bei Motorola Mobility
Google richtet Motorola Mobility neu aus und streicht dafür rund 20 Prozent aller Stellen.
Google krempelt Motorola Mobility um. Nachdem der Suchmaschinenkonzern die Handy-Sparte von Motorola vor drei Monaten für 12,5 Milliarden US-Dollar übernahm, soll der Unternehmenszweig nun aus den roten Zahlen kommen.
4000 Arbeitsplätze weg
Dafür plant Google gemäss der New York Times den Abbau von 4000 Arbeitsplätzen. Das wären rund 20 Prozent des gesamten Personals von Motorola Mobility. Der Handyproduzent habe seine Mitarbeiter über den Personalabbau bereits informiert. Insgesamt sollen weltweit 94 Geschäftsstellen geschlossen werden, was einen Drittel aller Geschäftsstellen ausmacht.
Mit dem Austausch zahlreicher Manager wurde auch die Geschäftsphilosophie überdacht: "Wir wollen unprofitable Märkte verlassen und keine Tiefpreis-Geräte mehr herstellen. Statt Dutzender verschiedene Geräte wollen wir uns auf die Produktion einiger weniger konzentrieren", erklärt Dennis Woodside, Motorolas neuer CEO. Woodside war zuvor Leiter der amerikanischen Sales-Abteilung von Google.
Knowhow und Patente
Motorola Mobility schrieb in den ersten sechs Wochen unter Besitz von Google einen Verlust von mehr als 233 Millionen Dollar. Von den vergangenen 16 Quartalen waren 14 tiefrot. Dass Google Motorolas Handysparte trotzdem übernahm, dürfte mehrere Gründe haben.
Google kann in jedes Motorola-Smartphone sein Android-Betriebssystem installieren und somit populärer machen. Motorola produziert seit 1928 Hardware und entwickelte das erste Handy in den 70er Jahren. Dieses Knowhow könnte Google beispielsweise für die Produktion seiner Tablets nutzen. Zudem dürften auch die rund 17'000 Motorola-Patente wertvoll sein, um sich gegen Klagen anderer Hersteller zu wappnen.
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