Best of Swiss Web - Nachgefragt

"Besonders beeindruckt haben mich das Herzblut und die Passion, mit denen die verschiedenen Projekte diskutiert wurden"

Uhr | Aktualisiert
von George Sarpong

Nadine Borter ist Inhaberin und Geschäftsführerin der Agentur Contexta. Für den Best of Swiss Web Award 2015 leitete Borter als Jurypräsidentin die Auswahl der Master-Kandidaten in der Kategorie Digital Video. Im Interview erzählt sie, wie sie die Jurytage erlebt hat und warum Videoformate für das Einkaufserlebnis im Web wichtiger werden.

Nadine Borter ist Inhaberin und Geschäftsführerin der Berner Agentur Contexta. (Quelle: Contexta)
Nadine Borter ist Inhaberin und Geschäftsführerin der Berner Agentur Contexta. (Quelle: Contexta)

Wie haben Sie die Jurytage von Best of Swiss Web erlebt?

Nadine Borter: Die Tage waren professionell organisiert, und die Jurierung lief sehr diszipliniert ab. Die Diskussionen waren von Fachwissen geprägt. Solche Jurytage sind auch immer intensiv und kräfteraubend. Was aber bleibt, sind die vielen spannenden Gespräche und eine Vielfalt an inspirierenden Meinungen. Man gewinnt immer wieder neue und interessante Perspektiven und Einsichten auf die verschiedenen Projekte und wie Marken aktuell kommunizieren.

Was hat Sie besonders beeindruckt?

Das Herzblut und die Passion, mit denen über die verschiedenen Projekte diskutiert wurde, erfreuten und überraschten mich immer wieder. Ich kenne die leidenschaftliche Diskussionskultur der Werbebranche zwar auch von anderen Jurierungen, aber ich bin immer wieder davon angetan.

Bei welchen Eingaben mussten Sie den Kopf schütteln?

An ein Kopfschütteln kann ich mich nicht erinnern. Unsere einzige Schwierigkeit, sofern man überhaupt von einer solchen sprechen kann, war, dass unsere Technik am frühen Morgen des Jurytages nicht so wollte wie wir Juroren.

Sie sind die einzige Jurypräsidentin dieses Jahr.

Stimmt, jetzt, da Sie das sagen. Darüber habe ich mir ehrlich gesagt keine Gedanken gemacht. Es lebt sich ganz gut. Der Austausch unter den Präsidenten funktioniert gut, ist immer sehr konstruktiv und auch lehrreich.

Wünschen Sie sich weitere Jurypräsidentinnen?

Ein ausgeglicheneres Verhältnis der Geschlechter wäre sicher wünschenswert. Wichtiger als eine Quote ist jedoch, dass die Funktion des Jurypräsidenten gerne ausgeübt und mit bestem Wissen und Gewissen wahrgenommen wird.

Im Zentrum des diesjährigen Best of Swiss Web Award steht das Thema E-Commerce. Welche Rolle spielen Videoformate in diesem ­Bereich?

Ihre Wichtigkeit ist wohl unbestritten. Videoformate werden durch die rasante Mobile-Entwicklung weiter an Bedeutung gewinnen. Gerade vor und nach dem eigentlichen Kauf nehmen Videoformate eine prominente Rolle ein. Sei dies im Zusammenhang mit der Bekanntmachung, Erklärung oder Anwendung von Produkten und Dienstleistungen. Auch im eigentlichen Kaufprozess nimmt die Bedeutung zu, und die Akzeptanz sowie das Wohlwollen auf Käuferseite steigen. Wer heute verschiedene Videoformate clever in den Kaufprozess seiner Kunden einbindet, kann beispielsweise das durchschnittliche Volumen des virtuellen Einkaufskorbs und auch die Konversationsraten nachweislich steigern. Und wir stehen erst am Anfang der Entwicklung und vor neuen Möglichkeiten.

Was meinen Sie damit genau?

Das Thema Video wird weiter an Bedeutung gewinnen. Denn die bekannten Stärken des bewegten Bildes kommen auch bei Webprojekten voll zum Tragen. Dabei verschwimmen die Grenzen der verschiedenen Bewegtbild-Formate immer stärker, und die Anforderungen in Bezug auf das technische Know-how steigen. Was sich hingegen nicht ändert, sind die Relevanz des Inhalts und der Ideen sowie die Anforderungen an Professionalität und Qualität bei der Produktion.

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