Zu Besuch bei Pure Storage im Silicon Valley

Seit Montag tourt eine Gruppe von 15 europäischen Journalisten durch das Silicon Valley, um sich über Trends im Speicherbereich zu informieren. Die sogenannte IT Press Tour findet bereits zum 15. Mal statt. Am Dienstag stand unter anderem der Flash-Spezialist Pure Storage auf der Agenda.

Alles der Firmenphilosophie untergeordnet

Kein Geringerer als Firmengründer und CTO John Colgrove begrüsste die Journalisten. Er gab einen kurzen Einblick in die Unternehmensphilosophie. Pure wolle die Art und Weise verändern, wie Leute Speicher kaufen und nutzen, sagte Colgrove. Das oberste Ziel sei es, Speicher einfach nutzen und installieren zu können. Zudem wolle Pure eine offene Firma sein, mit der man einfach Geschäfte machen könne. Dieses grundlegende Konzept würde sich auch in den Produkten widerspiegeln.

Bisher sei die Firma damit sehr erfolgreich gewesen, hob Colgrove hervor. Das Wachstum sei enorm, und viele neue Personen werden eingestellt. Während seiner Präsentation wartete eine Gruppe von neuen Mitarbeitern darauf, von Colgrove persönlich auf die Firmenideale eingeschworen zu werden. Denn jeder Mitarbeiter soll Werte und Ziele des Unternehmens verinnerlichen.

HDDs sollen verschwinden

Laut Colgrove werden Flash-Speicher in der nahen Zukunft so billig werden wie Disk-Speicher. An diesem Ziel arbeite das Unternehmen hart. Dabei sollten jedoch nicht nur die Anschaffungskosten allein betrachtet werden. Denn unter Berücksichtigung der laufenden Kosten, wie etwa für Strom oder Wartung, unterschieden sich die beiden Speichertechnologien schon jetzt kaum noch voneinander, so Colgrove.

Bis Disks jedoch völlig verschwinden, sei es aber noch ein langer Weg. Colgrove gab sich optimistisch: "Es ist unser Job, den Marktanteil von Disks zu reduzieren."

Ein verschwiegenes Unternehmen

Im Anschluss erklärte Chadd Kenney, CTO Americas, das neueste Produkt aus dem Hause Pure. Das "Flash Array/m" stellte das Unternehmen erst vor kurzem vor. Es handelt sich dabei um einen All-Flash-Speicher mit dem Formfaktor U3. Auf diesem sollen 15 bis 120 TB Flash-Speicher untergebracht werden können. Gemäss Kenney wurde dafür bisher ein 8U-Formfaktor benötigt.

Das Produkt stehe zudem für einen wichtigen Umschwung im Unternehmen. Denn die Kosten konnten erneut deutlich gesenkt und die Speicherdichte erhöht werden. Das Modul sei zudem auch sehr energieeffizient. Der Rechnung Kenneys zufolge könnten weltweit 800 Rechenzentren und 2 Atomkraftwerke eingespart werden, wären alle Server mit dem Speichermodul bestückt. Zudem sei das Produkt auch hoch skalierbar. Seit dem ersten Quartal dieses Jahres wird das Array/m getestet. Im dritten Quartal ist die globale Markteinführung geplant.

Bei seinen Ausführungen hielt sich Kenney sehr nah am Wortlaut der Produktbeschreibung, wie sie auch auf der Website des Unternehmens zu finden ist. Auf die meisten Fragen der anwesenden Journalisten wollte er nicht eingehen und auch zu Zukunftsplänen verweigerte er jede Auskunft.

Bekenntnis zum Channel

Kenny erneuerte jedoch das Versprechen des Unternehmens, 100 Prozent Channel zu sein. Pure Storage tätige nur indirekte Geschäfte und dies werde sich auch nicht ändern. Etwas Neues hatte Joel McKelvey, Manager for Infrastructure Solutions, bekannt zu geben: Pure erweiterte seine Lösung Flashstack um neue Funktionen.

Flashstack ist eine All-Flash-Lösung für Converged-Infrastrukturen. Diese soll die neuesten Technologien von Netzwerk, Speicherhardware und Virtualisierung in einer integrierten Architektur zusammenbringen. Dadurch sollen sich die Kosten und die Zeit beim Ausrollen von neuen Speichern im Rechenzentrum erheblich reduzieren lassen. Neu ist, dass nun auch Windows SQL Server und Citrix-Xen-Desktops unterstützt werden.

In diesem Zusammenhang kündigte Pure auch an, das Programm "Flashstack Authorized Support Partner" ausbauen zu wollen. Diese Ankündigung sei von den Partnern sehr positiv aufgenommen worden, sagte McKelvey abschliessend.