Chili-Event zur digitalen Transformation

Brennende Fragen, heisse Antworten

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von George Sarpong

Der IT-Dienstleister Chili hat im Technopark Fragen zur Digitalisierung diskutiert. Aufschlussreich war das Referat von Professorin Andrea Back von der Uni St. Gallen. Chili-CEO Patrick Walgis zeigte Massnahmen auf, wie sich Unternehmen auf die Digitalisierung vorbereiten können.

Der Name war Programm: Unter dem Motto "Digitalisierung ja, aber wie?" hat sich der IT-Dienstleister Chili Solutions den brennenden Fragen der digitalen Transformation angenommen. Der Serviceanbieter berät Unternehmen, die vor der Frage stehen: Soll ich digitalisieren und wenn ja was?

Für den Abend-Event im Technopark hatte Chili Professorin Andrea Back von der Uni St. Gallen eingeladen. Anstatt Fragen zu beantworten, stellte sie zunächst weitere: Wie ändere ich bestehende Verhaltensmuster? Wie gehe ich mit der Dynamik der Digitalisierung um? "Es braucht eine Unternehmensstrategie für das digitale Zeitalter", betonte Back.

Viele Verwaltungsräte wissen nicht, was läuft

Die Wissenschaftlerin sezierte die aktuelle Lage, wie sie wohl in zahlreichen Schweizer Unternehmen vorherrschen dürfte. Ein Problem sei etwa, dass Verwaltungsräte wenig digitale Kompetenz besässen. Die Universität befragte Verwaltungsräte zur Digitalisierung. Eine häufige Antwort war: "Ich weiss nicht, was operationell läuft, ich bin nicht für die IT verantwortlich." Beim Begriff Digitalisierung würden viele Entscheider dem Trugschluss verfallen, es handle sich um eine IT-Strategie. Schliesslich stecke ja das Wort "digital" drin. Tatsächlich gehe es aber um die Strategie in einer neuen Umwelt.

Die Uni St. Gallen führt bereits zum zweiten Mal ihren Digital Maturity Check durch. Am ersten Durchlauf der digitalen Reifeprüfung nahmen laut Back 200 Unternehmen teil. Bemerkenswert fanden die Forscher, wer bei der Digitalisierung die Nase vorne hatte. Nicht die grossen Unternehmen mit Budgets für die Strategieentwicklung und Experten für Digitalisierung agieren an vorderster Front. Kleine Firmen stellen die Mehrheit, wenn es um die digitale Transformation Schweizer Unternehmen geht.

Das 5-Schritte-Modell von Chili

Doch wie bereitet man sein Unternehmen auf die digitale Transformation vor? Was kann oder will man überhaupt digitalisieren? Geschäftsführer Patrick Walgis empfahl einen fünfstufigen Prozess, das "Chili-5-Schritte-Modell". Zunächst müsse die Geschäftsleitung eine Bestandsaufnahme durchführen, erklärte Walgis. Er empfahl, auch die Strategie des Unternehmens anzupassen und darüber nachzudenken, welche Geschäftsbereiche Wachstum versprechen.

Anspruchsvoller sei das damit einhergehende Change-Management. Die Geschäftsleitung müsse die eigenen Mitarbeiter für die Veränderungen gewinnen. Nach der Umsetzung müssten die Massnahmen auch gegen aussen kommuniziert und von Marketingmassnahmen begleitet werden.

Beispiel Groupe Mutuel

Mit der digitalen Transformation sollen Arbeitsprozesse vereinfacht werden. Da helfen bereits kleine Veränderungen, wie das Beispiel Groupe Mutuel zeigte. Beim Versicherer arbeiteten die Kundenbetreuer und Versicherungsagenten mit unterschiedlichen Lösungen. In Zusammenarbeit mit Chili integrierter der Versicherer diese in ein System.

Verkäufer können nun in einer Eingabemaske ihre Notizen zu den Gesprächen mit ihren Kunden erfassen. Diese Daten werden zentral gespeichert. Groupe Mutuel erhält auf diese Weise eine tagesaktuelle Übersicht über die täglichen Abläufe und sieht etwa, welcher Verkäufer die beste Leistung ablieferte oder welche Kampagne gut lief.

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