Schweizerische Lohnerhebung

IT-Löhne liegen deutlich über dem Durchschnitt

Uhr | Aktualisiert
von Christoph Grau

Der Medianlohn in der Schweiz liegt bei 6189 Franken. Zwischen 2012 bis 2014 sind die Löhne jedoch weniger stark gestiegen. Die Branchen Telekommunikations- und Informationstechnologie finden sich mit an der Spitze der Lohnpyramide.

Das Bundesamt für Statistik (BfS) hat die "Schweizerische Lohnniveau- und Lohnstrukturerhebung" für das Jahr 2014 vorgelegt. In einer Stichprobe unter 32'000 Unternehmen und 1,6 Millionen Arbeitnehmenden wurden damit die Median-Löhne in den verschiedenen Branchen ermittelt.

Den Zahlen des BfS zufolge lag der Medianlohn im privaten Sektor in der Schweiz bei 6189 Franken. Dies bedeutet, dass die Hälfte aller Einkommen darüber und die andere Hälfte darunter lag. Im Vergleich zum Jahr 2012 stieg der Medianwert um 1,2 Prozent. Der Zuwachs fiel deutlich schwächer aus als noch in der Vorperiode (2010-2012), wo das Plus bei 3,2 Prozent lag.

Ungleichheit verringert sich

Dabei verdienten die untersten 10 Prozent im Schnitt knapp 4200 Franken, wohingegen das Durchschnittseinkommen der oberen 10 Prozent bei fast 11'000 Franken lag.

Die Ungleichheit zwischen den hohen und geringen Einkommen hat sich in der Zeit von 2008 bis 2014 deutlich verringert. So betrug der Lohnzuwachs der oberen 10 Prozent in diesem Zeitraum nur 3,6 Prozent. Im Vergleich dazu stieg das Einkommen der sogenannten "Mittelklasse" um 6,8 Prozent, und die unteren 10 Prozent verdienten 9,1 Prozent mehr. Demnach schloss sich die Schere der Ungleichheit, wie das BfS weiter schreibt. Die Durchschnittslöhne im Top-Management brachen regelrecht ein. Das Minus betrug mehr als 21 Prozent auf einen Betrag von knapp 19'000 Franken. Besonders stark war der Rückgang in der Pharmaindustrie (-24 Prozent) und bei Banken (-30 Prozent).

Finanz- und Pharmaindustrie an der Spitze

Die besten Löhne werden in der Finanz- und Pharmaindustrie gezahlt. Der Medianlohn liegt hier bei rund 9800 beziehungsweise 9700 Franken.

Die Bereiche Telekommunikations- und Informationstechnologie landen aber auch ganz weit vorne. In beiden Branchen liegt der Medianlohn bei rund 8750 Franken. In der Uhren- und EDV-Industrie liegt der Median bei etwas mehr als 6600 Franken.

Am Ende der Skala finden sich der Detailhandel (4760 Franken), die Hotellerie und Gastronomie (4300 Franken) sowie die persönlichen Dienstleistungen (3910 Franken).

Frauen verdienen immer noch weniger

Der Anteil der Tieflohnstellen, wozu Bruttoeinkommen von weniger als 4126 Franken (2/3 des Medianlohns) zählen, verringerte sich von 10,1 auf 8,9 Prozent. Im Detailhandel arbeiten 17,5 Prozent der Beschäftigten für einen Tieflohn. Einen hohen Tieflohnanteil verzeichnen auch die Branchen Gastronomie (40,7 Prozent), Herstellung von Bekleidung (42,7 Prozent) und persönliche Dienstleistungen (57,2 Prozent). Zwei Drittel aller Tieflohnbeschäftigten sind Frauen.

Der Unterschied zwischen den Geschlechtern ist weiter sehr gross. Das Lohngefälle verringerte sich jedoch von 18,9 auf 15,1 Prozent. Teilweise könne dieser Unterschied durch Alter, Dienstjahre und Verantwortungsniveau erklärt werden, schreibt das BfS.

In der Branche Information und Kommunikation verdienen Männer im Schnitt 9020 Franken und Frauen 7040 Franken. Hier ist der Unterschied deutlich grösser als im Dienstleistungssektor allgemein. Sehr viel geringer ist der Unterschied im Detailhandel. Männer verdienen hier im Schnitt 5379 Franken und Frauen rund 800 Franken weniger.

Mit zunehmenden Anforderungen nimmt der Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern jedoch wieder zu. Eine Erklärung dafür nennt das BfS nicht.

Grösseres Unternehmen gleich mehr Lohn

Generell wächst der Durchschnittslohn mit der Unternehmensgrösse. Der Median bei Firmen mit weniger als 10 Angestellten liegt bei 5625 Franken, wohingegen das Medianeinkommen bei Grossunternehmen bei 6751 Franken liegt.

Für den Verdienst ist das Ausbildungsniveau entscheidend, wie einer Präsentation des BfS zu entnehmen ist. An der Spitze der Lohnpyramide stehen Universitätsabsolventen, gefolgt von Fachhochschul-Abgängern und Personen mit Berufsausbildung. Unternehmensinterne Ausbildungen landen ganz am Ende.

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