Special Nachgefragt

"Die Anzahl an Hyperconverged-­Systemen wird massiv zunehmen"

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von George Sarpong

Men Beglinger ist Manager Datacenter Management beim Systemintegrator Acceleris. Für ihn ist klar: Hyperconverged-Systeme sind die Zukunft, insbesondere für KMUs. Doch es gibt Stolperfallen. Wie man diese geschickt umgeht und wie Unternehmen einfach von Hyperconverged-Systemen profitieren können, erklärt Beglinger im Interview.

Men Beglinger, Manager Datacenter Management, Acceleris. (Quelle: Acceleris)
Men Beglinger, Manager Datacenter Management, Acceleris. (Quelle: Acceleris)

Hyperconverged-Systeme liegen im Trend: Warum braucht es solche Systeme?

Men Beglinger: Für viele KMUs sind klassische Virtualisierungsumgebungen zu kompliziert. Der Betrieb von gesharten Storage-Infrastrukturen und Hypervisor stellt viele kleinere Betriebe vor Probleme. Aus diesem Grund wird häufig auf Virtualisierung verzichtet. Die Hyperconverged-Systeme von Scalecomputing sind eine moderne Virtualisierungsplattform, die ohne diese Komplexität auskommt. Die Installation, Konfiguration und der Betrieb können auch mit wenig Know-how und vor allem mit geringem Zeitaufwand bewältigt werden.

Für welche Anwendungen eignen sich Hyperconverged-­Systeme besonders?

Durch den Support von Windows und Linux können praktisch alle Anwendungen auf diesen Systemen betrieben werden. Sei es nun Active Directory, Exchange oder auch Branchenlösungen wie CRM- oder ERP-Systeme.

Für welche Kunden eignen sich Hyperconverged-Systeme?

Die Lösung von Scalecomputing eignet sich besonders für KMUs, die einen Bedarf von 5 bis 200 virtuellen Servern haben. Durch die einfache Skalierbarkeit kann der Cluster mit den Bedürfnissen mitwachsen, ohne dass grosse Vorinvestitionen getätigt werden müssen. Dank des Betriebssupports von Acceleris und erweiterten Services wie Remote Monitoring oder Remote Backup kann eine solche Infrastruktur auch mit einem Teilzeitpensum bewältigt werden.

Was müssen Kunden beachten, wenn sie in ihren Rechenzentren Hyperconverged-Systeme einsetzen möchten?

Der Aufbau und die Integration eines Scalecomputing-Clusters lassen sich sehr schnell erledigen. Die grösseren Knackpunkte sind jeweils die Migration der vorhandenen Applikationen. Diese laufen auch heute noch häufig etwa auf Windows Server 2003 und werden idealerweise gleich auf die neueste Version aktualisiert. Solche Migratio­nen führen häufig zu hohen Kosten und unerwarteten Problemen. Diese Herausforderungen entstehen jedoch unabhängig von der Infrastruktur. Eine genaue Bestandsaufnahme der aktuellen IT-In­frastruktur und das Erstellen eines Projektplans ist deshalb ein Muss. Hier hat Acceleris schon umfassende Erfahrungen gesammelt und kann entsprechend unterstützen.

Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung rund um Hyper­converged-Systeme ein?

Ich glaube, dass in mittelständischen Unternehmen die Anzahl an Hyperconverged-Systemen massiv zunehmen wird. Aus diesem Grund tätigte Acceleris auch grosse Investitionen, um als Distributor von Scalecomputing diesen Wachstumsmarkt bedienen zu können.

Hyperconverged-Systeme bieten auch andere Spezialisten wie Nutanix oder VMware mit seinen Technologiepartnern an. Wie hebt sich Scalecomputing von seinen Mitbewerbern ab?

Bei Scalecomputing kommt das ganze System aus einem Guss. Der Hypervisor ist integraler Bestandteil der Plattform und muss nicht separat installiert werden. Durch den Einsatz von Open-Source-Software beim Betriebssystem und Hypervisor kommt letztlich ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis heraus. Ein weiterer Pluspunkt ist sicher das integrale Management der Plattform über ein einziges simples Web-GUI. Dies ermöglicht es auch Unternehmen, die kein dediziertes IT-Know-how haben, solche Plattformen sicher zu betreiben.

Der Markt für Hyperconverged-Systeme ist noch jung und die Lösungen kostspielig. Wie sieht es mit der Investitionssicherheit aus?

Der kleinste Cluster von Scalecomputing ist ab 28 000 Franken zu haben. In diesem Preis ist der Hypervisor, die Installation vor Ort und ein Jahr 7x24-Support inbegriffen. Daher glaube ich, dass die Investition nicht sehr hoch ist. Die Investitionssicherheit ist letztlich durch den Einsatz von Open-Source-Software gegeben, das heisst, man hat keinen Lock-in durch herstellerspezifische Technolo­gien. Wenn man will, kann man die virtuellen Server auch auf eine andere, KVM-basierte Umgebung migrieren.

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