Über den Tellerrand

Merkwürdig: Von verlorenen Golfbällen und Vorsagen für "Game of Thrones"

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von Coen Kaat, Christoph Widmer

In unserer Rubrik Merkwürdig verlinken wir Kurioses und Interessantes aus dem ICT-Universum.

[1] Die Invasion der Maschinen hat einen erneuten Rückschlag erlitten. In Guangzhou, China, kam die geplante Eroberung des Arbeitsmarktes zum Erliegen. Zuvor hatte eine Restaurantkette noch versucht, ihre Kellnerinnen durch Roboter zu ersetzen. Nun musste die Kette zwei Filialen schlies­sen – in einer dritten wurde die gesamte batteriebetriebene Belegschaft bis auf eine Maschine entlassen, wie shanghaiist.com berichtet. Denn selbst die simpelsten Aufgaben, wie warmes Wasser ausschenken, bekamen die Automaten nicht gebacken. Nur für etwas seien sie gut gewesen, sagt der ehemalige Chef: Die Roboter lockten Kunden an.

[2] Mitte April ist die sechste Staffel der TV-Serie "Game of Thrones" angelaufen. Nun streiten sich die Fans von Westeros wieder genüsslich um die wirklich wichtigen Fragen. Wer wird bald vor die Hunde gehen? Wessen Stunden sind schon gezählt? Und vor allem: Wer wird als Nächstes ins Gras beis­sen? Studenten der Technischen Universität München wollen den Fans diesen Spass aber nehmen. Ihre Software könne berechnen, welche Charaktere als Nächstes die Radieschen von unten ansehen werden. Das Programm habe 74 Prozent aller bisherigen Todesfälle in der Serie richtig voraussagen können, teilt die Universität mit. Den Löffel mussten die Figuren trotzdem abgeben. Auch für die aktuelle Staffel sagt der Algorithmus allerlei aufregende Abgänge voraus. Diese Redaktion bleibt jedoch Spoiler-frei!

[3] Im 21. Jahrhundert, mit all seinen technologischen Innovationen, muss es dafür doch eine Lösung geben. Das dachte sich zumindest Thomas Sandel und setzte sich daran, das Problem aus der Welt zu schaffen. Er gründete das Start-up Chip-Ing und kurz darauf erblickte der Smart-Golfball das Licht der Welt. Darin stecken ein Prozessor, ein Bluetooth-Sender und eine Batterie, wie startupticker.ch berichtet. Mit einer App für das Smartphone könne der Nutzer die Bälle, die er verliert, wieder finden. Die Reichweite beträgt etwa 100 Meter.

[4] Da haben es die schwedischen Behörden aber gut gemeint. Wie "Der Standard" berichtete, erhielt die 104-jährige Maja Bergström eine Zusage für einen Kindergartenplatz in der Stadt Hylte. Das Computersystem habe für die Anmeldungen der Jahrgänge 2011 bis 2013 auch Menschen mit den Geburtsjahren 1911 bis 1913 einbezogen. Das Schreiben ging an Majas 78-jährige Tochter Birgitta – das System hielt sie für ihre Mutter. Maja Bergstörm nimmt es gelassen: "Das ist fantastisch. Ich dürfte die einzige 104-Jährige in Hylte sein, der ein Platz angeboten wird", lässt sie sich im «Hallands Nyheter» zitieren.

[5] Unter dem Titel "Big Data goes Art" hat SAP eine Kunstausstellung im eigenen Schulungszentrum in Walldorf durchgeführt. Gezeigt wurden Kunstwerke von acht internationalen Kunstschaffenden in den Bereichen Fotografie, Video und Installation. Die Exponate sollen sich "mit der Visualisierung ­grosser Datenmengen auseinandersetzen und das Digitale als strukturelles Merkmal verwenden". Das Unternehmen spricht vom Wandel in der Kommunikations- und Medienkultur, von der Kunst, die sich dem Fortschritt der Zeit anpasse und von der Frage nach strukturellen Merkmalen und Grenzen physischer und virtueller Welten.

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