Release in “naher Zukunft”

Microsoft forscht an sicherem Datenaustausch für die Cloud

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Wie tauscht man sicher Daten zwischen verschiedenen Anwendungen innerhalb einer Cloud-Umgebung aus? Microsoft arbeitet an der Antwort auf diese Frage.

Finanzdaten, Gencodes, Ferienfotos. Alles liegt in der Cloud, alles ist verschlüsselt. Im Idealfall. Für den Eigentümer der Daten ist das kein Problem. Was aber, wenn Dritte mit diesen Daten arbeiten wollen?

Die Besitzer der Daten verkaufen ihnen den Schlüssel. Die Käufer entschlüsseln die Daten, um sie zu verarbeiten. Das ist gefährlich. Denn dann seien sie anfällig für Angriffe, schreibt Microsoft-Forscher John Roach in einem Blogbeitrag.

Verschlüsselte Datenverarbeitung in der Cloud

Gemäss Roach arbeitet ein Forscherteam von Microsoft an der Lösung dieses Problems. Die Forscher wollen mit einem Protokoll oder einer Art Regelwerk Daten innerhalb der Cloud zwischen verschiedenen Parteien sicher austauschen.

Damit das funktioniert, erklären sich zwei oder mehr Parteien einverstanden, ihre Daten so aufzubereiten, dass eine oder mehrere der beteiligten Parteien die Daten auswerten können, ohne sie zu entschlüsseln. Keine der Parteien soll dabei auf die Daten selbst zugreifen können. Die Verarbeitung der Daten finde in der Cloud statt und sei selbst verschlüsselt.

Das Ganze habe einen positiven Nebeneffekt. Forscher mit limitierten Budgets könnten auf die Weise die Daten zuerst testen, ihren Wert überprüfen. Auf Basis der Ergebnisse könnten sie dann entscheiden, ob sie den Schlüssel für die Daten tatsächlich kaufen wollen.

Daten vor dem Kauf testen

Als Beispiel führt Roach Forscher einer Pharmafirma an. Man stelle sich vor, diese Forscher würden an einem Modell für Machine Learning arbeiten, mit dem sie das Risiko für genetische Krankheiten einzelner Menschen berechnen wollen.

Damit sie das Modell verfeinern können, sind sie an gebündelten, anonymisierten Patientendaten interessiert. Aber nur, wenn sich diese Daten von denjenigen Daten unterscheiden, die die Forscher bereits verwendeten.

Mit Microsofts Protokoll sollen die Forscher genau das herausfinden können, bevor sie die Daten kaufen. Die Microsoft-Forscher nennen es "Test driving data".

Noch kein Release-Datum

Mithilfe des Mechanismus, den die Microsoft-Forscher entwickeln, soll man sagen können: "Ich bin an deinen Daten interessiert, aber bevor ich sie kaufe, will ich prüfen, ob es wirklich die Daten sind, die ich benötige."

Noch ist all das Zukunftsmusik. Gemäss dem Blogbeitrag ist es aktuell ein reines Forschungsprojekt. Doch das Team will laut Roach die Bibliotheken oder Werkzeuge, die nötig sind, um den sicheren Datenaustausch zu implementieren, in "naher Zukunft" veröffentlichen.

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