Opening Keynote

CES 2018: Intel-Chef Bryan Krzanich lässt Fragen offen

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Intel-CEO Bryan Krzanich hat sich an der Opening Keynote zur CES 2018 nur kurz zu Meltdown und Spectre geäussert. Länger zeigte er einen neuen 49-Qubit-Prozessor und einen KI-Chip.

Intel-CEO Bryan Krzanich. (Source: Intel)
Intel-CEO Bryan Krzanich. (Source: Intel)

Heute ist die CES 2018 gestartet. Intel-CEO Brian Krzanich hielt die Eröffnungs-Keynote im Monte Carlo Theater in Las Vegas. Gleich zu Beginn sprach er über die als Meltdown und Spectre bekannten Sicherheitsprobleme bei Mikroprozessoren.

Millionen PCs, Smartphones und Tablets sind betroffen. Doch statt sich für die massiven Sicherheitslücken zu entschuldigen, habe Krzanich versucht, das Problem kleinzureden, schreibt das Handelsblatt. Laut Krzanich habe Intel keine Informationen darüber erhalten, dass jemand die Sicherheitslücken zur Datenentwendung ausgenutzt habe. Intel arbeite ohne Unterlass daran, dass dies auch so bleibe.

Updates für alle Chips bis Ende Januar

Um die Daten zu schützen, rät Krzanich, alle angebotenen Updates zu installieren. In einer Woche würden 90 Prozent aller Intel-Chips, die in den vergangenen fünf Jahren hergestellt wurden, mit einem entsprechenden Update versorgt. Bis Ende Januar sollen Updates für die übrigen Chips verfügbar sein. Die Updates könnten aber die Leistung der Prozessoren beeinträchtigen. Doch Intel arbeitet laut Krzanich gemeinsam mit der Industrie an Lösungen.

Damit war das Sicherheitsproblem für Krzanich nach zwei Minuten abgetan, obwohl es noch einige offene Fragen gäbe. Gegen Intel werden aufgrund der Sicherheitsprobleme Sammelklagen vorbereitet. Ausserdem geriet Intel-Chef Krzanich in den Verdacht des Insiderhandels, weil er kurz vor Bekanntwerden der Sicherheitslücke Anteile und Optionen am Unternehmen in Höhe von fast 40 Millionen Dollar mit einem Gewinn von 24 Millionen Dollar verkaufte. Laut Bloomberg dürfte sich die Börsenaufsichtsbehörde in den Fall einschalten.

Neue Prozessoren

Krzanich konnte an seiner Keynote auch eine Neuheit im Quanten-Computing ankündigen. Der Konzern entwickelte nach einem 17-Qubit-Prozessor nun eine Variante mit 49 Qubits. Der Chip läuft bei 20 Millikelvin, was minus 273 Grad Celsius entspricht. In Anspielung auf eine Gruppe von Seen in Alaska, die sehr kalt sind, nennt Intel den Chip Tangle Lake, wie Golem bemerkt. Intels Quantum-Computing-Team wolle den Prozessor unter anderem für die Forschung an Fehlerkorrekturen verwenden.

Neu ist auch ein für Neuromorphic Computing entwickelter Chip namens Loihi, der künstliche Neuronen und Synapsen für maschinelle Intelligenz nutzt. Er soll selbstlernend sein, kombiniere das Training und Inferencing und müsse daher nicht mit neuen Informationen versorgt werden. Intel wolle den neuen KI-Chip in den kommenden Monaten an Forscher und Universitäten liefern.

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