Umfrage von Deloitte

Neue Arbeitswelten fordern Schweizer Chefetagen heraus

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Deloitte hat Schweizer Büroangestellte zum Wandel der Arbeitswelt in ihren Unternehmen befragt. Die Flexibilität von Ort und Zeit nimmt zu. Die neuen Arbeitsformen sind noch nicht überall in den Unternehmen angekommen.

(Source: Robert Kneschke / Fotolia.com)
(Source: Robert Kneschke / Fotolia.com)

Das Beratungsunternehmen Deloitte hat Schweizer Büroangestellte zu ihren Arbeitsplätzen befragt. Die Studie (Download als PDF) zeige auf, wie sich die Arbeitswelt verändere, schreibt Deloitte in einer Mitteilung. Arbeitsumgebung, technologische Hilfsmittel und die Unternehmenskultur seien allerdings noch nicht genügend aufeinander abgestimmt.

 

Flexibilität gestiegen

Die Befragten verbringen mehr als die Hälfte ihrer Arbeitszeit vor einem Computer, wie der Studie zu entnehmen ist. Zwei Drittel von ihnen seien nicht mehr an feste Büroräumlichkeiten des Arbeitgebers gebunden. 40 Prozent arbeiteten mindestens einen Tag pro Woche zuhause oder an einem anderen Ort. Knapp ein Viertel der Bürobeschäftigten müsse sich morgens zuerst einen Arbeitsplatz suchen.

Trotz dieser Zunahme flexibler Arbeitsformen sei eine Mehrheit von 77 Prozent der Schweizer Beschäftigten nach wie vor fest einem Arbeitsplatz zugewiesen. Bei der Zeiteinteilung gebe es mehr Flexibilität, denn 72 Prozent der Befragten könnten ihre Präsenzzeit im Büro weitgehend frei gestalten. Nur 9 Prozent gaben an, sich an starre Arbeitszeiten halten zu müssen.

 

Unternehmen haben Nachholbedarf

"Viele Schweizer Unternehmen ignorieren notwendige Anpassungen der Arbeitsplatzgestaltung und Arbeitsmodelle und verlieren dadurch Geld und Mitarbeitende, kommentiert Matthias Thalmann, Partner für den Bereich Human Capital bei Deloitte Schweiz, die Ergebnisse der Umfrage. "Um die hohen Anforderungen der jungen Mitarbeitenden nach mehr Flexibilität und den Wunsch nach Sicherheit und Orientierung der älteren Belegschaft unter einen Hut zu bringen, braucht es intelligente und strategisch abgestützte Konzepte."

Nachholbedarf gebe es insbesondere bei der Technik, so Deloitte weiter. Nur knapp die Hälfte der Befragten habe einen Laptop vom Arbeitgeber erhalten. 11 Prozent hätten nur ein Smartphone oder Tablet zur Verfügung. 42 Prozent aller Teilnehmer der Umfrage bekämen von ihrem Arbeitgeber gar kein mobiles Arbeitsgerät bereitgestellt.

Auch Kollaboration war ein Thema der Befragung. Etwas mehr als die Hälfte nutzt gemäss Umfrage Chats oder Instant Messaging zum Arbeiten. 39 Prozent verwenden ein modernes Dokumentenmanagement-System und 36 Prozent können Videokonferenzen durchführen. Knapp ein Drittel der Unternehmen wendet gar keine digitalen Kollaborationslösungen an.

Das grösste Hemmnis für mehr Flexibilität und digitale Technik am Arbeitsplatz ortet Deloitte in der Haltung der Unternehmensleitung. Während flexible Arbeitszeiten von mehr als der Hälfte der Vorgesetzten unterstützt würden, befürworte nur ein Drittel flexible Arbeitsorte. 38 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Vorgesetzten flexibles Arbeiten in keiner Weise vorleben würden.

Mehr Infos zum Thema moderne Arbeitswelten finden Sie in unserem Online-Dossier.

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