Google-Chef droht mit kostenpflichtigem Android
Nach der Multimilliarden-Strafe der EU widerspricht Google-Chef Sundar Pichai dem Vorwurf des Marktmissbrauchs und lässt durchblicken, dass deswegen nun ein kostenpflichtiges Lizenzierungsmodell für Android im Raum stehe.

Wenn die EU-Kommission Google zwingt, seine Apps nur noch einzeln anzubieten und nicht mehr als obligatorisches Gesamtpaket, könnte dies weitreichende Folgen haben. Und zwar für die Hersteller von Android-Geräten und die Konsumenten.
Im Google-Blog schreibt Pichai: "Wenn Hersteller und Netzwerk-Anbieter nicht länger unsere Apps in deren Geräte integrieren können, bringt es das Gleichgewicht durcheinander. Bisher basierte das Android-Modell darauf, dass wir von den Herstellern keine Gebühren für unsere Technologien verlangt haben."
Nun sei das bisherige Geschäftsmodell, von dem auch viele Android-Entwickler profitierten, infrage gestellt.
Macht Google jetzt auf Microsoft?
Pichais Schreiben könne als Warnschuss an Konsumenten verstanden werden, kommentiert Die Presse. Das Wiederholen des durch die EU-Kommission ins Wanken gebrachten Gleichgewichts könnte bedeuten, dass künftig Android lizenziert werde – "ganz nach dem Modell Microsoft und Windows".
Das könnte bedeuten, dass die Gerätehersteller ihre Produkte verteuern, um die Mehrkosten hereinzuholen. Oder müssten sie wegen des harten Konkurrenzkampfes das Schrumpfen der eh schon relativ kleinen Gewinnmarge hinnehmen?
Fakt ist: Ob Google tatsächlich zu solch einschneidenden Massnahmen greift, ist völlig offen. Der Blog-Post des Google-Chefs ist zunächst nichts weiter als eine Drohgebärde.
Als nächstes sind die Google-Anwälte dran. Sie werden versuchen, die EU-Strafe zu kippen, respektive das damit einher gehende App-Bündelungs-Verbot auszuhebeln.
Dieser Artikel erschien auf Watson am 18.07.2018.
Dies ist ein Update für folgenden Artikel: Google muss 4,3 Milliarden an Brüssel zahlen.

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