Leitfaden zur Kontoeröffnung

SBVg will Kontoeröffnung für Blockchain-Firmen erleichtern

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Die SBVg geht davon aus, dass die Blockchain dem hiesigen Finanzplatz zugutekommt. Deswegen will die Organisation Banken dabei helfen, Firmenkonten für Kryptofirmen zu eröffnen. Ein Leitfaden soll als Kompass dienen.

(Source: fox17 / Fotolia.com)
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Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) will Banken und Blockchain-Unternehmen näher zusammenbringen. Dies, weil die Blockchain-Technologie dem hiesigen Finanzplatz zugutekommen soll. Die SBVg publizierte nun einen Leitfaden, der Banken helfen soll, Firmenkonten für Kryptofirmen zu eröffnen.

Der publizierte Leitfaden (Download als PDF) solle Banken dazu dienen, differenziert vorzugehen, teilt die SBVg mit. Und zwar je nach der Art der Berührungspunkte, die das Unternehmen mit der Blockchain-Technologie habe.

(Source: SBVg)

So unterscheidet der Leitfaden zwischen:

  • Blockchain-Firmen ohne ICO: Unternehmen, deren Geschäftsmodell zwar einen Bezug zur Blockchain habe, die Technologie aber nicht zur Unternehmensfinanzierung genutzt werde. Solche Unternehmen sollen laut SBVg grundsätzlich gleich behandelt werden wie andere KMU-Kunden, die ein Konto eröffnen wollen.

  • Blockchain-Firmen mit ICO: Dies sind Unternehmen, die auf Basis der Blockchain-Technologie über die Herausgabe von Tokens öffentlich Kapital für unternehmerische Zwecke beschaffen - etwa in Form von FIAT- oder Kryptowährungen. Für Unternehmen, die ihren ICO durch Kryptowährungen finanzieren, sollen gemäss SBVg höhere Anforderungen gelten. Der Leitfaden empfiehlt, dass der ICO-Organisator bei der Annahme von Kryptowährungen die relevanten Schweizer Standards bezüglich Mittelherkunft (KYC) und Geldwäscherei (AML) anwendet.

Bei der Kontoeröffnung stehen Banken vor verschiedenen Herausforderungen, schreibt die SBVg weiter. Denn Blockchain-Firmen könnten auch Risiken bergen, namentlich nennt die SBVg das Risiko von Geldwäscherei. In der Schweiz gelten strenge gesetzliche Regelungen und Sorgfaltspflichten, die Finanzgeschäfte regeln. Eine sorgfältige Prüfung bei der Kontoeröffnung ist deshalb für die Banken unerlässlich, wie die SBVg weiter mitteilt.

Start-ups aus dem Zuger Crypto Valley sehen die Schwierigkeiten bei der Eröffnung von Bankkonten als eines der grössten Probleme ihrer Branche an, wie eine Umfrage im vergangenen Juni zeigte.

Eine der bislang wenigen Banken, die auf Kooperationen mit Blockchain-Start-ups setzt, ist die Hypothekarbank Lenzburg. Anders als bei anderen Banken, bekommen auch Kryptofirmen bei der "Hypi" ein Konto. Warum die Bank mit Blockchain-Firmen zusammenspannt, erklärt CEO Marianne Wildi im Interview.

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