Hands-on: Cat S61

Ein Werkzeug als Smartphone verkleidet

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von Coen Kaat

Das neue Smartphone der Bullit Group hat es in sich: Das Cat S61 ist gross, schwer und laut. Warum es trotzdem einen Blick wert ist und mit gänzlich anderen Qualitäten überzeugt, zeigt das Gerät im Hands-on-Test.

Das Cat S61 soll wiederholte Stürze aus bis zu 1,8 Metern Höhe auf Beton überstehen. (Source: Netzmedien)
Das Cat S61 soll wiederholte Stürze aus bis zu 1,8 Metern Höhe auf Beton überstehen. (Source: Netzmedien)

Anfang Juli hat die Bullit Group ihr neues Hochpreis-Handy der Marke Cat auf dem Schweizer Markt lanciert: das S61 mit Android Oreo. Der Nachfolger des S60 ist hierzulande für stolze 999 Franken erhältlich – damit spielt das Gerät in einer Liga mit den Topprodukten von Samsung und Apple. Das robuste Gerät wurde für den Einsatz auf dem Bau oder in anderen handwerklichen Berufen entwickelt. Die Redaktion wollte hingegen testen, ob sich das angeblich unkaputtbare Smartphone auch für das Business- und Büro-Umfeld eignet.

Gross, grösser, robust

Das Cat S61 verfügt über ein 5,2 Zoll grosses Full-HD-Display. Damit ist es deutlich kleiner als etwa das Samsung Galaxy S8 oder die unlängst vorgestellten neuen iPhone-X-Modelle, deren Displays bis zu 6,5 Zoll reichen. Diese Zahlen sind jedoch ein Stück weit trügerisch: Das S61 von Cat ist auch in grossen Händen ein grosses Handy und stellt Samsungs aktuelles Flaggschiff deutlich in den Schatten. Im Gegensatz zu den genannten Samsung- und Apple-Geräten verfügt das Cat-Handy nämlich über deutliche Ränder rund um das Display.

Diese Grösse bedeutet natürlich auch ein gewisses Gewicht. Das getestete Gerät wog über 260 Gramm. Zwar waren bei dieser Messung weder SIM- noch Speicherkarte enthalten, doch diese dürften kaum mehr ins Gewicht fallen. Das Galaxy S8 wiegt etwas mehr als halb so viel. Diesen Unterschied merkt der Nutzer deutlich in der Hosentasche. Für dieses Gewicht verantwortlich ist das Gehäuse. Dieses besteht aus einem aluminiumverstärkten Druckgussrahmen. Gemäss dem Hersteller übersteht das Gerät dank des Rahmens wiederholte Stürze aus bis zu 1,8 Metern Höhe auf Beton. Im Test wurde dieses Versprechen mehrmals versehentlich überprüft. Damit auch das Display keinen Schaden davonträgt, ist es durch Corning Gorilla Glas 5 geschützt.

Nasse Finger? Kein Problem!

Der Bildschirm ist zudem hell genug, dass man auch im Freien selten Probleme hat, etwas darauf zu lesen. Das Touchdisplay lässt sich sogar mit nassen Fingern mühelos bedienen. Laut dem Hersteller ist dies auch mit Handschuhen möglich. Dies hängt jedoch wohl auch von der Art der Handschuhe ab. Im Test reagierte das Smartphone zwar auf behandschuhte Finger. Allerdings war hier deutlich mehr Effort und Gewöhnung nötig. Die physischen Tasten am unteren Ende des Smartphones helfen enorm bei der Bedienung des Geräts unter suboptimalen Bedingungen.

Das S61 ist wahrlich ein auffälliges Smartphone – in allen Belangen. So ist auch der Vibrationsalarm des Smartphones laut. Eigentlich sollte ein Vibrationsalarm den Nutzer ja unbemerkt auf eingehende Nachrichten oder sonstige Push-Meldungen aufmerksam machen. Nicht so beim S61. Wenn die kleinen Motoren des Vibrationsalarms loslegen, klingt das Smartphone ein wenig wie eine schnatternde Ente. Laut genug, um auch bei lauten Meetings für einige böse oder zumindest verdutzte Blicke zu sorgen.

Die S61 sieht alle von minus 20 bis plus 400 Grad Celsius

Auf sich allein gestellt ist die 16-Megapixel-Hauptkamera nicht sonderlich überzeugend – wenn man etwa die Kameras von aktuellen Flaggschiff-Handys betrachtet. Doch dafür hat die Kamera des S61 ihren grossen Bruder mitgenommen: eine FLIR-Wärmebildkamera, die einen Temperaturbereich von minus 20 Grad bis plus 400 Grad Celsius wahrnimmt. Eine Reihe von Extra-Tools machen die Wärmebildkamera noch praktischer. So kann das Smartphone etwa auch Wärmebilder in Echtzeit übertragen. Ein Lasergestützter Distanzmesser – gut bis auf 10 Meter – ist ebenfalls im Handy verbaut.

Das Smartphone Cat S61 verfügt nebst der Hauptkamera über eine FLIR-Wärmebildkamera. (Source: Netzmedien)

Neben dem regulären Google-Play-Store hat Cat auch einen eigenen kuratierten App-Store für Rugged-Device-Nutzer vorinstalliert: die App-Toolbox. Dieser bietet Kategorien wie etwa "Bau" oder "Farming Apps". Aber auch mehr freizeitorientiere Sparten, darunter "Angeln" und "Segeln". Hier findet der Nutzer alles von einer digitalen Wasserwaage über eine Fisch-Vorhersage für Angler bis hin zu einer App, welche die aktuellen Marktpreise für Kühe beobachtet – allerdings nur in den USA.

Fazit: Nein, im Büroalltag überzeugt das Cat S61 nicht ganz. Aber zwischen Tastaturen und Konferenzspinnen muss das Gerät auch gar nicht hineinpassen. Es wurde für einen anderen Zweck konzipiert. Und diesen meistert das Handy souverän. Grösse und Gewicht? Kein Problem, wenn das Gerät dafür keine Baustellen fürchten muss. Der laute Vibrationsalarm? In einer Werkstatt mit entsprechendem Umgebungslärm wohl kaum zu hören. Das S61 ist kein Smartphone. Es ist ein Werkzeug. Ein wirklich gutes.

Das Gerät wurde der Redaktion vom Hersteller zur Verfügung gestellt.

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DPF8_110132