Open Platform

Finnovas Open Platform als Enabler für Open Banking

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von Sven Biellmann, Product Manager Ecosystems, Finnova

Open Banking und Plattform-Ökosysteme ermöglichen den Ausbau der traditionellen Geschäftsmodelle von Banken. Damit verbunden sind neue Spielregeln im Bereich Partnerschaften und eine neue ­Kultur der Offenheit. Um im Thema erfolgreich sein zu können, bedingt es insbesondere Klarheit über die ­eigene Strategie und Positionierung und die Bereitschaft, mit alten Denkmustern zu brechen.

Der Zweck von Open Banking ist breit und erlaubt eine flexible Auslegung. Deshalb ist es für eine Bank wichtig, eine klare Strategie zum Thema zu verfolgen. Nur so können die nächsten Schritte und Entscheidungen entlang eines roten Fadens angegangen werden, ohne dass man sich auf dem Weg dahin verzettelt. Die Risiken liegen nicht im Ausprobieren und Sammeln von Erfahrungen, sondern vielmehr darin, keine klar definierte Strategie zu verfolgen.

Bei der zu definierenden Open-Banking-Strategie geht es also darum, zu entscheiden, wie weit sich die Bank hinsichtlich der Zurverfügungstellung ihrer Kundendaten für Drittanbieter öffnen will. Da die Schweiz im Gegensatz zur EU (Stichwort PSD2) bis jetzt keine diesbezügliche Regulierung kennt, ist viel Spielraum vorhanden. Die Öffnung hat dann ein immenses Potenzial, wenn im Rahmen einer multilateralen Zusammenarbeit (Stichwort digit­ales Ökosystem) innovative Lösungen und Dienstleistungen mit echtem Kundennutzen entwickelt werden können.

Neues Paradigma: Partnerschaft

Bei einer multilateralen Zusammenarbeit stehen für die Banken Fintech-Anwendungen und bestehende Plattform-Ökosysteme sowie digitale Marktplätze im Vordergrund, die mit ihren Lösungen die notwendige Innovation vorantreiben sollen.

Der "World Fintech Report 2018" von Capgemini zeigt deutlich das neue Paradigma der Branche: Partnerschaft. Die symbiotische Zusammenarbeit von Fintechs und Finanzinstituten betone die komplementären Stärken beider Seiten. Die Fintech-Branche ist also gekommen, um zu bleiben. Und die Banken haben erkannt, dass sie auf die jungen Wilden angewiesen sind, wie unlängst das Institut für Finanzdienstleistungen Zug der Hochschule Luzern (IFZ) im Rahmen der jährlichen IFZ Fintech Study festgestellt hat.

Neuer Erfolgsfaktor: Offenheit

Der Zugang zu Kunden- und Bankdaten erfolgt über moderne, offene Schnittstellen, sogenannte API (Application Programming Interfaces). Für Finnova als Kernbankensoftwareanbieter ist diese Öffnung von zentraler Bedeutung. Für Drittanbieter schreitet die Öffnung der Finnova-Banking-Software bereits seit einiger Zeit voran. Über den Finnova Integration Layer (FIL) können Dritt­lösungen effizient und sicher an die Finnova Banking Software an- beziehungsweise eingebunden werden.

Elemente von digitalen Ökosystemen

Um das Potenzial von digitalen Ökosystemen voll nutzen zu können, braucht es jedoch mehr als nur einen offenen Zugang. Ein Ökosystem kann nur dann erfolgreich sein, wenn alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer wahrhaftig als Einheit wirken. Wenn wir uns ein Ökosystem als Orchester vorstellen, dann kann dieses nur durch das Zusammenspiel aller Musiker erfolgreich sein und nicht durch einen einzelnen Musiker. Kein Orchester ist nur deshalb gut, weil seine Musiker Noten lesen können, ihre Instrumente beherrschen und im gleichen Takt spielen. Gibt es Veränderungen in der Zusammensetzung des Orchesters (etwa durch den Abgang bestehender respektive das Beitreten neuer Musiker) ist entscheidend, wie schnell und gut das Orchester wieder zu einer Einheit findet. Die Integrationsfähigkeit des Orchesters mit den neuen Musikern ist also ausschlaggebend. Dasselbe gilt für Ökosysteme. Die jeweilige Integrationsfähigkeit (des Orchesters und jedes einzelnen Musikers) ist für die Performance und das harmonische Zusammenspiel matchentscheidend. Ein nachhaltig funktionierendes digitales Ökosystem muss sowohl gemeinsame Werte generieren, als auch seine Werteversprechen einhalten können.

Für eine Teilnahme an einem digitalen Ökosystem braucht es also eine systematische Öffnung für verschieden Partner­lösungen, Individualentwicklungen und Drittprodukte sowie eine funktionierende Orchestrierung. Durchgängig digitalisiertes und industrialisiertes Banking wird möglich, wenn die Lösungen "XaaS"-fähig gebaut, orchestriert und betrieben werden können.

Die Finnova Open Platform

Mit der Finnova Open Platform, der jüngsten Produkt-Suite der Finnova-Banking-Software, will Finnova diese Herausforderung bewältigen. Die Open Platform ist Enabler für Open Banking der Finnova-Kundenbanken und liefert eine Antwort auf die geforderte Digital Excellence im End-to-End-Prozessverständnis.

Die Finnova Open Platform richtet sich an die unterschied­lichen Stakeholder im innovativen Ökosystem mit ihren spezifischen Bedürfnissen und Anforderungen. Von Individualentwicklungen über die Integration von Drittlösungen zur übergreifenden Orchestrierung der Kundenprozesse bis hin zum flexiblen, effizienten und skalierbaren Betrieb. Mit Integrations- und Orchestrierungsmöglichkeiten sowie einer kontrollierten Datenbereitstellung stellt die Finnova Open Platform Instrumente zur Umsetzung von Smarter Banking zur Verfügung. Der Fokus liegt dabei nicht auf den einzelnen funktionalen Anforderungen. Die Open Platform ermöglicht eine effektive Einbindung von Ökosystempartnern. Die Plattform ist ein Produkt und kein Projekt. Das bedeutet für die Kundenbanken, dass Finnova auf Nachhaltigkeit, Skaleneffekte und Kostenbewusstsein achtet und dass die Kundenbanken von der Weiterentwicklung des Produkts in der Finnova-Community profitieren.

Offener Zugang, stabiler Kern

Mit der Open Platform sichern sich Finnovas Banken beide Welten: die Innovationskraft von Drittlösungen und die tiefe TCO und Release-Sicherheit der Finnova-Banking-Software. Dies wird ermöglicht durch das optimale Zuschneiden der Integra­tionsmittel auf die Eigenschaften der Finnova Core Suite und die konsequente Nutzung derer Stärken: ein stabiler und performanter, konsistenzerhaltender Kern, zentrale Datenpersistenz in der Finnova Core Suite mit entsprechender Transak­tionssicherheit auf den Daten sowie die Wiederverwendbarkeit von Regeln und Geschäftslogik.

Enabler für Open-Banking-Strategien

Mit Open Platform verfolgt Finnova den Open-Banking-Ansatz und liefert Rohstoff für den digitalen Austausch innerhalb eines Finanz-Ökosystems. Die Ausgangslage ist vielversprechend. Der Finnova-Community mit über 100 Banken und mehr als 80 Partnern bietet sich die Chance, über eine moderne, offene Plattform mit neuen Partnerschaften neue Innovationen und vor allem neue Ertragsfelder zu erschliessen.

Eine Plattform macht aber noch lange keine Strategie aus. Daneben benötigt es auch die Bereitschaft und die Fähigkeit, neue Geschäftsideen und Partnerschaften schnell und agil am Markt zu testen und nötigenfalls schnell anzupassen. Open Banking ist also primär nicht technologiegetrieben, sondern bringt grosse Chancen für Geschäftsmodellinnovationen. Finnova investiert nachhaltig, um diesen Paradigmenwechsel zusammen mit ihren Kunden und der Ökosystem-Community erfolgreich zu gestalten.

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DPF8_114288