Top 3 legen zu, Rest schwächelt

Auch die Weihnachtsverkäufe können den PC-Markt nicht mehr retten

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von Coen Kaat

Marktforscher Gartner hatte eine Erholung im PC-Geschäft versprochen. Trotz einer gestiegenen Nachfrage entwickelte der Markt sich jedoch auch 2018 rückläufig – zum 7. Mal in Folge. Die Nachfrage soll sich nun auf 2019 verlagern.

(Source: absent84 / Fotolia.com)
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Der globale PC-Markt hat ein schwaches Weihnachtsgeschäft überstanden. Insgesamt lieferten die Hersteller im Abschlussquartal 2018 rund 68,6 Millionen Geräte aus. Im Vergleich zur Stückzahl im vierten Quartal 2017 ging das Volumen um 4,3 Prozent zurück, wie Marktforscher Gartner mitteilt.

Für das ganze Jahr rechnet Gartner mit 259,4 Millionen ausgelieferten Einheiten. Im Jahresvergleich ging der Markt demnach um 1,3 Prozent zurück. Das PC-Geschäft schrumpft laut Gartner seit 7 Jahren. Obwohl die Gartner-Analysten ursprünglich noch von einer Markterholung in 2018 gesprochen hatten.

Das zweite und dritte Quartal des vergangenen Jahres entwickelten sich tatsächlich positiv. Doch zwei Faktoren dämpften gemäss Gartner anschliessend dieses Wachstum. Der erste Faktor war die CPU-Knappheit. Diese entstand aufgrund von Engpässen beim Hersteller Intel. Infolgedessen konnten Händler den bestehenden Bedarf an PCs nicht mehr decken.

Lesen Sie hier mehr darüber, wie sich Intels Chip-Engpass auf PC-Verkäufe ausgewirkt hat.

Diese Nachfrage solle sich nun aber auf 2019 verlagern, sagt Gartner. Der zweite Wachstumshemmer, den Gartner erwähnt, könnte dem jedoch in die Quere kommen. So schreibt Gartner, das anhaltende politische und wirtschaftliche Unsicherheiten die Entwicklungen des Markts dämpfen.

Insbesondere die Nachfrage im Consumer-Bereich machte einen Taucher. Auch könnten die Weihnachtsverkäufe das Geschäft nicht länger ankurbeln. 40 Prozent der Nachfrage kommt aus dem Consumer-Bereich. Im Vorjahr waren es noch 49 Prozent.

Top 3 legen zu - alle anderen verlieren

Auf der Herstellerseite war der Markt deutlich in Bewegung. Lenovo verdrängte seinen US-amerikanischen Konkurrenten HP Inc. von der Spitze. Der chinesische Hersteller steigerte die Anzahl ausgelieferten Geräte um knapp 7 Prozent auf fast 58,5 Millionen Einheiten. Lenovo sicherte sich damit einen Marktanteil von 22,5 Prozent.

Auch HP baute seinen Marktanteil aus – wenn auch nicht so stark. Von 21,0 auf 21,7 Prozent. Mit knapp 56,3 Millionen Einheiten liegt der Hersteller aber noch deutlich vor der Nummer 3: Dell kam mit einer Stückzahl von 41,9 Millionen auf einen Marktanteil von 16,2 Prozent.

Wie die Nummer 1 und 2 schnappte sich auch Dell einen grösseren Teil des Kuchens. Insgesamt machen die Top 3 nun 63 Prozent des Markts aus – im Vorjahr waren es noch 59 Prozent. Die grossen Verlierer im PC-Geschäft: alle anderen.

Apples Auslieferungen gingen um 5 Prozent zurück, Acers um 7,9 Prozent und Asus’ um 13,5 Prozent. Die übrigen Hersteller kamen gemäss Gartner zusammengerechnet auf einen Rückgang von 9,6 Prozent.

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