Interview

Giancarlo Palmisani sagt, wie es nach der Fusion von Simsa und Swico weitergeht

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Der Verband Simsa hat 2018 mit dem Swico fusioniert. Der Swico führt die Simsa als IG Web und IG Hosting weiter. Giancarlo Palmisani, Leiter Verbandsdienstleistungen beim Swico, spricht über die Auswirkungen der Fusion und darüber, was beim Verband 2019 ansteht.

Giancarlo Palmisani, Leiter Verbandsdienstleistungen, Swico. (Source: Netzmedien)
Giancarlo Palmisani, Leiter Verbandsdienstleistungen, Swico. (Source: Netzmedien)

Sie sind nun seit 5 Jahren beim Swico als Leiter Marketing und Verbandsdienstleistungen, wie haben Sie diese erlebt?

Giancarlo Palmisani: Es waren sehr intensive Jahre, vor allem von den Projekten her, die wir angestossen und umgesetzt haben. Auf der Ebene Organisation des Verbands, auf der Ebene der Struktur bei den Mitgliedern und für die Akquisition neuer Mitglieder. Wir haben in dieser Zeit auch eine Initiative gestartet gemeinsam mit dem Institut für Jungunternehmen IFJ, um Technologie-Start-ups im Swico zu sehr vorteilhaften Bedingungen eine Verbandsheimat zu bieten. Wir haben auch verschiedene IGs ins Leben gerufen. Etwa die IG Information Security, die Integration von Eurocloud Swiss mit der IG Cloud, die IG ERP und nicht zuletzt die IG Web bzw. die IG Hosting, die nun durch die Fusion mit der Simsa entstehen. Auch von den Mitgliederzahlen her hat sich in den vergangenen fünf Jahren einiges getan und wir starten mit rund 630 Mitgliedern ins Neue Jahr. Als ich im April 2013 anfing, waren es etwas unter 400.

 

Sie sprechen es an: 2018 war ein wichtiges Jahr für den Swico insbesondere durch die Integration der Simsa. Welche Auswirkungen hat diese Fusion auf die Verbandstätigkeit?

Die Integration der Simsa ist für den Swico ein Glücksfall. Die beiden Mitglieder-Cluster bestehend aus Hostern und Web-Agenturen waren für Swico vor der Fusion mit der Simsa weisse Flecken oder anders gesagt: Sie passen perfekt zum Swico-Portfolio, weil wir aus diesem Bereich bis dahin kaum Mitglieder hatten. Mit der Simsa kamen auch wichtige Assets zum Swico wie etwa der Code of Conduct, die Weblex, die Ausbildung zum Web Project Manager. All das werden wir "im Sinne der Erfinder" weiterführen und ausbauen.

 

Was geschieht mit den beiden Awards Best of Swiss Web und Best of Swiss Apps?

Für die Branche und die Teilnehmenden ändert sich nichts. Die beiden Awards werden nach wie vor von der Best of Swiss Web GmbH durchgeführt, die sich im Eigentum der Netzmedien AG befindet. Die IG Web des Swico wird, wie es bisher die Simsa getan hat, die Jury-Mitglieder nominieren. Damit erhalten wir das gewohnte, hohe Qualitätsniveau aufrecht. Ich selbst bringe mich in den Steering Boards beider Awards als Swico-Vertreter ein. Insgesamt beurteile ich die Konstellation als sehr günstig: Mit den Netzmedien haben die Awards einen starken Promotor und mit Christof Zogg einen exzellenten Jury-Chairman. Was will man da noch mehr? Klar: Möglichst viele und gute Eingaben aus der Branche! Die Frist für den Best-of-Swiss-Web-Award läuft ja bereits.

 

Ich würde es begrüssen, wenn wir weitere Anbieterverbände aufnehmen und zusätzliche IGs etablieren würden

 

An seiner Jahresmedienkonferenz stellte der Swico aktuelle Zahlen zum ICT-Markt vor. Lesen Sie hier mehr dazu.

 

Wie geht es nach der Fusion mit der Simsa nun bei der IG Web und der IG Hosting weiter?

Wir werden im ersten Quartal 2019 ein Kick-off haben und die verschiedenen Simsa-Assets, die durch die Fusion zu Swico gekommen sind, analysieren, und diese in den beiden IGs weiterentwickeln beziehungsweise neue Ideen entwickeln. Ex-Simsa-Vertreter können natürlich auch in den Circles mitmachen, die Unternehmensfunktionen wie HR, Kommunikation oder Public Affairs abbilden. Diesbezüglich die bedeutsamste Erweiterung wird wohl die Umgestaltung und Öffnung der Kommission IT-Recht zum Swico Legal Circle sein. Bei allen IGs und Circles gilt: Sie definieren die Richtung, sie entwickeln Vorschläge, aber die Arbeit findet dann beim Swico "in der Fabrik" an der Josefstrasse 218 in Zürich statt. Unsere grosse Stärke ist, dass wir in der Geschäftsstelle 15 Mitarbeitende haben, welche die Ideen und Initiativen aus den IGs ausarbeiten und operationalisieren.

 

Was steht beim Swico für das neue Jahr an?

Wir werden unsere Tätigkeit im Rahmen der bisherigen Strategie weiterführen und die angefangenen Arbeiten zu Ende bringen. Auf der operativen Seite ist das Augenscheinlichste natürlich, dass wir Mitte Jahr eine neue Geschäftsführerin oder einen neuen Geschäftsführer erhalten werden, da Jean-Marc Hensch zurückritt. Überdies werden wir mit einem neuen Webauftritt kommen. Dieser Schritt hat sich aus zwei Gründen aufgedrängt: Unsere bisherige Website ist doch arg in die Jahre gekommen und wir müssen als neue Heimat der Simsa, die als IG Web bzw. IG Hosting im Swico weitergeführt wird, natürlich auch "state of the art" sein, was unseren Webauftritt angeht. Alles andere wäre ja nicht glaubwürdig.

 

Sind weitere Fusionen zwischen Swico und anderen Verbänden angedacht?

Konkret ist nichts in der Pipeline. Aber es ist schon so, dass man sich fragen kann, warum es so viele kleine Spezialitätenvereinigungen braucht, bei denen die ganze Arbeit am Vorstand hängt, weil er kaum finanzielle Ressourcen hat und nicht über eine professionell geführte Geschäftsstelle verfügt. Ich persönlich würde es begrüssen, wenn wir weitere Anbieterverbände im Swico aufnehmen und zusätzliche IGs etablieren würden. So könnten diese von unserer Power "in der Fabrik" profitieren und sich statt mit operativen vor allem mit den strategischen Fragen beschäftigen. Und inhaltlich lassen wir ihnen sehr viel Freiheit.

 

Über Swico

Swico ist der Wirtschaftsverband der ICT- und Online-Branche und vertritt die Interessen etablierter Unternehmen und Start-ups in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Seine 600 Mitgliedfirmen beschäftigen 56‘000 Mitarbeitende und erwirtschaften jährlich einen Umsatz von 40 Milliarden Franken. Sie decken alle Wertschöpfungsstufen digitaler Geschäftsmodelle ab und umfassen insbesondere Hardware, Software, Hosting, IT-Services, Consulting, Digitalmarketing und -kommunikation. Dazu gesellen sich stark digital ausgerichtete Branchen wie die Heimelektronik, die Foto-, Film- und Druckbranche.

(Quelle: swico.ch)

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