Partnerkonferenz

Die Microsoft Power Platform im Fokus der "eXtreme 365" in Amsterdam

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von Tobias Herzog, Projektleiter Dynamics 365 bei IOZ

In Amsterdam ist die "eXtreme 365 Europe" über die Bühne gegangen. Der Event fand erstmals zusammen mit dem "User Group Summit Europe" statt. Der Rockstar "Power Platform" war in den verschiedenen Breakout-Sessions omnipräsent.

Vom 25. bis zum 27. März 2019 fand im RAI Convention Centre in Amsterdam die "eXtreme 365 Europe" statt. Die Konferenz existiert seit 2011 und wird für Microsoft-Partner mit dem Fokus auf Dynamics 365 und die Power Platform durchgeführt. Organisator ist nicht Microsoft selbst, sondern die Microsoft Business Application Community - auch Dynamic Communities genannt. Diese ist mit rund 203'000 Mitgliedern und ungefähr 29'000 Firmen eine der grössten IT-Communities der Welt.

Die grosse Neuheit in diesem Jahr war, dass sich die auf Partner ausgerichtete "eXtreme 365" sowie die Kunden- und Anwenderkonferenz "User Group Summit Europe" am 27. März überschnitten. Somit wuchs die Teilnehmerzahl am dritten Tag der «eXtreme 365" von ca. 800 Partnern auf ca. 2700 Teilnehmer an. Dies sorgte für eine abwechslungsreiche Durchmischung von Partnern und Microsoft Kunden. Auch die Expo war Bestandteil der Konferenz, in der sich Aussteller mit Partnern und Kunden austauschen konnten.

Im Rahmen seiner Keynote gab Luc Van de Velde, General Manager der Dynamic Communities Europe, bekannt, dass er die heute vor allem im Nordwesten Europas stark verbreitete Community ausbauen möchte und auch die restlichen Teile Europas involvieren wolle. Im nächsten Jahr soll die "eXtreme 365" in einem ähnlichen Rahmen in Barcelona stattfinden.

Obwohl die Konferenz nicht von Microsoft selbst organisiert wird, erfreut sie sich dennoch einer hohen Beteiligung von Microsoft-Mitarbeitenden. Neben den Keynotes waren zahlreiche Microsoft Business Application bezogene Breakout Sessions im Konferenzprogramm. Diese konzentrierten sich grösstenteils auf die Bekanntmachung des vor der Tür stehenden "April 2019 Releases", der Vermittlung von Best-Practice-Ansätzen für Entwickler und Administratoren der Plattform oder auf die Bereitstellung des richtigen Argumentariums für die Sales Teams.

Besonders spannend waren die "Frage & Antwort"- Sessions mit dem Dynamics-365- sowie dem Power-Platform-Development-Team von Microsoft oder den anwesenden MVPs.

KI und Mixed Reality

Kees Hertogh, Senior Director Product Marketing Business Application, und Muhammad Alam, General Manager Microsoft Business Application Group, betonten in ihrer Keynote die Wichtigkeit des Digital Feedback Loops zwischen Mitarbeitenden, Kunden, Prozessen und Produkten. Um seinen Kunden die nötigen Möglichkeiten bieten zu können, wird Microsoft weiter in die Bereiche KI, Mixed Reality und in die Power Platform investieren.

Als konkretes Beispiel hat Microsoft ein Feature präsentiert, welches sich Virtual Agent Designer nennt. Der Virtual Agent ist quasi ein in eine Webseite eingebundener Chat Bot, der den Kunden empfängt und gewisse Vorabklärungen trifft, Lösungen vorschlägt und falls nötig den Fall via CRM-System an einen Berater oder Supporter aus Fleisch und Blut übergibt. Die Daten zur Person, alle Kontaktpunkte, sowie das Transskript der Chat-Konversation sind zentral abgelegt und für alle Beteiligten verfügbar.

Die Power Platform: vom Neuling zum Rockstar

Während sich KI spannend anhört und Mixed Reality in Hololens-Demos attraktiv aussieht, hat sich auch der dritte Bereich der Microsoft-Business-App-Investitionen innert kürzester Zeit etabliert. Die Power Platform bestehend aus den Microsoft Produkten Flow, Powerapps, Power BI, dem Common Data Service (CDS) und den über 200 Konnektoren zu anderen Applikationen, war in den verschiedenen Breakout-Sessions omnipräsent. Obwohl die Power Platform von Microsoft erst seit kurzem im Portfolio von Microsoft ist, hat sie bereits den Status eines Rockstars.

Der Vorteil der Power Platform besteht für Unternehmen darin, dass man ohne grosse Programmierkenntnisse systemübergreifende Lösungen bauen kann. Dabei muss man sich nicht um technische Details kümmern.

Konkret aufgezeigt wurde dieses Potential der Power Platform auch im Rahmen der Innovation Challenge, welche am Tag vor der Konferenz durchgeführt und am zweiten Konferenztag vom Publikum bewertet wurde. Drei Teams bestehend aus freiwilligen Teilnehmern erhielten die Aufgabe, innerhalb eines Tages basierend auf den Microsoft Business Applications einen Mehrwert zu schaffen. Was hatten die drei präsentierten Lösungen gemeinsam? Alle basierten auf der Power Platform. Powerapps stellte das Benutzer-Interface. Flow kümmerte sich um die Automatisierung. Für das Reporting stand Power BI bereit und dank den Konnektoren konnten IoT-Devices oder Artificial Intelligence (KI) auf einfache Weise eingebunden werden.

Die beiden Microsoft Teams, die am User Interface von Dynamics 365 beziehungsweise der model-driven Powerapps und der Canvas Powerapps gearbeitet haben, wurden innerhalb von Microsoft zu einem Team zusammengeführt. Es ist also zu erwarten, dass die beiden Benutzeroberflächen weiter verschmelzen werden. Als erster Schritt in diese Richtung folgt im April 2019 der Release von Dynamics 365 for Customer Engagement. Nach dem Update ist es möglich, Canvas Apps direkt ins User Interface von Dynamics 365 zu integrieren.

"One version" für Dynamics 365

Neben "cloud first and mobile first" macht Microsoft in Dynamics 365 hinsichtlich des "One version"-Prinzips ernst. Was bei Windows 10 und Office 365 schon Standard ist, soll auch beim cloudbasierten Dynamics 365 Standard werden. Alle Kunden sollen eine Version nutzen, die kontinuierlich mit Updates verbessert wird.

Was heisst das konkret für Dynamics 365? Im Bereich Customer Engagement (früher CRM Online) werden alle Kunden per April 2019 auf die neuste Version migriert. Danach gibt es jährlich zwei Updates - jeweils im April und Oktober. Die neuen Features werden von Microsoft kontinuierlich eingespielt. April und Oktober markieren lediglich den Zeitpunkt, wann die Features standardmässig überall eingeschaltet werden.

Die kontinuierlichen Updates erfolgen nach einem Update-Train verfahren. Dabei durchläuft jedes Update eine Anzahl aufeinanderfolgende Stationen. Nach erfolgtem Testing wird das Update zuerst in die Microsoft Produktivsysteme eingespielt. Auf diesen läuft die 20'000-köpfige Sales Crew von Microsoft. Danach macht der Update-Train an folgenden Daten-Centern bzw. Regionen halt: 1. Südamerika/Japan/Indien/Canada, 2. Oceanien/Apac, 3. Europa/Nordamerika und das Schlusslicht bilden 4. Spezielle- /Regierungs-Umgebungen.

Hoffnung auf besseren Support

Wer gelegentlich mit dem Microsoft-Support für Dynamics 365 zu tun hat, der weiss, dass echte Lösungen und brauchbare Hilfestellungen manchmal einiges an Durchhaltewillen und Zeit voraussetzen. Die Verantwortlichen bei Microsoft sind sich dessen bewusst und stellen Besserung in Aussicht. Eines der kommunizierten Ziele ist, dass jeder Dynamics- 365-Kunde, nicht nur die mit Premier Support, in kritischen Fällen innerhalb der ersten Stunde Hilfe bekommen soll - und dies 24/7.

Alles in allem kann man von einer gelungenen Konferenz rund um ein vielversprechendes IT-Ökosystem sprechen. Die "eXtreme 365" bot viel Raum für Networking und Wissensaufbau und dank der Kombination mit dem "User Group Summit" wurde die Konferenz sehr lebendig.

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