Wachsen mit Services

Ricoh wagt sich über das Papier hinaus

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Ricoh Schweiz hat in Wallisellen über das Geschäftsjahr 2018 informiert. Trotz Turbulenzen im Druckermarkt sieht sich das Unternehmen auf Kurs. Am meisten verspricht es sich allerdings von IT-Dienstleistungen, und dafür nimmt es Geld in die Hand.

Daniel Tschudi, Managing Director von Ricoh Schweiz, gab einen Rück- und einen Ausblick. (Source: Netzmedien)
Daniel Tschudi, Managing Director von Ricoh Schweiz, gab einen Rück- und einen Ausblick. (Source: Netzmedien)

Das Druckergeschäft harzt. Das sagen Marktanalysen wie jene von IDC, die Sie hier finden. Das sagte aber auch Daniel Tschudi, Managing Director von Ricoh Schweiz, an der Jahrespressekonferenz des Unternehmens am 13. Juni in Wallisellen. Das Marktumfeld in dieser Branche sei schwierig, die Umsätze sänken. Trotzdem habe Ricoh das operative Ergebnis beim Office Printing im vergangenen Jahr aber steigern können.

Printing bleibt ein Standbein von Ricoh Schweiz, wie Thomas Szegö, Director Sales & Consulting, sagte. Man investiere in die Entwicklung, auch regional, und wolle in neue Märkte vordringen. Neben dem klassischen Drucken auf Papier baue Ricoh etwa das Angebot in den Bereichen Textildruck, Additive Manufacturing, Bioprinting sowie Bedruckung von Fahr- und Flugzeugen aus. Commerical & Industrial Printing sei heute weit mehr als Papier, so Szegö.

Entwicklung von Marktanteilen und Gesamtmarkt. (Source: Ricoh Schweiz)

Auf dem Weg zum digitalen Generalunternehmer

Wachstum meldete Daniel Tschudi aber vor allem aus den Bereichen "Communication Services" und "IT Services". Hier habe Ricoh Schweiz um 8 beziehungsweise 59 Prozent zugelegt. Der Anteil der Dienstleistungen am Gesamtumsatz habe sich von 2017 auf 2018 auf 49 Prozent eingependelt. Das Ziel des Unternehmens bestehe darin, zum "One-Stop-Provider" für die digitale Transformation in den Bereichen Printing / Managed Print Services, IT-Services und Enterprise Content Management zu werden.

Wie das Dienstleistungsangebot von Ricoh Schweiz aussieht, zeigte Toni Fuchs, Head of IT Digitalisation Services. Gegliedert in die Bereiche Workplace, Insight, Cloud und Datacentre umfasse es etwa das Management von mobilen Arbeitsplätzen, auf den Kunden zugeschnittene Business-Intelligence-Lösungen und Cloud-Dienste mit Datenhaltung in der Schweiz.

Ricoh hebe sich in der Services-Sparte von der Konkurrenz durch eine Reihe von Unique Selling Points ab, sagte Fuchs. Stärken seien beispielsweise die lokale Präsenz mit schweizerischer Unternehmenskultur, Expertise im Umgang mit Daten und Technologien sowie die Nutzung verschiedener Werkzeuge.

Walter Borgia stellte Lake Solutions als neuen Teil von Ricoh Schweiz vor. (Source: Netzmedien)

Neues Pferd im Ricoh-Stall

Ricoh Schweiz wächst mit Dienstleistungen organisch, aber auch durch Zukäufe. Im Mai verkündete das Unternehmen die Übernahme des IT-Dienstleisters Lake Solutions mit seinen 70 Mitarbeitenden und mehr als 50 Millionen Franken Umsatz. Der Neuzugang ist nicht zu unterschätzen. Das Team von Ricoh Schweiz vergrössere sich dadurch auf rund 400 Angestellte, sagte Managing Director Tschudi.

Was Lake Solutions zu bieten hat und wie die Integration in die Reihen von Ricoh Schweiz läuft, schilderte CEO Walter Borgia. Das Angebot des 1998 gegründeten Unternehmens passe mit Cloud-Lösungen, Data Management, Rechenzentrums-Betrieb, Beratung, Outsourcing, Support oder Managed Services in die Wachstumsstrategie von Ricoh. Dabei helfe, dass Lake Solutions ein grosses Netz von Partnern habe. Zwei Rechenzentren bei Green.ch und Interxion sollen für Ausfallsicherheit sorgen.

Die Übernahme von Lake Solutions soll Ricoh Schweiz ermöglichen, seinen Kunden alles aus einer Hand anzubieten. "Unsere Positionierung am Markt ist die eines Generalunternehmers", sagte Daniel Tschudi zum Abschluss der Pressekonferenz. Gleichzeitig halte man nach neuen Technologien Ausschau, etwa Robotic Process Automation. Dass Ricoh international viele Standorte mit eigenen Stärken habe, sei hierbei ein Vorteil.

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