Launch-Event in Zürich

Swisscom stellt neue TV-Box vor und macht einen Abstecher zu 5G

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Swisscom hat eine neue TV- und eine neue Internet-Box vorgestellt. Schnelleres Surfen, das Anschliessen und Steuern smarter Geräte und einfacheres Überspringen der Werbung sollen damit möglich sein. Ausserdem sagte CEO Urs Schaeppi, warum es Swisscom mit dem 5G-Ausbau schwer hat.

"Die Digitalisierung verläuft immer in Wellen", mit diesen Worten begrüsste Swisscom-CEO Urs Schaeppi die Besucher zur Präsentation der neuen Swisscom TV-Box. Momentan befänden wir uns noch in der Welle der Virtualisierung und die nächste Welle – die der Künstlichen Intelligenz – habe gerade erst begonnen. KI wird laut Schaeppi dazu führen, dass Geräte noch einfacher zu bedienen werden. So setze auch Swisscom mit seinen neuen Produkten auf möglichst einfache Bedienung.

Bevor es mit der Präsentation der TV-Box und einigen weitern Neuerungen losging, machte Schaeppi noch einen "kleinen Schwenk nach 5G – weil es mich beschäftigt". Laut dem Swisscom-CEO fanden die gleichen Diskussionen, die sich momentan um den neuen Mobilfunkstandard drehen, bereits beim Wechsel von 2G auf 3G statt. Schaeppi kündigte an, dass Swisscom bis Ende dieses Jahres 90 Prozent der Schweiz mit 5G abdecken will. "Es ist kein Geheimnis, dass wir uns damit schwer tun", sagte er. Moratorien und die Angst der Bevölkerung behinderten den Ausbau. "Mein Tipp: Halten wir uns in punkto 5G an die Fakten und an die Wissenschaft."

Die neue TV-Box inklusive Fernbedienung (Source: Swisscom)

TV-Box mit Sprachsteuerung und neue Benutzeroberfläche

Die Vorstellung der neuen TV-Box übernahm Dirk Wierzbitzki, Leiter Privatkundengeschäft und GL-Mitglied von Swisscom. Die TV-Box lässt sich entweder per Fernbedienung oder Sprachsteuerung bedienen. Über den Voice Assistant, der auf den Befehl "Hey Swisscom" hört, lassen sich Sender wechseln, Apps starten, Inhalte suchen, die eigene Spotify-Playlist starten oder der Wetterbericht abrufen. Auch die Steuerung gewisser, via Swisscom Home App integrierter, Smarthome-Geräte sei möglich. Über einen Schalter lasse sich das Mikrofon des Sprachassistenten komplett ausschalten, versicherte Wierzbitzki. "Wenn die Box angeliefert wird, ist das Mikrofon immer ausgeschaltet." Momentan versteht der Voice Assistant Hochdeutsch, Englisch, Französisch und Italienisch. Bald soll er auch mit Schweizerdeutschen Befehlen klarkommen.

Neu ist auch die TV-Benutzeroberfläche OS 4. Sie soll eine verbesserte Navigation und individuelle Programmvorschläge bieten. Ausserdem verfügt sie über eine Schnittstelle zu Netflix, die den Zugriff auf Netflix-Filme und Serien direkt über den Home Screen ermöglicht. Dasselbe gelte für Inhalte von DAZN, Sky und OCS.

Dirk Wierzbitzki, Leiter Privatkundengeschäft und GL-Mitglied bei Swisscom (Source: Netzmedien)

Binge Watching wird einfacher

Wie Thomas Birchmeier, Product Manager Swisscom TV, demonstrierte, lassen sich Werbeblöcke jetzt einfacher überspringen und der Anfang einer Sendung schneller finden. Hätten Nutzer bisher mühsam vor- oder zurückspulen müssen, finde man den Beginn einer aufgenommenen Sendung nun mit einem Knopfdruck, sagte Birchmeier. Dank "Play Next" liessen sich auch mehrere Folgen der gleichen Serie hintereinander ansehen – "dem Binge Watching steht damit nichts mehr im Weg". Das gelte auch dann, wenn die Folgen auf unterschiedlichen Kanälen zu unterschiedlichen Zeiten aufgezeichnet wurden. Bisher ist Play Next aber nicht für alle Sender verfügbar.

Erhältlich ist die neue Swisscom-Box ab 17. November. Laut Swisscom erhalten Kunden mit einem TV-M- oder TV-L-Abo die Box gratis. Für alle anderen ist sie für 129 Franken erhältlich.

Mehr WLAN- und Glasfaser-Speed

Auch was das Internet zu Hause und im Büro angeht, hatte Swisscom etwas Neues in Petto: die Swisscom Internet Box 3. Sie unterstütze den neuen WLAN-Standard Wi-Fi 6. Dadurch soll sie WLAN mit bis zu 4,8 Gigabit pro Sekunde ermöglichen und mehr Kapazität für die gleichzeitige Steuerung mehrerer Geräte bieten. Dank einer in der Internet-Box integrierten Technologie seien via Glasfaser Geschwindigkeiten von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde möglich. Ab März 2020 soll das schnelle Surfen für Privatkunden und Geschäftskunden, die einen FTTH-Anschluss, eine Internet-Box 3 sowie ein Internet-L-Abo besitzen, gratis zur Verfügung stehen.

Welche Telkos die schnellsten Download-Geschwindigkeiten im 4G-Netz bieten, können Sie hier nachlesen.

Mit dem neuen Router und der Swisscom Home App, die ebenfalls erneuert wurde, liessen sich mehr smarte Home-Geräte von unterschiedlichen Herstellern steuern als zuvor. Darunter Leuchten, Alarmanlagen, Kameras und Rauchmelder. Als Grund, weshalb Swisscom nicht eine eigene smarte Produktlinie startet, sagte der Leiter des Privatkundengeschäfts Wierzbitzki: "Es gibt bereits sehr viele potente smarte Marken."

Die Internet-Box ist ebenfalls ab dem 17. November erhältlich. Für Kunden mit einem in-One-Home-Internet L oder M sei sie kostenlos. Bestehende Kunden könnten sie für 99 Franken beziehen. Ansonsten kostet die Anschaffung 299 Franken.

Für Frühling 2020 kündigte Wierzbitzki ausserdem noch eine neue WLAN-Box an, die ebenfalls Wifi 6 unterstützt.

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