BFS-Zahlen

Neue Daten zu Gründungen, Wachstum und Scheitern

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von Startupticker

Die Statistik der Unternehmensdemografie des Bundesamtes für Statistik hat neue Ergebnisse zu Neugründungen, Überlebensraten und zu schnell wachsenden Unternehmen publiziert. Sie zeigen einen sinkenden Anteil von Jobmotoren in der Schweiz, sowie eine hohe Rate an scheiternden Jungunternehmen.

(Source: l)
(Source: l)

Die Unternehmensdemografie gibt Aufschluss über den Bestand aktiver Unternehmen, die Neugründungen und deren Überlebensraten, die Schliessungen sowie die wachstumsstarken Unternehmen. Betrachtet werden dabei nicht nur technologiebasierte und ambitionierte Start-ups, sondern alle Unternehmen und alle Gründungen. 2017 übten in der Schweiz 555'626 Unternehmen eine wirtschaftliche Tätigkeit aus. Davon wurden 39'303 (7,1 Prozent aller Unternehmen) im gleichen Jahr "ex nihilo" gegründet.

Die Wirtschaftszweige "Unterrichtswesen" sowie "Information und Kommunikation" wiesen 2017 die höchsten Neugründungsraten auf. In diesen beiden Bereichen wurde fast jedes zehnte aktive Unternehmen im gleichen Jahr gegründet (9,7 Prozent). Auch die Wirtschaftszweige "Kunst, Unterhaltung und Erholung" sowie "Finanz- und Versicherungsdienstleistungen" verbuchten mit 8,9 beziehungsweise 8,7 Prozent hohe Neugründungsraten. Am tiefsten war der Anteil der Neugründungen im Bereich "Gastgewerbe, Beherbergung" mit lediglich 3,7 Prozent der aktiven Unternehmen. Diese Rangliste entspricht nahezu jener der Vorjahre.

Gemäss den Daten zur Überlebensrate der im Jahr 2016 "ex nihilo" gegründeten Unternehmen waren über 80 Prozent ein Jahr später noch aktiv. Danach nimmt die Überlebensrate kontinuierlich ab. Nach zwei Jahren beträgt sie bei den 2015 neu gegründeten Unternehmen 70,8 Prozent, nach drei Jahren bei den 2014 neu gegründeten Unternehmen 59,3 Prozent. Bei den Neugründungen 2013 liegt sie mit 54,6 Prozent nach vier Jahren noch tiefer. Damit unterscheidet sich die Gesamtheit der Neugründungen deutlich von technologiebasierten Start-ups. Bei Start-ups liegt die Überlebensrate deutlich höher. Aufgrund der Auswertungen des Start-up-Radars gehen wir nur von 10 bis 20 Prozent scheiternder Start-ups in der Schweiz aus.

4000 wachstumsstarke Unternehmen

2017 zählte die Schweiz 4186 wachstumsstarke Unternehmen, was 6,9 Prozent aller aktiven Unternehmen mit mindestens zehn Beschäftigten entspricht. In den Grossregionen Tessin (7,8 Prozent), Genferseeregion (7,8 Prozent) und Zürich (7,6 Prozent) lag der Anteil an wachstumsstarken Unternehmen über dem Schweizer Gesamtwert. Der tiefste Wert wurde in der Ostschweiz beobachtet (6,1 Prozent). Innerhalb jeder Grossregion sind darüber hinaus kantonale Unterschiede festzustellen. Bei den Kantonen liegen Genf und Zug an der Spitze. Ebenfalls gut schneiden Basel-Stadt und die Waadt ab.

Insgesamt ist die Zahl der wachstumsstarken Unternehmen in den letzten Jahren gesunken. In der Periode 2011-2014 gab es noch 4500 wachstumsstarke Firmen. Sie stellten 7,6 Prozent aller Unternehmen.

Wachstumsstarke Unternehmen werden über das Beschäftigungswachstum definiert. Sie weisen über drei Jahre ein durchschnittliches jährliches Job-Wachstum von mindestens zehn Prozent auf. Zudem müssen sie am Anfang der Drei-Jahres-Periode mindestens zehn Personen beschäftigt haben.

Die thematische Publikation mit den detaillierten Ergebnissen zu diesen Aspekten finden Sie auf der Website des Bundesamts für Statistik.

Dieser Beitrag ist zuerst auf startupticker.ch erschienen.

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