China im Ausnahmezustand

So legt das Coronavirus die Tech-Branche lahm

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Wegen des Coronavirus werden in China viele Büros und Fabriken geschlossen. Dies hat Auswirkungen auf die Lieferkette in der Tech-Branche. Betroffen sind auch Produkte bekannter Hersteller wie Facebook, Asus oder Apple.

(Source: geralt / Pixabay.de)
(Source: geralt / Pixabay.de)

Der Ausbruch des Coronavirus hat erste Konsequenzen für die Tech-Branche. Für Schlagzeilen sorgen schon seit einigen Tagen diverse Smartphone-Hersteller, welche aufgrund des Virus ihre Teilnahme an internationalen Konferenzen, namentlich dem Mobile World Congress in Barcelona oder der Integrated Systems Europe in Amsterdam absagen. In China, wo das Virus erstmals ausgebrochen war, schliessen derweil diverse Tech-Konzerne ihre Büros und Fabriken. "The Verge" nennt Apple, Samsung, Microsoft, Tesla, und Google als Beispiele. Viele von ihnen dürften den Betrieb in den kommenden Tagen wieder aufnehmen, wenn auch unter zusätzlichen Sicherheits- und Hygienevorschriften. Amazon bittet seine Mitarbeiter derweil darum, Reisen nach China vom Unternehmen erst bewilligen zu lassen, während Facebook, LG oder Razer ihre Angestellten vor unnötigen Reisen nach China warnen.

 

Weniger Handyverkäufe und verschobene Lieferdaten

 

Inzwischen machen sich aber auch erste Auswirkungen auf das Hardwaregeschäft bemerkbar. In China selbst brechen derzeit die Handyverkäufe ein, wie "cash.ch" unter Berufung auf Zahlen des Marktforschers Canalys schreibt. Analysten rechnen demnach mit einem Rückgang der Verkaufszahlen um bis zu 50 Prozent - verglichen mit dem Vorjahresquartal. Dies liege einerseits daran, dass viele Einzelhandelsgeschäfte aufgrund der Krise geschlossen bleiben. Andererseits sei inzwischen aber auch die Geräteproduktion im Rückstand, und die Markteinführung neuer Produkte könnte gefährdet sein. Da in China wegen der Ansteckungsgefahr einige grössere Veranstaltungen nicht stattfinden können, verzichteten einige Hersteller zudem auf Einführungsevents neuer Produkte.

 

Laut "The Verge" soll der US-Konzern Facebook bereits reagiert und Bestellungen seiner "Oculus Quest"-VR-Brille vorerst gestoppt haben. Auch das Unternehmen Asus, welches demnächst das "ROG Phone II" auf den Markt bringen will, liess via Twitter verlauten, dass das Produkt aufgrund des Coronavirus bis auf Weiteres nicht verfügbar sei. Mit einer vergleichsweise geringen Lieferverzögerung von bis zu eineinhalb Wochen rechnet Tesla bei Produktion seine "Model 3"-Autos.

 

Auch Foxconn, in deren Fabriken diverse Apple-Geräte zusammengebaut werden, hatte seine Produktion heruntergefahren. Am Montag habe der Zulieferer den Betrieb seiner Anlage in Zhengzhou wieder aufnehmen dürfen, schreibt Cash.ch unter Berufung auf eine Agenturmeldung. Blieben die übrigen Werke weiter geschlossen, könnte das die pünktliche Auslieferung von iPhones und Airpods gefährden, schreibt "The Verge".

 

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