Alternative zum Google Play Store

Huawei plant eigenes Ökosystem

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Huawei hat an seiner virtuellen Pressekonferenz nicht nur seine neusten Produkte vorgestellt. Richard Yu, CEO Consumer Business, präsentierte auch die aktuelle Strategie des Unternehmens. Huawei will ein eigenes, offenes Ökosystem schaffen.

Richard Yu, CEO von Huawei Consumer Business Group, präsentierte Huaweis neue Dienstleistungen und Produkte. (Source: Huawei)
Richard Yu, CEO von Huawei Consumer Business Group, präsentierte Huaweis neue Dienstleistungen und Produkte. (Source: Huawei)

Der Mobile World Congress ist aus Sorge wegen dem Coronavirus abgesagt worden. Deshalb hat Huawei am 24. Februar eine virtuelle Pressekonferenz in Barcelona und Zürich veranstaltet. Richard Yu, CEO der Huawei Consumer Business Group, informierte per Live-Übertragung über die Zukunft des Unternehmens. Dabei wurde klar: Der Tech-Konzern meint es ernst mit dem Ökosystem, das er aufbauen will.

Richard Yu, CEO der Huawei Consumer Business Group, hielt die virtuelle Pressekonferenz. (Source: Huawei)

Durchgängiges Wachstum im Geschäftsjahr 2019

Zu Beginn präsentierte Yu einige Zahlen. Der Umsatz des Geschäftsjahrs 2019 wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent. Die Smartphones von Huawei konnten im vergangenen Jahr den zweitgrössten Marktanteil für sich beanspruchen. PC- und Wearable-Lieferungen sind um 200 Prozent beziehungsweise 170 Prozent gestiegen und im Vergleich zum vorigen Monat sind 39 Prozent mehr 5G-Smartphones ausgeliefert worden.

Das Huawei-Ökosystem funktioniert nach einer Formel

Nach den Zahlen stellte der CEO die aktuelle Strategie von Huawei vor, die er als "All-Scenario Seamless AI Life" bezeichnete. Sie funktioniere nach der Formel "1+8+N".
Grundsätzlich geht es um die Schaffung eines umfassenden Huawei-Ökosystems, in dem Geräte und Dienste nahtlos miteinander interagieren und kommunizieren können. Der Kern dieses Ökosystems, die "1" der Formel, stellt das Smartphone dar. Dieses soll per "Huawei Share"-Funktion mit acht weiteren Gerätekategorien von Huawei interagieren können. Zu diesen acht Kategorien gehören diverse Produktsparten von Huawei: Tablets, PCs, Wearables, TVs und Kopfhörer. Weiter aufgeführt wurden Speakers, AR/VR-Brillen und das "Vehicle Terminal". Die Produkte und Produktsparten, die die Teilformel "1+8" abdecken, werden alle von Huawei zur Verfügung gestellt. Beim letzten Teil der Formel, dem "N", handelt es sich um Produkte und Dienstleistungen von Drittanbietern. Die Verbindung zu diesen wird unter anderem per "HiLink" etabliert. Etwa über Huaweis Router, CPEs, Module und die "T-Box" sollen sämtliche Drittanbieter-Produkte Teil des Ökosystems werden, das der Tech-Konzern aufbaut.

Huaweis geplantes Ökosystem basiert auf einer Formel. (Source: Huawei)

Der Bann der GMS-Dienste bremst Huawei nicht

Seit dem US-Bann darf Huawei keine Google Mobile Services (GMS) mehr verwenden. Wie der Standard berichtet, hat Google zwischenzeitlich aber bei der US-Regierung eine Ausnahmegenehmigung beantragt, um etwa den Play Store und andere Google-Dienste wieder für Geräte des chinesischen Herstellers liefern zu dürfen. Wie sich die US-Regierung auch entscheiden wird, Huawei versucht Entwickler für seine Huawei Mobile Services (HMS) zu gewinnen. Lokale Entwickler-Events sollen zeigen, dass verschiedene Kits und Support-Dienstleistungen seitens Huawei den gesamten Prozess, eine App in die hauseigene "Huawei App Gallery" zu laden, stark vereinfachen. Ausserdem unterstützt das Unternehmen seine Entwickler im Rahmen des "Shining-Star-Program", das mit 1 Milliarde US-Dollar finanziert ist, aktiv bei der Entwicklung und der Vermarktung ihrer Apps.

Die Huawei App Gallery ist laut Yu eine Alternative zum App Store und zum Play Store und in über 170 Ländern verfügbar. Nach Angaben von Huawei nutzen 400 Millionen Menschen den Dienst monatlich. Yu betonte die Sicherheit und den Datenschutz, welche die Plattform bietet, für Entwickler wie für Konsumenten. Apps durchlaufen laut Medienmitteilung einen stringenten Verifizierungsprozess. Sensible personenbezogene Daten wie biometrische Daten würden das Gerät niemals verlassen. Wie Yu sagte, werden weitere Daten stets anonymisiert und in Rechenzentren innerhalb der Region gespeichert. Zudem könne der Kunde beeinflussen, welche Daten geteilt würden.

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