Stay (longer) at Home

Homeoffice ist gekommen, um zu bleiben

Uhr | Aktualisiert

Die Verbreitung der Arbeit aus dem Homeoffice hat in den vergangenen Wochen stark zugenommen. Doch wie sieht es mit der Telearbeit nach der Covid-19-Pandemie aus? Fünf Gründe sprechen dafür, dass Homeoffice künftig viel weiter verbreitet sein wird als vor der Krise.

(Source: Drew Beamer/Unsplash)
(Source: Drew Beamer/Unsplash)

Die Arbeit von zuhause aus hat sich in der Schweiz in nur wenigen Monaten verdoppelt. Gemäss einer kürzlich durchgeführten Umfrage des Link Institut leisten heute 58 Prozent der Bevölkerung Telearbeit. 2018 waren es noch halb so viele (Bundesamt für Statistik). Diese Zahl spiegelt das Ausmass des Wandels wider, der in den vergangenen Wochen sowohl auf Seiten der Unternehmen und IT-Abteilungen als auch auf Seiten der Beschäftigten stattfand.

Für eine Mehrheit der Beschäftigten waren die Unternehmen für das Homeoffice bereit und die Möglichkeiten dieser Arbeitsform erweisen sich als effektiv. Das ergab eine Anfang April von Columbus Consulting veröffentlichte Umfrage. Obwohl es an Herausforderungen nicht mangelt und es grosse Unterschiede zwischen den Arbeitsumgebungen zu Hause gibt, scheinen viele Mitarbeitende Freude an der Telearbeit zu haben. Lesen Sie hier mehr dazu.

Was wird in den kommenden Monaten und Jahren geschehen? Viele Arbeitnehmer sind sich einig, dass die Telearbeit ihren Platz eingenommen hat und diesen Platz auch in Zukunft behaupten wird. Dafür gibt es fünf Gründe:

  1. Aus epidemiologischen Gründen. Unternehmen könnten insbesondere beschliessen, abwechselnd Vor-Ort- und Homeoffice-Teams zu organisieren, um längerfristige Massnahmen zum Social Distancing einzuhalten. Oder um die Telearbeits-Option für gefährdete Mitarbeiter länger aufrecht erhalten zu können.

  2. Weil wir Erfahrung gesammelt haben. In den letzten Wochen haben Unternehmen einen grossen Teil ihrer Mitarbeiter auf Homeoffice umgestellt. Oft mussten sie dazu Ausrüstung und Lizenzen erwerben und einsetzen. Sie haben die technischen, organisatorischen und administrativen Herausforderungen der Telearbeit gemeistert. Und sie haben die wenigen verbleibenden Hürden identifiziert, die durchgängige digitale Prozesse behindern.

  3. Aus Kostengründen. Als Reaktion auf den wirtschaftlichen Abschwung versuchen die Finanzverantwortlichen vieler Firmen, die Ausgaben zu kürzen. Und wer dann Homeoffice sagt, meint damit auch die Senkung der Immobilienpreise und aller damit verbundenen Ausgaben (Wartung, Sicherheit, Versorgung, usw.). Laut einer Gartner-Umfrage schätzt einer von vier CFOs, dass mehr als 20 Prozent der Mitarbeiter weiterhin von zuhause aus arbeiten werden. Und zwar von denen, die bislang nicht im Homeoffice arbeiteten.

  4. Weil viele Mitarbeiter es wollen. In einer Anfang April von Columbus Consulting veröffentlichten Umfrage sagten 80 Prozent der Schweizer, dass sie sich in Zukunft mehr Möglichkeiten von Telearbeit wünschen. In einer anderen von OnePoll in den Vereinigten Staaten durchgeführten Umfrage gaben 28 Prozent der Fachkräfte sogar an, dass sie sich nach dem Ende der Epidemie aktiv nach einer Arbeitsstelle umsehen würden, die es ihnen ermöglicht, von zu Hause aus zu arbeiten.

  5. Weil es sich um einen langfristigen Trend handelt. Im Jahr 2001 arbeitete weniger als jeder zehnte Erwerbstätige in der Schweiz manchmal von zu Hause aus, gegenüber 24 Prozent im Jahr 2018, so die Zahlen des Bundesamtes für Statistik. Bereits vor der Epidemie arbeiteten in der Schweiz mehr als 30 Prozent der Beschäftigten im IT- und Bildungsbereich regelmässig aus dem Homeoffice. Das ist auch eine Folge der zunehmenden Digitalisierung des wachsenden Dienstleistungssektors.

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