Smarte Container für Impfstoff-Lieferungen

Skycell erhält Millionen fürs Wachstum

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Das Schweizer Pharma-Logistik-Start-up Skycell hat in einer Finanzierungsrunde 62 Millionen Franken eingenommen. Die smarten Container des Jungunternehmens sind in der Coronakrise gefragter denn je. Als nächstes will das Start-up in den USA und in Asien expandieren.

Skycell hat in einer Finanzierungsrunde 62 Millionen Franken eingenommen. (Source: Skycell)
Skycell hat in einer Finanzierungsrunde 62 Millionen Franken eingenommen. (Source: Skycell)

Skycell hat in der ersten Phase einer Wachstumsfinanzierungsrunde 62 Millionen Franken eingesammelt. Die laut eigenen Angaben massiv überzeichnete Runde wurde vom Healthcarefond MVM Partners LLP angeführt und durch einen Schweizer Versicherer, ein Konsortium aus Family Offices sowie durch bestehende Investoren ergänzt. Darunter sind auch der von Credit Suisse und UBS verwaltete Swiss Entrepreneurs Fund und der Wachstumsfonds der Genfer Kantonalbank, wie Skycell mitteilt.

Mit dem frischen Kapital will Skycel insbesondere in den USA sowie in Asien expandieren. So reagiere das Start-up auf die steigende Nachfrage von Pharmakonzernen, die ihre Lieferketten schützen müssen.

Skycell entwickelt smarte Container, mit denen sich beispielsweise Temperaturschwankungen oder Vibrationen während des Transports von Pharmazeutika kontrollieren lassen. Die entsprechende Software soll eine konstante Überwachung der Lieferung im Transit ermöglichen. Pharmaunternehmen könnten auf diese Weise ihre Lieferketten optimieren, indem sie die gesammelten Daten zur Risikovorhersage und -kontrolle nutzen.

So sieht ein smarter Skycell-Container für den Transport von Pharmazeutika aus. (Source: Screenshot skycell.ch)

Sicherer Transport von Impfstoffen

Die Coronavirus-Pandemie beschleunigt laut Mitteilung die Expansion des Start-ups. Die Krise habe deutlich gemacht, wie wichtig ein sicherer, zeitnaher Transport von teilweise sehr empfindlichen Impfstoffen ist. Deutschland habe etwa vor Kurzem dringend Pneumokokkenimpfungen benötigt, die zum Schutz vor einer Lungenentzündung beitragen sollen. "Skycell ist stolz, den Transport von diesen 326'000 Impfungen sicher und zeitnah ermöglicht zu haben", heisst es in der Mitteilung.

Durch COVID-19 sei die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Pharma-Lieferkette essenziell geworden. Für Unternehmen wie Skycell sei dies eine Chance. Das Start-up habe in den vergangenen Monaten denn auch deutlich gewachsen. "Immer mehr Pharmaunternehmen machen uns zu ihrem Hauptanbieter, um die Risiken unter den aktuellen Umständen, in denen Zeit eine entscheidende Rolle spielt, zu eliminieren", lässt sich Richard Ettl, CEO und Mitgründer von SkyCell, in der Mitteilung zitieren.

Der Fall Corona zeigt, dass die Wirtschaft nicht auf einen Pandemiefall vorbereitet ist. Automatisierung kann dabei helfen, auch in schwierigen Zeiten den Betrieb aufrechtzuerhalten. Die Coronakrise kann also einen Automatisierungsboom auslösen - mehr als nur in der Logistik.

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