Projekt der Migros gewinnt Award

Digitaler Marktplatz für Logistikdaten soll Lieferketten optimieren

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von Kevin Fischer und jor

Die Migros-Genossenschaft hat den Swiss Logistics Award 2020 gewonnen. Sie überzeugte die Jury mit einem digitalen Marktplatz für Logistikdaten. Dieser soll die Lieferkette für alle Beteiligten optimieren.

Der Migros-Genossenschafts-Bund gewinnt mit seinem digitalen Marktplatz für Logistikdaten den Swiss Logistics Award 2020. (Source: GS1 Switzerland)
Der Migros-Genossenschafts-Bund gewinnt mit seinem digitalen Marktplatz für Logistikdaten den Swiss Logistics Award 2020. (Source: GS1 Switzerland)

Der Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) hat den Swiss Logistics Award 2020 gewonnen. Wie GS1 Switzerland mitteilt, erhielt der MGB den Preis für einen digitalen Marktplatz, der den unterbruchsfreien Austausch von Logistikdaten erlaubt und auf internationalen GS1-Standards basiert.

Die Migros Ostschweiz hat den Marktplatz gemäss Mitteilung zusammen mit den Firmen Herbert Ospelt und Bufis umgesetzt. Um Waren von der Produktion bis zur Verkaufskasse verfolgen zu können, sollen alle Beteiligten die zum Warenfluss notwendigen Informationen zentral zur Verfügung stellen. Jeder Teilnehmer der Lieferkette soll auf den Marktplatz zugreifen können, um die Daten zu nutzen.

Die Daten lassen sich gemäss Mitteilung vielseitig verwenden: von der Sicherstellung einer durchgängigen Rückverfolgbarkeit über die Steuerung von Logistikanlagen bis hin zur automatischen Warenverbuchung und Auswertung in Business-Intelligence-Systemen. Auch eine Informations-App für Endkonsumenten sei denkbar.

Offene Standards erlauben theoretisch Übertragbarkeit

Der digitale Marktplatz für Logistikdaten sei die Grundlage für Ereignis-gesteuerte, hochautomatisierte und flexible Handelslogistik. Er helfe dabei, Prozesse zu verbessern, Kosten zu sparen sowie Automatisierungs-, Informations- und Transformationsgewinne zu realisieren. Durch den Einsatz internationaler Standards sei der Nutzen eines digitalen Marktplatzes für Logistikdaten ausserdem nicht nur auf den Detailhandel beschränkt.

Das Projekt basiere unter anderem auf dem GS1-Standard EPCIS. Er legt gemäss GS1 die Schnittstellen zur Erfassung und Abfrage der Ereignisdaten fest. Der Standard werde mit der weltweit eindeutigen Identifikation logistischer Einheiten, die ebenfalls auf internationalen GS1-Standards beruhe, kombiniert.

Das Projekt leistet laut Mitteilung einen wichtigen Beitrag für die Logistik im Spannungsfeld zwischen Innovation und Praxis. Es punktete auch wegen dem Einsatz offener Standards, der es erlaube, das Projekt auch auf andere Branchen zu übertragen.

Über den Award

Gemäss eigenen Angaben verleiht GS1 Switzerland den Swiss Logistics Award seit 1996 an besondere Leistungen in der Logistikbranche. GS1 Switzerland ist Teil der internationalen Not-for-Profit-Organisation GS1. Diese Organisation entwickelt Standards für unternehmensübergreifende Prozesse, handelt sie aus und pflegt sie.

Nicht nur in der Logistik wurden im November 2020 Awards verteilt. Erfahren Sie hier, wer von ICT-Berufsbildung die diesjährigen ICT Education & Training Awards gewonnen hat.

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