Der Durchschnittslohn in der ICT-Branche steigt - ein bisschen
Der Medianlohn in der Schweizer ICT-Branche ist leicht gestiegen. Ausserdem scheinen ICT-Projekte an Bedeutung gewonnen zu haben, wie aus der aktuellen Salärstudie von SwissICT hervorgeht.
Die Schweizer ICT-Branche verdient etwas mehr als im Vorjahr. Laut der Salärstudie 2021 von SwissICT betragen die Lohn-Mediane nach Kompetenzstufe auf Stufe Junior 79'000 Franken, auf Professional-Stufe 104'000 Franken und auf Senior-Stufe 127'000 Franken.
Im Vergleich zum Vorjahr seien ausserdem erneut mehr agile Berufsprofile genannt worden. Laut SwissICT findet gerade das SAFe-Framework in diesem Thema zunehmend Anwendung. Der Produkt-Owner habe 23 Prozent mehr Nennungen als im Jahr 2020 erhalten. Auf tieferem Niveau, aber mit 98 Prozent Zuwachs habe der Scrum Master an Relevanz gewonnen.
Besonders der Scrum Master wurde häufiger genannt. (Source: Salärstudie 2021 / SwissICT)
Gemäss Mitteilung trat trotz Coronaproblematik nur wenig Veränderung im IT-Stellenmarkt auf. Die Saläre seien insgesamt stabil mit leichten Abweichungen. Der Gesamtmedian liegt dieses Jahr trotzdem 1,1 Prozent über dem des Vorjahrs. Das könne als Hinweis auf weiter zunehmenden Fachkräftemangel interpretiert werden. Ausserdem hätten 36 Prozent der teilnehmenden Unternehmen mehr Nennungen eingereicht. Das lasse vermuten, dass IT-Projekte relevanter werden.
Im Gesamtmedian stiegen die Saläre 2021 um 1,1 Prozent an. (Source: Salärstudie 2021 / SwissICT)
Salär-Streuung in vergleichbaren Funktionen
Innerhalb vergleichbarer Funktionen gibt es eine Streuung der Saläre. So verdiene eine Senior-Applikations-Entwicklerin etwa zwischen 120'000 (unteres Quartil, 25-Prozent-Schwelle) und 135'000 Franken (oberes Quartil, 75-Prozent-Schwelle). Das bedeutet gemäss SwissICT, dass bei je einem Viertel der Nennungen das Gehalt niedriger als 120'000 Franken respektive höher als 135'000 Franken ist. Dieses Berufsprofil gehörte mit 2137 Nennungen zu den am häufigsten genannten.
Eine ähnliche Streuung lasse sich bei auf den Stufen Junior (Stufe 1) bis Expert (Stufe 3) beobachten. Ab Stufe 5 (Senior-Expert) nehme die Streuung sprunghaft zu und betrage zuweilen bereits über 50'000 Franken (25-Prozent- zu 75-Prozent-Quantile).
Die Saläre von Applikationsentwicklern und -Entwicklerinnen streuen merklich. (Source: Salärstudie 2021 / SwissICT)
Salär kann bei Fachkräftemangel helfen, ist aber nicht der einzige Faktor
SwissICT befragte Nicole Kaeser von der Mobiliar zum Zusammenhang zwischen Salär und Fachkräftemangel. "Die Salärstudie unterstützt uns darin, bei den Salären auf einem guten Marktniveau zu sein", sagte Kaeser. "Der Lohn sollte aber nicht der entscheidende Faktor sein."
Auch das Team und die Vorgesetzten spielen eine wichtige Rolle. Ein weiterer wichtiger Faktor gemäss Kaeser: "In den letzten Jahren haben wir vermehrt ein Bedürfnis festgestellt, ortsunabhängig arbeiten zu können." Das ortsunabhängige Arbeiten kann für Arbeitgeber übrigens verschiedene Vorteile mit sich bringen, wie Sie hier nachlesen können. Doch gibt es etwa beim hybriden Arbeiten auch einige Punkte zu beachten, wie Sie hier lesen können.
Über die Studie
An der SwissICT Salärstudie 2021 nahmen 272 Unternehmen teil, die zusammen 36'950 Saläre angaben. Das seien mehr als im Vergleich zum Vorjahr. Zudem habe sich die Branchenverteilung der teilnehmenden Unternehmen verändert. Zuwachs gab es bei den Dienstleistungsfirmen sowie bei Industrie und Gewerbe. ICT-Anbieter seien am stärksten vertreten und steuern 23 Prozent der Salär-Nennungen bei. Stichtag der Erhebung war der 1. Mai 2021. Insgesamt seien Saläre von 50 Berufen aus dem ICT-Bereich abgedeckt.