Für mindestens 20 Bahnhöfe

SBB bauen ihr System zur Passagierverfolgung aus

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von Yannick Chavanne und Übersetzung: René Jaun

Die SBB bauen ihr Personentrackingsystem an mindestens 20 Bahnhöfen aus. Der Auftrag im Wert von 10 Millionen Franken, der an das Zürcher Unternehmen ASE (Analysis Simulation Engineering) vergeben wurde, umfasst auch die Bereitstellung von Daten in Echtzeit.

(Source: sbb.ch)
(Source: sbb.ch)

Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) wollen in den nächsten Jahren an weiteren Bahnhöfen ein System zum Messen von Personenströmen installieren. Dafür hat das Bahnunternehmen einen Auftrag im Wert von 10,2 Millionen Franken an die Zürcher Firma ASE (Analysis Simulation Engineering) vergeben.

In der auf dem Portal simap.ch veröffentlichten Ausschreibung erklären die SBB, dass sie seit mehreren Jahren ein sogenanntes Personentrackingsystem (PTS) an mehreren Bahnhöfen betreiben. "Mit diesem können in einem begrenzten Bereich die Positionen der Personen räumlich und zeitlich genau abgebildet werden. Diese Daten werden in der Folge zur Messung des aktuellen

Zustandes (Sicherheit, Funktionalität und Komfort) der Publikumsanlagen, zur Wirkungsmessung von Pilotversuchen und zur Weiterentwicklung von Regelwerken und Grundlagen eingesetzt."

Die Relevanz und der Bedarf an Daten zu Personenströmen nehme durch das steigende Fahrgastaufkommen an den Bahnhöfen zu, schreibt das Unternehmen weiter. Der an ASE vergebene Auftrag umfasst Sensoren und das Verkehrsflussmesssystem. Ziel ist es unter anderem, das Überwachungssystem auf neue Standorte auszudehnen und die Lieferung von Daten in Echtzeit zu ermöglichen.

Wie "Inside-IT" berichtet, ist das System derzeit in den Bahnhöfen Bern, Basel SBB, Lenzburg und Zürich Hardbrücke auf 17 Bereichen zwischen 40 und 700 Quadratmetern in Betrieb. Laut dem Bericht sieht der neue Vertrag die Ausweitung des Ortungssystems auf weitere 20 Standorte vor, mit der Option, es auf 50 Standorte zu erweitern.

Dabei müsse das System nicht nur die Position von Personen aufzeichnen, sondern ihnen auch zusätzlich zu ihrem Standort und dem Zeitpunkt der Aufnahme eine Identität zuweisen, die über den gesamten Erfassungszeitraum konstant bleibe. Weiter müssen die Sensoren auch grosse Gepäckstücke sowie die Tiefe und Breite der Körper von Personen erkennen. Gegenüber "Inside-IT" versichert ein SBB-Sprecher, dass dabei der Datenschutz jederzeit gewahrt bleibe, da keine Rückschlüsse auf Einzelpersonen möglich seien.

Keine Zukunft hat dagegen eine Verkehrsplattform, die die SBB gemeinsam mit Axon Vibe entwickeln wollten. Nach weniger als zwei Jahren entschieden die beiden Unternehmen, ihre Partnerschaft nicht weiterzuführen, wie Sie hier lesen können.

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