IT-Trends-Studie von Capgemini

IT-Budgets steigen für 2022 im DACH-Raum stark an – Modernisierung im Fokus

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von Saray-Lien Keser und cwa

Capgemini hat in einer Studie die IT-Budgets für 2022 untersucht. Ein Grossteil von Unternehmen und Behörden investieren im neuen Jahr voraussichtlich einen höheren Anteil ihres IT-Budgets in Modernisierung. Dagegen sinken die anteiligen Ausgaben für Systemerhalt.

(Source: Valerie Potapova / Fotolia.com)
(Source: Valerie Potapova / Fotolia.com)

In der diesjährigen IT-Trends-Studie hat der Zürcher Unternehmensberater Capgemini erhöhte IT-Ausgaben im kommenden Jahr innerhalb des DACH-Raumes prognostiziert. Die Investitionen fliessen dabei weniger in Neuentwicklungen, sondern vielmehr in die Modernisierung bestehender Systemlandschaften, wie Capgemini mitteilt. Für das Jahr 2022 rechnen demnach rund 73 Prozent der insgesamt 193 Befragten mit steigenden IT-Budgets. Im Vergleich zum Vorjahr mit einem Fünftel, wollen nun knapp ein Drittel der Studienteilnehmenden ihre IT-Investitionen 2022 um mehr als 10 Prozent erhöhen, heisst es weiter. Rund 11 Prozent würden hingegen ihre IT-Ausgaben kürzen. Hier ist eine leichte Abnahme zum Vorjahr zu erkennen, wo der Wert bei 15 Prozent lag.

Wirtschaft auf Expansionskurs

Auch der wirtschaftliche und organisatorische Sektor soll im nächsten Jahr um 83 Prozent wachsen, so Capgemini. Die Studie zeige auf, dass lediglich 10 Prozent der Unternehmensvertreter keine Expansionspläne verfolgen, sondern das Unternehmen stabilisieren wollen. 1,4 Prozent dieser Unternehmen sollen zudem kleiner werden, heisst es weiter.

"IT spielt bei den Expansionsplänen vieler Organisationen eine entscheidende Rolle, das zeigen die hohen Investitionen in diesen Bereich. Digitalisierung und der Einsatz intelligenter Systeme sollen nicht nur Wettbewerbsvorteile generieren. Sie tragen ausserdem dazu bei, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und gleichzeitig den demografischen Wandel und den Fachkräftemangel abzufedern, indem etwa Mitarbeiter von Routine-Aufgaben entlastet werden", kommentiert Guido Kamann, Leiter von Capgemini in der Schweiz.

Modernisierung der IT

Für den Erhalt von Systemlandschaften wurden 2021 knapp 47 Prozent des IT-Budgets verwendet. Wohingegen sich dies laut Prognose im kommenden Jahr auf 44 Prozent reduziert. Das gelte auch für Ausgaben bezüglich Neuentwicklungen: Diese sänken von rund 26 Prozent auf 24 Prozent.

Unternehmen und Behörden planen stattdessen, ihren Fokus mehr auf die Investition in die Modernisierung vorhandener Systeme zu legen. Daher sollen knapp 32 Prozent des Gesamt-IT-Budgets in Investitionen zur Modernisierung fliessen. Im Vorjahr habe dieser Anteil bei 27 Prozent gelegen, heisst es weiter.

"Wir gehen davon aus, dass es sich bei den Modernisierungen in vielen Fällen um Projekte handelt, bei denen Anwendungen Cloud-fähig gemacht werden. Denn angesichts der hohen Sicherheits- und Umweltstandards, dem breiten Service-Angebot und dem Preis-Leistungsverhältnis lohnt es sich, jetzt auch ältere Kernanwendungen zu modernisieren und in die Cloud zu bringen", erklärt Guido Kamann.

Die Finanzierung der IT-Innovationen erfolge dabei häufig von der Business- wie auch von der IT-Seite. Das mache deutlich, dass das Kerngeschäft vieler Unternehmen mittlerweile auf IT fusst. Zudem stufen Business-Entscheider die IT laut Studie als Wettbwerbsfaktor ein und initiieren deutlich mehr Digitalprojekte als früher. Doch auch wenn sich beide Bereiche Business und IT näher kämen, arbeiteten sie nur etwa in jeder zehnten Organisation auf Augenhöhe zusammen. Der Hauptgeldgeber trage weiterhin die grösste Entscheidungsmacht.

Über die Studie

Die Studie umfasst 193 IT- und Fachverantwortliche von Grossunternehmen sowie Behörden aus dem DACH-Raum. Diese nahmen im Zeitraum zwischen September und Oktober 2021 an der Befragung teil, so Capgemini.

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