Herausforderung Homeoffice

Die Zukunft der Zusammenarbeit ist hybrid

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von Marc Holitscher, National Technology Officer und Mitglied der Geschäftsleitung von Microsoft Schweiz

Viele Firmen stehen gerade vor der Herausforderung, wie sie mit der Homeoffice-Pflicht umgehen und die Rückkehr ins Büro gestalten sollen. Dabei ist klar, dass die hybride Arbeitsform bleiben und die Unternehmenskultur dabei der Schlüssel zum Erfolg wird.

Marc Holitscher, National Technology Officer und Mitglied der Geschäftsleitung von Microsoft Schweiz. (Source: zVg)
Marc Holitscher, National Technology Officer und Mitglied der Geschäftsleitung von Microsoft Schweiz. (Source: zVg)

Das neue Jahr hat für viele Angestellte wie das vergangene begonnen – im Homeoffice. Schweizer Organisationen müssen sich nach wie vor mit einem Widerspruch auseinandersetzen: Laut unseren Studien wollen 71 Prozent der Schweizer Arbeitnehmenden von überall her arbeiten. Gleichzeitig sehnen sich aber über 70 Prozent nach physischen Kontakten mit ihren Teams. Wir nennen dieses Phänomen das "Paradoxon der hybriden Arbeit". Wo wir in Zukunft also noch besser werden müssen, ist in der Art und Weise, wie wir virtuell und physisch kombinieren. Wie können wir zum Beispiel sicherstellen, dass alle Personen in einem Meeting gleichberechtigt teilnehmen können und so die gleiche Erfahrung haben – egal ob sie virtuell dabei oder im Raum anwesend sind?

Viele Schweizer Unternehmen haben die hybride Arbeitsweise zur neuen Normalität erklärt. Unsere Daten deuten aber darauf hin, dass uns noch grosse Umwälzungen in der Arbeitswelt bevorstehen: So denkt beispielsweise fast die Hälfte der Schweizer Belegschaft über einen grossen Karrierewechsel innerhalb des nächsten Jahres nach. Das gilt aber nicht bloss für Büroangestellte, wie der neueste Work Trend Index Pulse Report vom Januar aufzeigt. Weltweit haben 74 Prozent der essenziellen Arbeitskräfte das Gefühl, dass ihr Unternehmen die Kunden über die eigenen Mitarbeitenden stellt – dort planen gar 60 Prozent im nächsten Jahr zu kündigen. Dabei erwähnt über die Hälfte, dass die Führung dem Aufbau einer Arbeitsplatzkultur keine Priorität einräume.

Neue Spielregeln am Arbeitsplatz

Die Kultur, die in einer Organisation gelebt wird, ist jedoch aus unserer Sicht das wichtigste. Auch wenn Dinge wie die Büroausstattung, Computer oder Software selbstverständlich wichtig sind, kann man Kultur nicht einfach kaufen oder mieten – deshalb ist ihr alles andere untergeordnet. Führungskräfte sind in der hybriden Welt gefordert, neue Spielregeln am Arbeitsplatz zu schaffen, die nicht nur zu einer grösseren Zufriedenheit der Mitarbeitenden, sondern auch zu besseren Geschäftsergebnissen führen. Unterstützend muss zudem die Employee Experience optimiert werden, zum Beispiel mit technologischen Hilfsmitteln, um die Mitarbeitenden besser einzubinden.

Strukturen neu denken

Doch es steht noch mehr auf dem Spiel: Die Hälfte der Schweizer Arbeitenden gibt laut unserer Befragung an, dass sich die Interaktionen mit ihren Kolleginnen und Kollegen verringert haben. Dadurch leidet nicht nur die Zusammenarbeit, sondern vor allem die Innovationskraft der Arbeitenden,. Denn es kommt zu weniger Brainstorming, weniger strategischem Denken und weniger Ideenvorschlägen. Auf der Kehrseite fühlen sich jene Personen am produktivsten, die auch von starken Beziehungen und dem Gefühl der Einbindung am Arbeitsplatz berichten. Organisationen müssen deshalb einerseits ihre Strukturen und Arbeitsweisen neu denken. Andererseits müssen sie die Transparenz durch datengetriebene Entscheide steigern – um ihre Mitarbeitenden zu befähigen, ihre Prozesse zu optimieren, ihre Kundschaft besser zu verstehen und nachhaltig auf dem Markt zu bestehen.

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