HSLU lanciert Master in IT, Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Die HSLU startet einen Master-Studiengang "IT, Digitalization & Sustainability". Der Lehrgang ist am Departement Informatik angesiedelt und beginnt erstmals im Herbstsemester 2022, sprich: Mitte September. Mit dem Angebot reagiere die Fachhochschule auf den zunehmenden Bedarf der Wirtschaft nach IT-Profis im Bereich nachhaltige Digitalisierung, teilt die HSLU mit.

"Nachhaltige Entwicklung und digitale Transformation sind Begriffe, die in der öffentlichen Wahrnehmung selten zusammen gedacht werden, obwohl sie eng miteinander verknüpft sind", sagt Studiengangleiter Peter Wullschleger.

Peter Wullschleger leitet den HSLU-Studiengang "IT, Digitalization & Sustainability". (Source: hslu.ch)

Der Begriff Nachhaltigkeit gehe allerdings über die ökologische Dimension hinaus. Es sollen auch Aspekte wie soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Entwicklung mitgedacht werden. "Wir orientieren uns im Curriculum an den 17 Zielen der UNO für eine nachhaltige Entwicklung", sagt Wullschleger.

Der Studiengangleiter liefert einige Beispiele, wie Informationstechnologien dazu beitragen können, die UN-Nachhaltigkeitsziele zu verfolgen:

• Künstliche Intelligenz könnte helfen, illegale Transaktionen aufzuspüren und so die Korruption zu bekämpfen.

• Digitale Zertifikate auf Basis der NFT-Technologie könnten sicherstellen, dass beispielsweise beim Anbau von Kaffee ökologische und soziale Standards eingehalten werden.

• Apps könnten Food Waste reduzieren und zu einem verantwortungsvollen Konsum beitragen.

Kurse auf Englisch, ein Semester im Ausland

Die erste Hälfte des auf zwei Jahre angelegten Master-Studiengangs gliedert sich in fünf Bereiche auf: Intercultural Collaboration, Project Management & Leadership, Digital Transformation, Natural Language Processing & Information Systems sowie Artificial Intelligence & Machine Learning. Alle Bereiche werden im Lehrplan mit den UN-Nachhaltigkeitszielen verknüpft.

Der Studiengang ist international ausgerichtet: Die Unterrichtssprache ist Englisch. "Lösungen für die komplexen Fragen rund um die Thematik Nachhaltigkeit zu finden, erfordert oft länderübergreifende Kooperationen", sagt Wullschleger. Dies setze Kenntnisse aus den Bereichen interkulturelle Kompetenz, Projektmanagement und Führung voraus. Diese spielten daher eine ebenso zentrale Rolle im Studium wie die Entwicklung der technischen Fähigkeiten der Studierenden.

In der zweiten Hälfte des Lehrgangs absolvieren die Studierenden ein obligatorisches Auslandsemester. Die HSLU vereinbart zu diesem Zweck Partnerschaften mit ausländischen Partneruniversitäten. Studierende haben zudem die Möglichkeit, einen doppelten Studienabschluss sowie – nach dem abgeschlossenen Master – ein PhD-Programm zu absolvieren.

Voraussetzungen und Aussichten nach dem Studium

Der Studiengang richtet sich in erster Linie an Bachelorabsolventinnen und -absolventen, die einen Abschluss in Informatik, International IT Management, Wirtschaftsinformatik oder Engineering haben. Voraussetzungen sind ein Notendurchschnitt von 5,0, Kenntnisse in Programmierung, Mathematik und Statistik, englische Sprachkenntnisse auf Level C1 (Advanced) sowie ausgeprägtes Interesse und Freude an den interdisziplinären Inhalten des Studiengangs und an neuen Technologien.

Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs könnten gemäss der HSLU:

• als Chief Digital Officer kommunale oder kantonale Verwaltungen nachhaltig digital transformieren;

• komplexe IT-Projekte internationaler Organisationen in einem interkulturellen Umfeld leiten;

• internationale Wertschöpfungsketten grosser Unternehmen mithilfe von Informationstechnologien ökologisch und sozial nachhaltiger gestalten.

Am 8. März veranstaltet die HSLU am Campus Zug-Rotkreuz einen Info-Anlass zum neuen Master-Studiengang. Der Anlass beginnt um 18:30 Uhr.

Übrigens: Die HSLU tüftelt mit der auf Data Privacy und Marketing spezialisierten Plattform Profila an einer Chatbot-App, die Konsumentinnen und Konsumenten bei Datenschutzfragen unterstützen soll. Die von der HSLU als "KI-Anwalt" betitelte App soll Nutzenden in Form von laienverständlichen Q&As Auskunft darüber geben, wie Unternehmen ihre Daten nutzen. Lesen Sie hier mehr dazu.