Wegen Sabotagegefahr

Swift-Rechenzentrum im Thurgau unter Polizeischutz

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von Rodolphe Koller und Übersetzung: Joël Orizet

Der Kanton Thurgau hat das Rechenzentrum von Swift in Diessenhofen unter Polizeischutz gestellt. Nach dem Swift-Ausschluss mehrerer russischer Banken steigt die Sorge um mögliche Angriffe auf die Server des Finanzdienstleisters.

Das Rechenzentrum von Swift im thurgauischen Diessenhofen. (Source: Kecko / CC BY 2.0)
Das Rechenzentrum von Swift im thurgauischen Diessenhofen. (Source: Kecko / CC BY 2.0)

Die Thurgauer Kantonspolizei hat ein Sicherheitsdispositiv um das Rechenzentrum von Swift in Diessenhofen nahe der deutschen Grenze errichtet, wie die "NZZ" berichtet. Man habe die Massnahme in Absprache mit dem Finanzdienstleister ergriffen, um das Data Center vor Sabotageakten im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine zu schützen.

Die EU setzte ihre Sanktionen zum Ausschluss sieben russischer Banken aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift am 2. März in Kraft – mit einer Übergangsfrist von zehn Tagen. Nach Angaben von Swift nutzen über 11'000 Teilnehmende in mehr als 200 Ländern den Dienst. Vor allem Banken und Wertpapierfirmen, aber auch grosse Konzerne sind auf den Dienst angewiesen.

Das Rechenzentrum in Diessenhofen wurde vor etwa 20 Jahren gebaut. Es ist eines von drei Rechenzentren, die Swift betreibt. Die anderen beiden befinden sich in den USA und in den Niederlanden. Das Data Center in Diessenhofen ist umgeben von Stacheldraht, hohen Mauern, Überwachungskameras und hat fünf unterirdische Stockwerke, wie die "NZZ" weiter schreibt. Die "Thurgauer Zeitung" nennt den Datenstandort das "bestgehütete Geheimnis des Thurgaus".

Weitere Nachrichten und Hintergrund-Berichte zur Cyberdimension von Putins Krieg gegen die Ukraine finden Sie im Dossier: Cyberkrieg in der Ukraine.

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