April, April!

Update: Swisscoms Retro-Telefone sind reine Fiktion

Uhr
von Leslie Haeny und Kevin Fischer und mla

Das Natel A Retro+ und Grossmutters Waffeleisentelefon von Swisscom sind frei erfunden. Das war nur ein Aprilscherz mit einem Hauch von Nostalgie.

Das Astralux (portable) Retro+ (links) und das Natel A Retro+. (Source: Netzmedien)
Das Astralux (portable) Retro+ (links) und das Natel A Retro+. (Source: Netzmedien)

Update vom 04.04.2022: Die neuen Retro-Telefone von Swisscom sind - retrospektiv betrachtet - frei erfunden. Die Redaktion hat sich diese Geräte zum 1. April einfallen lassen. Es gibt keine Neuauflage des Natel A und auch kein umfunktioniertes Waffeleisen zum Telefonieren. Retro ist zwar in, aber bei gewissen Dingen ist es doch besser, dass sie Teil der Vergangenheit bleiben. Und gewisse Dinge, wie etwa ein Waffeleisen, gehören einfach nicht an ein Gesicht.

Retro-Aspekte sind bei aktuellen Handys respektive Smartphones allerdings nicht eine komplette Erfindung. Immer wieder gibt es Versuche, zum Beispiel die physische Tastatur auf das Smartphone zurückzubringen. Auch etwa das "Klapphandy" von Samsung - das Samsung Flip - ist etwas, das es in vergleichbarer Form bereits in der Vergangenheit zu sehen gab - nur ohne Touchscreen. Die Redaktion testete das Samsung Galaxy Z Flip3 übrigens im Hands-on, wie Sie hier im Video sehen können.

Originalmeldung vom 01.04.2022: Swisscom haucht dem Natel A neues Leben ein

Swisscom lässt die guten alten Zeiten wiederaufleben. Der Telko hat ein Retro-Handy vorgestellt, das vom 1978 von der damaligen PTT lancierten Natel A inspiriert ist. Zusätzlich präsentierte Swisscom ein kabelgebundenes Telefon inklusive Beleuchtung.

Das als Natel A Retro+ betitelte "mobile" Gerät ist sowohl dem Natel A wie auch einem Tischtelefon aus den 1950-ern nachempfunden und den beiden Geräten in puncto Design und Funktionalität sehr ähnlich. So ist das Natel A Retro+ fest in einem Koffer verbaut, den es in unterschiedlichen Farbvarianten und Designs gibt. Es verfügt über einen Hörer, der über ein "Zwirbelkabel" mit dem Rest des Geräts verbunden ist. Zudem hat es eine Wählscheibe.

Swisscom verzichtet beim Gerät auf jeglichen neumodischen Schnickschnack. Ein Display sucht man am Natel A Retro+ vergeblich. Auch SMS, E-Mails oder Nachrichten über Messenger-Dienste versenden ist nicht möglich. "Wir wollten uns mit dem Natel A Retro+ auf die wesentliche Funktion eines Telefons - das Telefonieren - beschränken", sagt Julian Brandt, Kommunikationsverantwortlicher bei Swisscom auf Anfrage.

Das Natel A Retro+ von Swisscom. (Source: Netzmedien)

40 Tage Akku und 12 Kilo Gewicht

Richtig retro ist auch das Gewicht des neuen Geräts. Der gesamte Koffer wiegt mit seinen 12 Kilo gleich viel wie das Original aus den späten 1970er-Jahren. Dafür liefert das Natel A Retro+ verglichen mit herkömmlichen Mobilgeräten richtig viel Akku-Power. 40 Tage lang soll das Gerät ohne Aufladen durchhalten, wenn Nutzerinnen und Nutzer täglich 10 Anrufe tätigen. Eigentlich würde das Natel A Retro+ inklusive Koffer und leistungsstarkem Akku lediglich fünf Kilo wiegen, gibt Brandt zu. "Da wir der Kundschaft das volle Retro-Gefühl vermitteln wollen, haben wir uns dazu entschieden, auch beim Gewicht akkurat zu sein und den Koffer mit zusätzlichen Gewichten zu versehen", sagt er.

Das neue alte Gerät hat noch eine weitere interessante Komponente. Anrufe werden nach drei Minuten automatisch unterbrochen. Möglich mache es ein neuartiger Chip. Aber warum? Natürlich weil längere Telefongespräche mit dem original Natel A nicht möglich waren.

Abstriche bei der Authentizität macht Swisscom beim Preis. Während das Gerät von 1978 11’000 Franken kostete, bietet der Telko das Natel A Retro+ für 5000 Franken an. Es ist per sofort in limitierter Auflage von 500 Stück erhältlich.

Vom Waffeleisen zum Telefon

Swisscoms zweites Retro-Telefon lehnt sich ebenfalls an ein bereits existierendes Gerät, das allerdings nicht zum Kommunizieren gedacht ist. "Wir wollten ein wahrlich einzigartiges Gerät für Sammler schaffen", sagt der Swisscom-Kommunikationsverantwortliche. "Beim Brainstorming stellte sich heraus, dass viele unserer Mitarbeitenden noch ein Waffel- oder "Bräzeli"-Eisen von den Grosseltern oder Eltern zuhause haben, die noch heute im Einsatz sind. Das Astralux (portable) Retro+ ist eine Hommage an diese zuverlässigen Geräte."

Waffeln könne man mit dem aufklappbaren Telefon zwar keine machen, dafür verfügt es aber über eine integrierte Glühbirne, die bei Anrufen automatisch aufleuchtet. Swisscom verweist darauf, dass Konsumentinnen und Konsumenten private Telefongespräche häufig am Abend nach der Arbeit tätigen. Das Licht sei also ein praktisches Feature, um eine gemütliche Abendatmosphäre zu schaffen und den Gang zum Lichtschalter unnötig zu machen.

Das Astralux (portable) Retro+ inklusive Schutzhandschuhe. (Source: Netzmedien)

Vorsicht Stromschlag

Im Gegensatz zum Natel A Retro+ haben Anrufe mit dem Astralux (portable) Retro+ keine zeitliche Begrenzung. Der Anbieter empfiehlt jedoch, das Gerät nur mit dazugehöriger Schutzkleidung zu verwenden. Beim Astralux (portable) Retro+ bestehe Stromschlaggefahr. "Unsere Testpersonen erhielten circa bei jedem fünften Anruf einen leichten Stromstoss", erklärt Brandt. Damit Nutzerinnen und Nutzer gut geschützt sind, liefert der Telko das Gerät mit Silikonhandschuhen aus und erinnert daran, das Telefon immer einige Zentimeter vom Ohr weg zu halten.

Das "Portable" steht im Gerätenamen überigens in Klammern, da es sich eigentlich um ein kabelgebundenes Telefon handelt. Laut Swisscom hat es trotzdem einen Kleinen Akku für Notfälle. Dieser halte aber nur für maximal 7 Minuten Gesprächszeit durch.

Auch das Astralux (portable) Retro+ ist ab jetzt bei Swisscom erhältlich. Es kostet 2000 Franken und ist ebenfalls auf 500 Stück limitiert.

Apropos Waffeleisen: Gewisse Küchengeräte sind einfach nicht totzukriegen. Das merkte auch Stiftung Warentest und kürte einen 40-jährigen Handmixer aus DDR-Produktion zum Testsieger. Mehr dazu lesen Sie hier.

Webcode
DPF8_252015