Aus dem Archiv

So gelingt das erste IoT-Projekt

Uhr
von Orlando Beiner, CEO, Copebit

Bei Projekten im IoT-Bereich spielen verschiedene IT-, Netzwerk- und Cloud-Technologien sowie abzubildende Umwelt­daten zusammen. Das bringt verschiedene Herausforderungen mit sich. Eine enge Zusammenarbeit von Operational ­Technology (OT) und Information Technology (IT) ist unverzichtbar.

Das Internet of Things (IoT) kommt in immer mehr Fällen zum Einsatz. Zunehmend mehr Unternehmen wagen sich an die Technologie heran und stehen vor ihren ersten entsprechenden Projekten. Dabei gibt es einige Herausforderungen, die Firmen nicht unterschätzen sollten. Mit den folgenden Tipps gelingt das Projekt.

 

Mehrwert der Lösung definieren und Komplexität verkleinern

Mit einer klaren Definition des Mehrwerts der gewünschten IoT-Lösung wird der erste Grundstein für das IoT-Projekt gelegt. Da eine IoT-Lösung aus verschiedenen Technologiebereichen besteht, kann durch das Aufteilen dieser Bereiche die Komplexität verkleinert und der Fokus auf die Kernthemen gelenkt werden. Eine der grösseren Herausforderungen ist die End-to-End-Betrachtung. Die Umweltdaten werden mit Sensoren erfasst und über Microboards mit Kommunikationsschnittstellen wie 5G, Wi-Fi, LoRaWAN und anderen in eine Cloud-Lösung integriert, in der letztlich die Interaktion mit den Enterprise-Systemen stattfindet.

 

Erfassen der nicht digitalen Umwelt und die Übertragungstechnik

Die Erfassung der nicht digitalen Welt mit Sensoren ist ein Spezialgebiet, das hohe Anforderungen an Wissen über Physik, Chemie und Elektrotechnik erfordert. Für viele IoT-Problemstellungen gibt es Use Cases mit entsprechenden IoT-Microboards und Sensorlösungen. Aber auch dann, wenn die Lösung offensichtlich erscheint, heisst das nicht immer, dass diese auch die kostengünstigste oder eine gute und betreibbare Lösung ist. Die Anzahl der Übertragungen, die möglichen Übertragungstechnologien und die zu übertragenden Datenvolumina, Bandbreiten, Latenzzeiten, Reichweiten wie auch deren Energieverbrauch müssen in solche Analysen miteinfliessen.

 

Cloud-Technologien definieren und Things integrieren

Die "richtige" IoT-Cloud-Plattform mit den entsprechenden Technologien auszuwählen, ist eine weitere Herausforderung. Eine entsprechende IoT- oder IT-Strategie kann den Entscheid dabei wesentlich unterstützen. Wichtig ist bei all diesen Überlegungen, das End-to-End-Zusammenspiel der Technologien und deren Integration in eine entsprechende Cloud-Lösung zu klären.

Das Thema Security ist dabei integrativer Bestandteil auf allen Ebenen und sollte von Beginn an berücksichtigt werden. Themen wie die Platzierung der vernetzter Dinge, Code Security, Device-Management, Verschlüsselung, Identity and Access Management wie auch die Übergänge von OT- an IT-Netzwerke sollten definiert sein. Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit der Funktionen und deren Konsistenz sowie automatisierte horizontale und vertikale Skalierung sollten berücksichtigt werden.

 

Illustration eines IoT-Development-Prozesses. (Source: zVg)

 

Zusammenarbeit von OT- und IT-Organisationen und Projekt­methodik sind der Schlüssel zum Erfolg

Mit Operational Excellence von OT und IT wird die Fähigkeit angesprochen, die IoT-Entwicklung gemeinsam zu unterstützen und IoT-Lösungen effektiv zu betreiben, Einblicke in ihre Abläufe zu gewinnen und unterstützende Prozesse und Verfahren kontinuierlich zu verbessern.

Agile wie auch klassische Projektmethoden helfen ebenso wie Prototype-Verfahren, IoT-Projekte zum Erfolg zu führen. Auch ein Minimum Viable Product (MVP) als ersten Schritt zu definieren und in kurzen Iterationen die gewonnenen Ergebnisse gleich wieder in die Lösung einfliessen zu lassen, kann zielführend sein. Eine erfolgreiche Lösung kann nur durch kontinuierliches Testen und eine offene Fehlerkultur in der Firma zum Erfolg werden. Ein strategisch wichtiges Projekt mit wenig Kritikalität kann ein guter Start in die Welt des IoT sein.

Tags
Webcode
DPF8_253391