Umfrage von Sophos

Fachkräftemangel und Vorurteile behindern IT-Sicherheit

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von René Jaun und ml

Aufgrund des Fachkräftemangels bekunden viele Schweizer Unternehmen Mühe, für ausreichende Cybersicherheit zu sorgen. 45 Prozent der Befragten fürchten die Beeinträchtigung von Arbeitsabläufen aufgrund von Cybersecurity-Massnahmen.

So stark behindert Cybersicherheit die Workflows, finden die Befragten. (Source: Sophos)
So stark behindert Cybersicherheit die Workflows, finden die Befragten. (Source: Sophos)

Der Fachkräftemangel ist die grösste Herausforderung von Schweizer Führungskräften, wenn es um das Sicherstellen und Umsetzen von Cybersicherheit geht. Zu diesem Schluss kommt Cybersecurity-Lösungsanbieter Sophos, der im DACH-Raum 201 C-Level-Managerinnen und -Manager befragte, darunter 50 aus der Schweiz. 58,8 Prozent der Befragten aus der Schweiz beklagten Schwierigkeiten beim Finden von qualifizierten Mitarbeitenden. In Deutschland verwiesen 62,7 Prozent der Befragten auf fehlende Fachkräfte und in Österreich 69,8 Prozent.

Besser sieht es im Bereich externer Dienstleistungen aus. Rund ein Drittel aller befragten Unternehmen holt sich laut Sophos für die Professionalisierung ihrer Cybersicherheit externe Beratungsleistungen hinzu, zum Beispiel in Form von MDR-Services. Mit der Verfügbarkeit solcher Dienstleistungen haben nur 11,8 Prozent der Befragten aus der Schweiz Schwierigkeiten – in Österreich liegt dieser Wert bei über 30 Prozent.

Zu wenig flexibel, zu sehr ausgebremst

Drei weitere Bedenken von Führungskräften bezüglich der Umsetzung von Cybersicherheit schlüsselt Sophos auf: 35,5 Prozent der Befragten in der Schweiz erwarten Schwierigkeiten hinsichtlich der Koordination dieser Aufgabe mit den Modalitäten von Homeoffice-Lösungen. 39,2 Prozent der Befragten geben an, die verfügbaren Security-Lösungen seien nicht flexibel genug, um mit dem agilen Business Schritt zu halten. Noch mehr, nämlich über 45 Prozent der hiesigen Befragten, fürchten, dass IT-Sicherheitslösungen Systeme und Abläufe verlangsamen könnten. Dieses Vorurteil halte sich in Führungsetagen konstant, kommentiert Sophos.

"Die Zahlen bezüglich der Arbeitsabläufe und Flexibilität für agile Workflows machen deutlich, dass in den Chefetagen oftmals immer noch ein veraltetes und traditionelles Bild von IT-Security vorherrscht, das auf starren Strukturen beruht“, lässt sich Michael Veit, Cybersicherheits-Experte bei Sophos, zitieren. "Moderne Cybersecurity-Lösungen bieten allerdings genau das Gegenteil und zeichnen sich durch ihre modulare und flexible Handhabung sowohl in der Architektur als auch bei der Nutzung im Alltag aus. Technologien wie Zero Trust, Managed Security Services oder auch adaptive Cybersecurity-Ökosysteme ermöglichen heutzutage ein flexibles Arbeiten, bei dem der Anwender die IT-Sicherheits-Prozesse im Hintergrund gar nicht mehr mitbekommt."

47,1 Prozent der befragten Chefs aus der Schweiz gaben an, in den letzten zwei Jahren die Investitionen in Cybersicherheit erhöht zu haben. Laut einer Umfrage des Prüfungs- und Beratungsunternehmens PWC plant mehr als die Hälfte der Schweizer Unternehmen, kommendes Jahr das Budget im Bereich Cybersecurity weiter aufzustocken. In derselben Umfrage sprechen sich zwei Drittel der Befragten für eine Offenlegungspflicht von Cybervorfällen aus, wie Sie hier lesen können.

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