Tiktok, Pinterest & Co.

Das sind die Internet-Trends bei Schweizer Jugendlichen

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von Maximilian Schenner und tme

Swisscom und die ZHAW haben die James-Studie 2022 über den Medienumgang von Schweizer Jugendlichen vorgelegt. Tiktok boomt weiterhin, vor allem bei Mädchen. Themen wie Datenschutz und sexuelle Belästigung im Netz bereiten den Forschenden Sorgen.

(Source: Mykyta Dolmatov / istock)
(Source: Mykyta Dolmatov / istock)

Mädchen sind in der Schweiz die Trendsetterinnen, wenn es um soziale Medien geht. Zu diesem Schluss kommt die diesjährige James-Studie, welche das Department Angewandte Psychologie der ZHAW in Auftrag der Swisscom alle zwei Jahre durchführt. Die Studie untersucht die Mediennutzung von Schweizer Jugendlichen. Dafür befragten Swisscom und die ZHAW rund 1000 Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren.

Gemäss der Studie steigen Mädchen früher in neue Soziale Medien ein als Jungen. So würden sie etwa Tiktok und Pinterest bereits stärker nutzen als ihre männlichen Pendants. "Wenn sich dieser Trend fortsetzt, können wir die weibliche Nutzung von sozialen Netzwerken in Zukunft als Indikator für alle Jugendlichen heranziehen", wird ZHAW-Forscher und Co-Studienleiter Gregor Waller zitiert.

Tiktok und Free-to-Play-Games beliebt

Soziale Netzwerke sind laut der Studie weiterhin fester Bestandteil des Alltags für junge Menschen in der Schweiz. Am beliebtesten sind Whatsapp, was 97 Prozent der Befragten mehrmals pro Woche verwenden, Instagram (81 Prozent) und Snapchat (76 Prozent). Einen starken Anstieg orten die Forschenden bei der Nutzung von Tiktok - demnach würden 67 Prozent der Jugendlichen die Plattform regelmässig verwenden. 2018 seien es noch 8 Prozent gewesen. Mädchen nutzen Tiktok häufiger als Jungen, heisst es weiter. Dafür sind die jungen Leute kaum noch auf Facebook unterwegs: Nur 5 Prozent nutzen das Netzwerk täglich oder mehrmals pro Woche. 2014 waren es 79 Prozent. Wenn junge Leute in sozialen Netzwerken unterwegs sind, schauen sie vor allem Beiträge anderer User an (56 Prozent der Befragten) oder schreiben persönliche Nachrichten (57 Prozent). Eigene Beiträge seien hingegen selten.

Auch Videospiele sind beliebt: 79 Prozent der Befragten spielen sie gelegentlich, Jungen (93 Prozent) dabei wesentlich häufiger als Mädchen (65 Prozent). Gratis-Games sind besonders begehrt (60 Prozent), kostenpflichtige weniger (35 Prozent). Bei vermeintlich kostenlosen Spielen sei jedoch Vorsicht geboten: "Free-to-play-Games sind oft nicht wirklich kostenlos, denn entweder werden die Gamer:innen mit Werbung eingedeckt oder sie bezahlen mit ihren Daten", erklärt ZHAW-Forscherin Lilian Suter. Weiter warnt die Mitautorin der Studie vor In-App-Käufen.

Sexuelle Belästigung im Internet und auch Cybermobbing haben gemäss der Studie weiter zugenommen: Fast die Hälfte der Jugendlichen wurde demnach bereits mindestens einmal online sexuell belästigt. 2014 waren es noch 19 Prozent. Mädchen seien von sexuellen Belästigungen deutlich häufiger betroffen als Jungen (60 Prozent respektive 33 Prozent).

Beim Schutz ihrer Privatsphäre im Netz würden Jugendliche nachlässiger werden, heisst es in der Studie. Nur noch 60 Prozent der Befragten hätten entsprechende Einstellungen auf Instagram und Co. aktiviert, vor zwei Jahren seien es noch 84 Prozent gewesen. Auch Sorgen darüber, andere Personen könnten online persönliche Informationen sehen, haben abgenommen (von 38 auf 28 Prozent).

Übrigens: die ZHAW gründet aktuell auch ein neues Kompetenzzentrum für Marketing und Technologie. Mehr dazu lesen Sie hier.

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