Digitalisierung in der Logistik

Warum es sich lohnt, die Lieferkette zu transformieren

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von Manuel Flubacher, Business Development Logistics MEE, SAP

Immer online, verbunden und informiert – wir Kunden sind anspruchsvoll. Hochwertige, individualisierte Produkte sollen in immer kürzeren Zeiträumen geliefert werden. Für Unternehmen, die diese Marktanforderungen erfüllen möchten, wird die Frage nach Optimierungen in der Lieferkette unumgänglich.

Die traditionellen Grenzen zwischen Forschung und Entwicklung, Fertigung, Logistik und Betrieb lösen sich in Unternehmen und in der gesamten Lieferkette immer mehr auf. Mithilfe von modernen Industrie-4.0-Lösungen sind sogenannte Daten-Silos in Unternehmen und den Prozessen daran aufzubrechen, dadurch erhöht sich die Sichtbarkeit, und die Kundenorientierung steht im Fokus.

Was gilt es da zu beachten?

Zustellung ist Teil des Versprechens: Die Logistik entwickelt sich aus ihrer unterstützenden Rolle zu einem kritischen Unterscheidungsmerkmal. In Themenfeldern wie Direktzustellung, Einzelhandel und E-Commerce ist eine rechtzeitige und genaue Lieferung unerlässlich bei der Erstellung des Produkterlebnisses. Sollte es zu Verzögerungen kommen, muss der Kunde informiert werden, bevor er es selbst in Erfahrung bringt.

Für Just-in-Time ist die Bereitschaft entscheidend – Automatisierung und autonome Transportsysteme werden immer wichtiger, um die Risiken einer zunehmenden Verknappung von Transportkapazitäten, begrenzte Verfügbarkeit von Fahrern und Mangel an Fachkräften auszugleichen.

Der Mensch soll nicht ersetzt werden, sondern bestmöglich eingesetzt

Empfänger sowie Verlader erwarten einen gut orchestrierten, zuverlässigen und fehlerfreien Warenfluss, um ein hohes Wachstum zu ermöglichen – dies ist nur möglich durch die Erhöhung der Visibilität.

Das Internet der Dinge ist die Verknüpfung des Materialflusses mit dem Informationsfluss, es verbindet Assets wie Container, Lastwagen, Anhänger, Gabelstapler, Schiffe oder Schienenfahrzeuge.

Endkundensichtbarkeit wird geschaffen: Die Erwartungen an nachhaltig beschaffte, hergestellte und vertriebene Produkte nimmt – verständlicherweise – stark zu. Auch die Erhöhung der Compliance und der Produkt-Haftungsvorschriften erhält einen grösseren Fokus – ­hierzu muss die Rückverfolgbarkeit auf Artikelebene möglich sein.

Dies öffnet auch die Tür für neue datengetriebene Geschäftsmodelle

Der Druck auf Unternehmen, sich weiterzuentwickeln und nachhaltige Geschäftsmodelle umzusetzen, ist gewachsen: Die Umwelt schützen, das Einhalten von Umweltvorschriften und eine ethische Beschaffung ist für den Geschäftserfolg unverzichtbar geworden. Dies umfasst alle Komponenten der Logistikkette, von Beschaffung bis zur Entsorgungslogistik.

Digitale Lösungen und Anwendungen für die Logistikbranche tragen zur Nachhaltigkeit in der Lieferkette bei, da Unternehmen schnell die End-to-End-Sichtbarkeit erhöhen und Störungen proaktiv entgegenwirken können. Damit werden beispielsweise Routen effizienter geplant, somit Leerfahrten vermieden und der CO2-Ausstoss reduziert. Die gewählten Transportmethoden werden durch intelligente Technologien überwacht und Alternativen identifiziert, um Kosten zu reduzieren und den Kohlenstoff-Ausstoss zu senken.

Machine Learning, künstliche Intelligenz und Predictive Analytics sind die neuen Werkzeuge zur Beschaffung und Produktion von nachhaltigen Materialien und zum Identifizieren von effizienten und umweltschonenden Möglichkeiten in der gesamten Lieferkette.

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