Suchen und chatten

Microsofts KI in Edge und Bing soll ChatGPT übertreffen

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von Yannick Chavanne und Übersetzung: René Jaun, msc

Microsoft hat neue Funktionen für seinen Suchdienst Bing und den Webbrowser Edge vorgestellt. Diese basieren auf einer künstlichen Intelligenz, die das Unternehmen gemeinsam mit dem Team hinter ChatGPT entwickelte.

(Source: efes / pixabay.com)
(Source: efes / pixabay.com)

Was die Spatzen schon seit Januar von den Dächern gepfiffen haben, ist jetzt offiziell bestätigt. Microsoft macht seinen Webbrowser Edge und seinen Suchdienst Bing künstlich intelligent. Die neuen Funktionen hat das Unternehmen in Zusammenarbeit mit OpenAI entwickelt, dem Unternehmen hinter dem populären KI-Chatbot ChatGPT. Allerdings sollen die von Microsoft entwickelten KI-Funktionen relevantere und zielgerichtetere Ergebnisse liefern als ChatGPT, wie das Unternehmen mitteilt.

"KI wird alle Softwarekategorien grundlegend verändern, angefangen mit der wichtigsten von allen: der Suche", sagt Satya Nadella, Präsident und CEO von Microsoft. Er beschreibt die neue Technologie als einen Copiloten für das Surfen im Internet. Die neue Funktion, die derzeit als Demoversion verfügbar ist, verspricht verfeinerte Suchergebnisse mit einer höheren Relevanz für häufige Suchanfragen wie Sportergebnisse, Marktpreise und Wetter. In einer neuen Seitenleiste werden die für den Nutzer wichtigsten Informationen jeweils zusammengefasst. Laut Microsoft durchsucht Bing dabei jeweils das gesamte Internet und gibt dann eine konsolidierte Antwort zurück.

(Source: © 2017 Microsoft)

Satya Nadella, CEO von Microsoft. (Source: © 2017 Microsoft)

ChatGPT übertroffen

Neu in der Seitenleiste ist auch eine ChatGPT-ähnliche Eingabemaske. Dabei hebt Microsoft hervor, dass Bing ein umfangreiches Sprachmodell seines Partners OpenAI verwendet, das robuster als ChatGPT sein soll. Zudem sei es speziell für die Suche konzipiert worden.

Wie Microsoft weiter erklärt, soll Bing künftig nicht nur suchen, sondern auch inspirieren. Das System soll Nutzer beispielsweise beim Schreiben einer E-Mail, bei der Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch oder bei der Planung einer Reise unterstützen. Dazu gehört auch das Anzeigen von Links zu Ticketverkaufsstellen.

Bing vs. Google

Die Ankündigung, die von OpenAI entwickelte Technologie in Bing zu integrieren, belebt den Wettbewerb im Bereich der Suchmaschinen. Google hat sein letztes Wort noch nicht gesprochen, denn der Webgigant hat gerade Bard vorgestellt, ein Tool, das ChatGPT Konkurrenz machen soll. Das erklärte Ziel ist es, den Nutzern dabei zu helfen, Wissen über Fragen zusammenzufassen, auf die es keine klare Antwort gibt.

Edge generiert Texte

Zu den KI-Neuerungen des Webbrowsers Edge gehören Funktionen zur Texterzeugung. So können Nutzer künftig beispielsweise eine Zusammenfassung eines langen Finanzberichts anfordern. Möglich sei es auch, die Finanzdaten zweier Unternehmen miteinander vergleichen zu lassen, sagt Microsoft weiter.

Microsoft, das bekanntlich Milliarden in OpenAI und seine riesigen Sprachmodelle investiert, erklärt, dass es eine eigene Methode (das Prometheus-Modell) entwickelt hat, die die Algorithmen von OpenAI nutzt, um relevantere und gezieltere Ergebnisse zu liefern.

Mehr zu ChatGPT und Bots, die Schule machen, lesen Sie in unserem Themendossier.

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