Umfrage von Cisco

Nur 9 Prozent der Schweizer Unternehmen sehen sich gegen Cyberangriffe gewappnet

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von René Jaun und jor

Laut einer Cisco-Umfrage ist knapp jedes zehnte Schweizer Unternehmen bestmöglich gegen moderne Cyberrisiken gewappnet. Die Hälfte jener, die bereits Opfer einer Cyberattacke wurden, schätzen den dadurch entstandenen Schaden auf über eine halbe Million US-Dollar.

(Source: Song_about_summer / AdobeStock)
(Source: Song_about_summer / AdobeStock)

In puncto Cybersecurity ist bei den meisten Schweizer Unternehmen noch Luft nach oben. Zu diesem Schluss kommt, wer den aktuellen Cybersecurity Readiness Index von Cisco durchliest. Darin wertet Cisco die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 6700 für Cybersecurity zuständigen Führungskräften in 27 Ländern aus, wobei 200 der Befragten aus Schweizer Unternehmen kommen. Durchgeführt wurde die Umfrage im Sommer 2022.

Den Ergebnissen zufolge erreichen nur 9 Prozent der Schweizer Unternehmen den höchsten von vier Reifegraden beim Schutz vor modernen Sicherheitsrisiken. Damit liege die Schweiz im Durchschnitt der sieben europäischen Länder, die in die Studie einbezogen wurden, merkt Cisco an. Weltweit sehen sich 15 Prozent der befragten Unternehmen bestmöglich vor Cyberangriffen geschützt. Nimmt man zum höchsten ("Mature") auch den zweithöchsten ("Progressive") Reifegrad hinzu, landen Schweizer Unternehmen mit 39 Prozent auf dem 3. Platz der europäischen Länder, weltweit jedoch erst auf Platz 18.

Am besten schneiden Schweizer Unternehmen beim Thema Datensicherheit (46 Prozent "Mature" oder "Progressive") ab, gefolgt vom Schutz von Netzwerken (44 Prozent) und Identitäten (43 Prozent). Der grösste Nachholbedarf besteht laut Cisco beim Schutz von Endgeräten (36 Prozent), sowie Anwendungen (30 Prozent).

Hohe Kosten bei Cybervorfällen

Bei der Mehrheit (61 Prozent) der befragten Schweizer Unternehmen kam es in den 12 Monaten vor der Umfrage zu einem Cybervorfall. 48 Prozent der davon betroffenen Unternehmen gaben an, der Vorfall habe einen Schaden von mindestens 500'000 US-Dollar verursacht. Zum Vergleich nennt Cisco globale Zahlen: Demnach bemerkten weltweit 60 Prozent einen Vorfall, der bei 54 Prozent der Betroffenen einen Schaden von mindestens 300'000 US-Dollar anrichtete.

80 Prozent der befragten Schweizer Führungskräfte (und 82 Prozent der weltweit Befragten) erwarten eine Störung ihres Geschäftsbetriebs durch Cyberkriminalität in den nächsten 12 bis 24 Monaten, wie Cisco weiter schreibt. Um dies zu verhindern, planen 80 Prozent (weltweit: 86 Prozent), ihr Budget für Cybersicherheit in den nächsten 12 Monaten um mindestens 10 Prozent zu erhöhen.

In der Mitteilung zur Umfrage kommentiert Roman Stefanov, Head of Cyber Security Sales bei Cisco Schweiz: "Obwohl Budgets für Cybersecurity steigen und Sicherheitsspezialisten alles tun, um mit der Bedrohungslandschaft mitzuhalten, sehen sie sich mit einer sehr komplexen Cybersicherheitslage konfrontiert. Statt die Verteidigung mit einer Mischung aus Einzeltools anzugehen, schlagen wir vor, integrierte Plattformen in Betracht zu ziehen, um Sicherheitsresilienz zu erreichen und gleichzeitig die Komplexität zu reduzieren."

Die vollständige Studie steht bei Cisco als PDF-Download bereit.

Laut einer anderen Studie des Marktforschungsunternehmens Canalys dürften Cybersecurity-Investitionen im Jahr 2023 um 13,2 Prozent zulegen. Warum das nicht reicht, um den aktuellen Bedrohungen entgegenzuwirken, lesen Sie hier.

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