Fachbeitrag

ICT-2030: Der Umbruch hat begonnen, neue Entwickler erobern den Markt

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von Tino Senoner, Geschäftsführer Dynaskills

Seit 2010 bremst der Mangel an Informatikerinnen und Informatikern die Wirtschaftsentwicklung der Schweiz. Doch ­diesmal werden die Karten neu gemischt. Moderne Technologien unterstützen die Anwendungsentwicklung. Sie wird ein "Convenience-Service": hohe Qualität zu bezahlbaren Preisen.

(Source: pressmaster / Fotolia.com)
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Cloud Computing, durch die Bedürfnisse von Facebook salonfähig gemacht, befand sich vor zehn Jahren für die Applikationsentwicklung noch in den Kinderschuhen. Heute können sich Entwicklerinnen und Entwickler unter sehr hohen Sicherheitsstandards international vernetzen und gemeinsam an Projekten arbeiten. Ihnen sind keine Grenzen gesetzt.

Anforderungen an ICT steigen weiter

Ein Tag wie jeder andere: Man geht zur Arbeit und schaltet seinen PC an. Doch er fährt nicht hoch. Niemand im Betrieb kann arbeiten, weil Hacker es geschafft haben, die Firmendaten zu verschlüsseln. Spätestens dann wird jedem bewusst, wie wichtig die eigene Informatikabteilung ist. Die Kosten für Unternehmen steigen, das eigene IT-System in der Welt der hochspezialisierten Cyberverbrecher auf dem notwendigen Sicherheitsniveau zu halten. Gleichzeitig sinkt die Akzeptanz von Unterbrechungen. Die Herausforderung wird für KMUs immer grösser.

Tino Senoner, Geschäftsführer von Dynaskills. (Source: zVg)

Tino Senoner, Geschäftsführer von Dynaskills (Source: zVg)

ICT 2030: Die Technologien

Bereits heute steht eine breite Palette an kostengünstigen Werkzeugen zur Verfügung, die den hohen Sicherheitsbedürfnissen entsprechen. Ob über Microsoft Teams oder Google Meet, ein Team kann sich jederzeit und überall treffen. Durch Covid haben sich diese Werkzeuge in kürzester Zeit auf der ganzen Welt und auf allen Ebenen durchgesetzt. Die Nutzerinnen und Nutzer sind im Entwicklungsteam dabei. Neue Auswertungen für den Verkauf oder kommende Auftritte für Instagram und Tiktok werden praxisorientiert erstellt. Ob mit Canva, Figma oder bereits mit der Nutzung des KI-basierten ChatGPT, viele Werkzeuge unterstützen diese Zusammenarbeit.

Entwicklung wird zum "Convenience-Service"

Das "Broker-Vorgehen" (Projekte werden ausgeschrieben und dem günstigsten Anbieter vergeben) kann wegen des Mangels an Nachhaltigkeit nur begrenzt angewendet werden. Die kurzfristige Kostenoptimierung hat sich mittelfristig häufig nicht bewährt.Die neuen Entwicklerinnen und Entwickler werden als Mitarbeitende in die Organisation aufgenommen, unabhängig vom Standort. Termineinhaltung, Qualität und Nachhaltigkeit stehen im Vordergrund. Nur Projektleitung und Sicherheit müssen von der Schweiz gesteuert werden, denn Verantwortung kann nicht delegiert ­werden.Die Grafik zeigt die Entwicklung des Fachkräftemangels im ICT-Sektor für die Schweiz, basierend auf Pro­gnosen von Dynaskills. 2022 wurden 13 000 Stellen nicht besetzt. Bis 2025 wird sich der Mangel auf 36 000 verdreifachen. Es gibt Lösungen, um bis 2025 4600 internationale ICT-Spezialistinnen und -Spezialisten einzubinden. Bis 2030 erhöht sich das Potenzial auf über 33 000 ICT-Fachkräfte.

ICT-Fachkräftemangel in der Schweiz bis 2030ICT-Fachkräftemangel in der Schweiz bis 2030 (Source: Dynaskills)

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