Für 14 Milliarden US-Dollar

Update: Japanischer Private-Equity-Fonds übernimmt Toshiba

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von Joël Orizet und René Jaun und cla, yzu

Eine japanische Investorengruppe hat den kriselnden Technologiekonzern Toshiba übernommen. Der Kaufpreis beläuft sich auf rund 14 Milliarden US-Dollar. Toshiba soll von der Börse genommen und privatisiert werden.

(Source: 潇 文 / Unsplash.com)
(Source: 潇 文 / Unsplash.com)

Update vom 22.9.2023: Der Toshiba-Verkauf ist vollzogen. Neu gehört der Konzern Private-Equity-Fonds Japan Industrial Partners (JIP), wie "Reuters" unter Berufung auf eine Mitteilung von Toshiba berichtet. JIP besitzt demnach mehr als 78 Prozent der Toshiba-Aktien. Die Investorengruppe lässt sich den Kauf an die 14 Milliarden US-Dollar kosten.

"Wir sind vielen unserer Aktionäre sehr dankbar für ihr Verständnis für die Lage des Unternehmens", zitiert Reuters Toshiba-Chef Taro Shimada. Das Unternehmen werde "nun einen grossen Schritt in Richtung einer neuen Zukunft mit einem neuen Aktionär machen".

Originalmeldung vom 30.3.2023:

Toshiba will sich verkaufen

Toshiba hat dem eigenen Verkauf zugestimmt. Eine Investorengruppe unter der Führung von Japan Industrial Partners will den Technologiekonzern für rund 15,2 Milliarden US-Dollar übernehmen. Toshiba würde mit der Transaktion von der Tokioter Börse genommen und somit privatisiert, berichtet die Nachrichtenagentur "Reuters". 

Rund 20 japanische Unternehmen würden den Deal finanzieren, darunter der Finanzdienstleister Orix und der Chiphersteller Rohm. Der Kaufpreis kann sich allerdings noch ändern: Das Angebot soll erst Ende Juli formal eingereicht werden. 

Toshiba steckt seit langem in einer Krise, die 2015 mit einem Skandal um Bilanzfälschungen in mehreren Geschäftsbereichen ihren Anfang nahm. Die Aufdeckung des Betrugs führte zu einem Aktieneinbruch, dem Rücktritt des damaligen CEOs, hohen Verlusten und Abschreibungen sowie einem tiefgreifenden Umbau

2021 verkündete Toshiba den Plan, sich aufzuspalten. Damit wollte das Unternehmen auf den Druck von aktivistischen Aktionären reagieren. Das gesamte Aktionariat stellte sich jedoch gegen die geplante Abspaltung der Sparte mit elektronischen Geräten. Die Anteilseigner blieben daraufhin zutiefst zerstritten – und auch in der obersten Führungsriege gab es Streit um die strategische Neuausrichtung. Es folgte ein weiterer abrupter Führungswechsel. Auf CEO Satoshi Tsunakawa folgte der ehemalige Siemens-Manager Taro Shimada
 

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