NCSC warnt vor Krypto-Anlagebetrug

Wenn aus einer kleinen Investition grosser finanzieller Schaden entsteht

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von Tanja Mettauer und cla

Zu Beginn klingt alles ganz unbedenklich. Eine Nachricht will "versehentlichen" Empfängerinnen und Empfängern das Geschäft mit Kryptowährungen schmackhaft machen. Nach der ersten erfolgreichen Investition erhöhen die Betrüger den Druck und fordern mehrere tausend US-Dollar.

(Source: Tonodiaz / Freepik.com)
(Source: Tonodiaz / Freepik.com)

Eine harmlose Mitteilung über Linkedin, Facebook oder Whatsapp bringt den Stein der neuesten Betrüger-Masche ins Rollen. Auf den ersten Blick sehen die Profile der Absenderinnen und Absender sympathisch aus. Ihr Kalkül: Die Empfängerin oder der Empfänger fühlt sich dazu verleitet, sich bei der Person zu melden und sie über die "versehentliche" Nachricht zu informieren, wie das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) im aktuellen Wochenrückblick schreibt. Daraus entstehe dann ein reger Austausch - bis Kryptowährungen zum Thema werden.

Die Betrüger verlangten zunächst für die Eröffnung eines Kryptowährungskontos 250 US-Dollar von ihren Opfern. Um den Status der "Investition" zu prüfen, stellten die Abzocker eigene Betrugsseiten auf die Beine, die nach aussen Schein-Gewinne vorgaukelten. Sogar ganze Werbekampagnen hätten die Betrüger lanciert. 

Gehen die Opfer auf die erste Forderung ein, werde der Druck erhöht und grössere Geldbeträge verlangt. In einem Beispiel seien dies 80'000 US-Dollar gewesen. Im zweiten Fall hätten sich die Betrüger als Anwaltskanzlei ausgegeben, die sich ein Jahr nach der ersten Abzocke beim Opfer meldete. Die vermeintliche Kanzlei versprach, das verlorene Geld wieder einzutreiben - natürlich gegen Gebühr. Mit dieser Masche hätten sich die Missetäter noch einmal 40'000 US-Dollar erschlichen. 

Das NCSC rät deshalb folgendes: 

  • Seien Sie äusserst misstrauisch, wenn sich Personen bei Ihnen melden, welche Ihnen angeblich bei der Wiederbeschaffung Ihres Vermögens helfen wollen;
  • Zahlen Sie keine Gebühren, um an Ihr (verlorenes) Geld zu gelangen;
  • Falls Sie von einer derartigen Firma kontaktiert wurden oder selbst Kontakt aufgenommen haben, brechen Sie diesen sofort ab;
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.

Bei Google-Anzeigen in Suchresultaten ist grundsätzlich Vorsicht geboten. Cyberkriminelle stellen ihre Fallen gerne in Form von gefälschten Ads. Mittels Content Injection gelingt es ihnen in bestimmten Fällen, die Websites seriöser Unternehmen zu manipulieren.

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